Eine kleine Anleitung was das Grundprinzip und das
Allgemeines zum Ponyplay
Definition:
Leute, die im Rahmen von Petplay die Rolle eines menschlichen Ponys einnehmen. Das Pony trägt dabei oft nur einen Harness aus Leder und feste Schuhe. Es gibt dabei allerdings etliche Varianten.
Ponyplay lebt von Dressur. Die Ponys können zu verschiedenen “Kunststückchen" angeleitet werden, wobei sie ihr Verhalten gerne einem echten Pferd angleichen. So tragen sie Zügel mit einer Trense (als Knebel) samt Beißstange. Man kann sie in einem Zirkel an einer Longe vorgeführen und sie die verschiedensten Gangarten zeigen lassen, die ihnen beigebracht worden sind oder sie treten vor einen Sulky gespannt zu Ausfahrten oder Rennen an. Die Kommunikation mit dem aktiven Partner findet weitgehend nonverbal statt. Es gibt Zugponys, Reitponys und Showponys.
Geschichte:
Das erste Mal ist sowas bei dem römischen Kaiser Heliogabal durch Quellen belegt. Im römischen Reich sollen Landgutbesitzer sich ihre Zeit mit Ponygirls vertrieben haben. Der griechische Philosoph Aristoteles soll nach einer Fabel aus dem 13. Jahrhundert von einer Hetäre als Reittier benutzt worden sein. Der türkische Regent König Imbrahim ll. soll in seinem Stall Ponygirls und -boys besessen haben. Gerüchten zufolge sollen ab dem 16. Jahrhundert junge Mädchen zwischen 14 und 18 auf britischen Internaten gezwungen worden sein, zum Vergnügen der Männer in die Rolle von Ponys zu schlüpfen. Offenbar erreichte dieses Treiben zwischen 1880 und 1930 einen Höhepunkt, da in dieser Zeit eine Reihe von Skandalen an die Öffentlichkeit gekommen ist. Noch heute ist England in dieser Sache wegweisend. Erwähnt sei hier nur "The Other Pony Club" von Sir Guy Masterleigh. Sogar der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche soll sich Ponyspielen hingegeben haben.
Petplay, insbesondere das Ponyplay, nimmt sowohl in der erotischen und fiktiven BDSM-Literatur als auch in der BDSM-bezogenen darstellenden Kunst einen bedeutenden Platz ein. Anne Rice hat sich unter dem Pseudonym Anne N. Roquelaure in den Geschichten „The sleeping Beauty Novels“, insbesondere in „Dornröschens Erlösung“, literarisch mit dem Ponyplay beschäftigt. Während bei ihr allerdings nur Ponyboys auftreten, werden im Buch „Das Internat in den Reben“ von Hans-Peter Lepper, überwiegend Frauen in der Rolle der Ponys gesc***dert. Nach 1950 widmete sich der US-Künstler John Willie in seinen Zeichnungen und Texten der Darstellung von Ponygirls - Beispiele siehe unten. Neben John Willie hat auch Eric Kroll im Magazin »Bizarre« das Ponyplay dargestellt.
Neben etlichen Comics und erotischen Fotografien haben sich vor allem Sardax, Eneg und Badia, Illustratoren aus der BDSM-Szene, zeichnerisch mit dem Petplay beschäftigt.
Petplay im TV, Film und sonstigen Medien:
Einer der ersten Filme, in dem das Thema Petplay auftaucht ist, ist Gwendoline (The Perils of Gwendoline in the Land of the Yik Yak). Der 1984 unter der Regie von Just Jaeckin gedrehte Film zeigt unter anderem ein Wagenrennen mit Ponygirls in Ben Hur-Manier. Neben pornographischen Filmen, beispielsweise aus der Reihe „Alex D.“ - Bild s.u. - und weiteren Filmen aus dem BDSM-Genre wie zum Beispiel dem 1997 erschienenen Film "Preaching to the Perverted" oder dem Dokumentarfilm „Pup“ von Antonia Kao tauchte Petplay auch in Mainstreamproduktionen auf.
In der 1992 erschienenen Komödie Boomerang steuert Grace Jones einen römischen Streitwagen, der von sechs Ponyboys gezogen wird. Madonna nahm auf ihrer Confessions-Tour im Jahre 2006 Elemente des BDSM in ihre Bühnenshow auf, darunter auch als Ponyboys gekleidete Männer und Peitschen als Requisite.
Motivation:
Im Sadomasochismus sehen Menschen ein und dieselbe Praktik oft ganz verschieden.
Für das Pony kann das sein die Lust an Bondage, Lust an der Demütigung, Lust an der Unterwerfung, Lust an Exhibitionismus etc.
Für den aktiven Partner kann das sein: Vergnügen an der Ausübung von Macht, Ästhetik etc.
Die Körpersprache von Ponys wird zu den schönsten Bewegungen überhaupt gerechnet. Wenn diese Bewegungen dann noch der eigenen Kontrolle unterliegen, wird das als ganz besonderes erotisches Erlebnis empfunden. So können beide Seiten Genuss daran finden und gemeinsame emotionale und körperliche Höhepunkte erreichen, die weit jenseits der üblichen Grenzen liegen.
Ablauf einer Ausbildung:
Haben sich Pony und Lenker gefunden, steht wie bei allen andern S/M “Rollenspielen" auch hier die Absprache zwischen beiden Partnern im Vordergrund. Beide sollten sich fragen, was sie am Ponyplay reizvoll finden in der jeweiligen Rolle als Trainer oder Pony, was sie tun wollen, wie realistisch die Ponyhaltung durchgeführt werden soll. Das Wichtigste jedoch ist festzustellen, was jeder von diesem Arrangement erwartet: Sexuelle Befriedigung, das Gefühl zu besitzen oder besessen zu werden, das Gefühl von Sicherheit oder einfach nur Vergnügen.
Die Ausbildung erfolgt meist in drei Schritten:
- Entpersonalisierung des passiven Partners, der dadurch näher an die Stufe eines Tieres gebracht wird. Dies geschieht zum einen dadurch, dass Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr verbal, sondern nur noch durch die Sprache von Körper und Augen zum Ausdruck gebracht werden darf. Ansonsten kann sich ein Pony verständigen, indem es wiehert, schnaubt, mit den Hufen scharrt, beißt, austritt, den Kopf schüttelt oder mit dem Kopf stubst. Ein Pony braucht ein größeres Körperbewusstsein, da ihm oft Hände und Arme hinter dem Rücken gefesselt werden, wodurch seine Fähigkeiten schon zum erledigen einfacher Tätigkeiten wie Trinken usw. stark eingeschränkt sind.
- In einem zweiten Schritt wird diese gestiegene Körperlichkeit dazu benutzt, um die intimen Stellen des Ponys besonders zu betonen. So gut wie immer sind auch Hintern und Rücken nackt, da sie für Gerte oder Peitsche zugänglich sein sollten. Meistens ist auch der Genitalbereich frei. Im Zustand der Erregung kann möglicherweise der Drang bestehen, seine empfindlichsten Zonen gegen seinen Herren oder Herrin zu reiben, um sich so Erleichterung zu verschaffen.
- Der dritte Schritt ist das eigentliche Training. Hierbei geht es darum, das zwischen Pony und Herrn ein Band des Vertrauens geknüpft wird, um es der passiven Partnerin zu erleichtern, jegliche Verantwortung für ihr Verhalten in seine Hände zu legen. Es geschieht praktisch durch ritualisierte Übung von “Kunststücken", durch körperliche Kraft und / oder Ausdauertraining (so man das will) und durch eine Pferdepflege, die der Erholung des Ponygirls und seiner ästhetisch ansprechenden Herrichtung dient. Die Krönung ist natürlich eine Vorführung vor Publikum, das die durchstandenen Mühen zu schätzen weiß.
Typische Trainingseinheiten:
Junge Ponys, die ganz am Anfang der Ausbildung stehen, ob zum Ziehen oder Vorführung, müssen als erstes an ihrer Ausdauer und ihrem Gefühl für Balance arbeiten.
Sich mit hinter dem Rücken aneinandergebundenen Armen zu bewegen, ist nicht einfach. Gute flache Schuhe wären vor allem bei Training im freien und unebenem Boden nicht schlecht, sehen aber entsetzlich aus. Stiefel sind die Schuhe der Wahl und es sollte so früh wie möglich daran gewöhnt werden. Nur wirkliche Könner kommen mit Hufschuhen auch in der freien Natur zurecht.
Am Anfang des Trainings sollte langsam und sorgfältig vorgegangen werden. Alle Sicherheitsaspekte sollten im Auge behalten werden. Es empfiehlt sich dem Pony nicht sofort eine Trense anzuziehen, um noch eine Kommunikation am Anfang zu ermöglichen.
Als nächstes sollte es lernen, allen Kommandos seines Herrn sofort Folge zu leisten.
Das erste was einem Pony dann beigebracht wird, ist der “Schritt" oder “Horsestep". Dabei wird mit angewinkeltem Knie das Bein so hoch angehoben, bis es die Form des griechischen Buchstaben Gamma hat. Der Oberschenkel steht zuletzt ebenso senkrecht zum Boden wie die Zehenspitze. Auf der Grundlage dieser Bewegung soll eine möglichst fließende und anmutig wirkende Schrittfolge versucht werden. Andere Schrittarten erfordern ein noch höheres Anheben des Beines in Verbindung mit bestimmten Kick-Bewegungen oder beziehen ein Wenden des Kopfes mit ein.
Für das Ausdauertraining bieten sich Gymnastikübungen an, wobei das Pony sein volles Geschirr trägt. Wichtig sind Stretching und Aufwärmen, bevor dem Körper stark beanspruchende Aktivitäten zugemutet werden. Ein gewisses Maß an Muskeltraining ist vorteilhaft für anstrengende und schwerere Aktivitäten, sofern diese verlangt werden.
Die meisten Ponys tragen Schweife, was, wenn sie korrekt getragen werden, ebenfalls vorsichtig geübt werden muss.
Als Nächstes sind dann die Zügelkommandos dran, denn das Ziel ist es ja, das Pferd damit nonverbal zu lenken.
Sicherheitscodes:
Wenn ein Pony durch Zaumzeug mit Trense geknebelt ist, ist es nicht in der Lage, sonst übliche Safewörter zu gebrauchen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Stattdessen sollte man sich auf nonverbale Signale wie etwa das Aufstampfen oder Austreten mit dem Fuß einigen oder heftiges Kopfschütteln. Auch bestimmte Grunz- oder Fauchlaute können diesen Zweck erfüllen. Viel bleibt der Aufmerksamkeit des “Trainers" überlassen. Wenn sich ein Pony schüttelt kann dies auch ein Zeichen der Erschöpfung oder Müdigkeit sein.
Weitere Aufgaben des Trainers:
Neben der Vermeidung oder Behandlung von Verletzungen ist der Ausbilder noch für einiges mehr zuständig. Dazu gehören Hilfeleistungen beim An- oder Ablegen des Geschirrs, Bürsten der Haare, Abtupfen von Schweiß usw.
Ebenso gehört das Auffangen danach wie bei allen SM - Rollenspielen dazu. Dies kann Kuscheln, Streicheln oder im Arm halten sein, was besonders wichtig ist. Diese Zuwendungen sind oder sollten nicht nur auf die Phase nach dem Ponyspiel beschränkt sein, sondern können auch oder währenddessen erfolgen.
Kleidung und Ausrüstung:
Ein Pony kann völlig nackt sein oder einen Harnisch tragen, oder einen Halfter, Trense, Geschirr. Der Trainer kann mit vollem Reitdress bis hin zu den Sporen gekleidet sein.
Zaumzeug:
Manches über den Erotikversand erhältliche Zaumzeug ist aus minderwertigem Leder, was dazu führen kann, das sich das Pony schon nach kurzer Zeit wundscheuern kann.
Beißstange:
Sie besteht meistens aus Gummi, Die Beißstange sollte nicht zu dick sein, damit sich das Pony nicht den Kiefer ausrenken kann.
Schweif:
Ein Schwanz ist für jedes richtige Ponygirl absolut unverzichtbar, wird dadurch doch die bizarre Situation in jeder Sekunde weiter bewusst gehalten. Der Schweif wird durch einen Halter im Anus gehalten und zwar möglichst ohne weitere Haltebänder und darf auch bei heftigen Beinbewegungen nicht von alleine herausgleiten. Der Halter muss deswegen eine gewisse Dicke besitzen: Drei Zentimeter sind normalerweise Minimum, vier Zentimeter sind besser. Kugeln halten besser als Zapfen
10 years ago