Frau Bertram - Außendienst in Latex - Die Rocker
Frau Bertram hatte heute Abend noch einen Außendiensttermin mit wichtigen Bankkunden. Die Kunden bestanden ausdrücklich darauf, von Frau Bertram beraten zu werden – ein gewisser Ruf hallte ihr inzwischen schon voraus, vor allem was ihren „besonderen“ Kleidungsstil betraf.
Nie ging sie ohne perfektes Make-up, sehr hohe Schuhen und ihrem Markenzeichen in der Banken-Branche - LATEX! - aus dem Haus.
Ihre Kollektion an maßgefertigter Latexkleidung wuchs ständig, und es wurde für sie immer mehr zu einer Obsession, die Männer und auch Frauen mit diesem Material in der Öffentlichkeit zu provozieren.
Ihrem Sohn Alexander kam die Entwicklung seiner Mutter sehr entgegen, da er schon seit seiner Pubertät eine Vorliebe für Frauen in Latexkleidung hatte. Seit seinem ersten Magazin am heimischen Bahnhofskiosk vor vielen Jahren, als er zufällig auf das Cover der Zeitschrift „O“ stieß, auf dem eine schlanke Frau in einem schwarzen Ganzkörper-Latex-Catsuit mit turmhohen schwarzen Lackstiefeln zu sehen war, war es um ihn geschehen.
Mit zittrigen Fingern hatte er damals das Heft verstohlen in der Hand gehalten und einen für ihn hohen DM-Betrag an den Kiosk-Besitzer gezahlt, der ihn dabei ansah, als hätte er weiß was Verbotenes erstanden.
Und nun, viele Jahre später, hatte er das Glück, das seine eigene Mutter dieses heiß geliebte Material anzog – Wahnsinn!
Frau Bertram hatte erst vor kurzem eine neue Anstellung in einer Düsseldorfer Privatbank erhalten, nachdem sie eine monatelange, berufliche Zwangspause einlegen musste.
Die mittlerweile 48-jährige Bänkerin sah deutlich jünger aus und wurde meistens auf 35 bis 40 Jahre geschätzt. Dies hatte sie ihrer schlanken Figur, ihren schwarz gefärbten, langen Haaren und ihrem mediteranem Typ aus der österreichischen Südsteiermark zu verdanken.
Ursprünglich wollte Frau Bertram für den heutigen Außendiensttermin für die Autofahrt dorthin bequeme Sportschuhe anziehen, aber da ihre gewählten schwarzen Lackstiefel mit den 16-Zentimeter-Absätzen so eng am Knöchel saßen, dass sie froh war, diese endlich über ihre gummibespannten Waden gezogen bekommen zu haben, dass sie auf ein erneutes Ausziehen lieber verzichtete.
Die tiefschwarzen Latexstrümpfe saßen wirklich hauteng und zeichneten ihre schlanken Beinkonturen perfekt ab. Zur Sicherheit gegen versehentliches Abrutschen während des Laufens hatte sie die Säume mit Strapsbändern aus schwarzem Latex an einem Latexhüftgürtel befestigt.
Die inzwischen schon schnell zur Abteilungsleiterin aufgestiegene Bankangestellte wollte heute Abend komplett in Schwarz erscheinen. Deshalb wählte sie auch eine schwarze, langärmelige Latexbluse mit schwarzer Lackkrawatte. Kurze, natürlich ebenfalls schwarze Latexhandschuhe rundeten den Black-Business-Look ab.
Frau Bertram zog sich noch laut quietschend einen kurzen schwarzen Latexminirock an, der so gerade eben ihre Pobacken bedeckte und bei jedem Schritt Längsfalten bildete.
Ihre langen Haaren trug sie heute Abend mal offen und bis fast zu ihrem Po herunter hängend. Wer hinter ihr her ging, konnte sie auch für eine Mittzwanzigerin halten, so eine gute Figur hatte sie.
Wenn, ja wenn da nicht ihre enorme Oberweite wäre, die schon von hinten betrachtet ihre Globen seitlich hervor stehen ließ. In ihrer beruflichen Weiterbildung hatte sie sich ihre Brüste immer mehr vergrößern lassen, um den Wünschen ihrer Vorgesetzten zu entsprechen.
Die enge Latexbluse spannte sich wie immer gewaltig und die Stege in ihren Brustwarzen drückten sich deutlich sichtbar hindurch.
„Ich fahr' dann, Alexander. Es kann sehr spät werden, Du brauchst nicht auf mich zu warten.“
Mit diesen Worten und eine aufdringliche Parfümwolke im Flur zurück lassend, schlug sie die Haustür zu und stöckelte lautstark mit den dünnen Metallabsätzen auf dem Pflaster vor dem Haus zu ihrem neuen Dienstwagen.
Ihr Sohn eilte schnell in sein Zimmer, um seiner Mutter noch beim Catwalk über den Platz vor dem Haus nachzusehen. Bei jedem harten Schlag ihrer Absätze und dem hin und her wetzenden Minirock spürte er seinen Riemen härter werden. Gerne wäre er gefolgt, um zu wissen, was sie heute Abend noch erleben würde.
Ausnahmsweise durfte sie heute den schwarzen, großen Audi Q8 des Banken-Chefs fahren. Noch nie hatte sie einen so breiten und wuchtigen Wagen gefahren. Aber ihr Chef bestand aus Prestigegründen seines Bankhauses darauf, dass sie als seine Vorzeige-Bänkerin auch standesgemäß vorfuhr.
Hätte sie doch besser ihre flachen Sportschuhe für die Fahrt angezogen. Mit den sicher wesentlich schicker aussehenden Lackstiefeln mit den dicken Plateausohlen und den sehr hohen Stiletto-Absätzen hatte die Bänkerin in Latex Schwierigkeiten, die Pedalerie sicher zu bedienen.
Der Elektro-SUV fuhr fast lautlos und sehr druckvoll los, als ihr rechter Stiefel mit der Plateausohle das Pedal drückte. Leider gab ihr die Sohle überhaupt kein Feedback über den Pedaldruck, so dass sie fast beim Anfahren eine Mauerecke mitgenommen hätte. Zum Glück war der Abstand zu dieser noch so groß, dass sie schnell auf das Bremspedal treten konnte.
Nach diesem Schreck schaltete sie erst mal das ultrahelle LED-Licht ein, das sie fast blendete, als sie vor der Mauer anhielt.
Besser hätte sie ihren Sohn fahren lassen sollen, aber dieser sollte morgen früh ausgeschlafen sein, da er eine wichtige Klausur schreiben musste.
Den Rückwärtsgang eingelegt und ganz vorsichtig zurück gefahren – hoffentlich hatte sie gerade kein Nachbar beobachtet. Schuld daran waren nur der ungewohnte Wagen und die hohen Schuhe.
Ihre schwarze Latexkleidung, die sie zu Hause noch ordentlich mit Silikonöl eingesprüht hatte, glänzte einfach nur super, aber hinterließ auf den schwarzen Ledersitzen auch ihre feuchten Spuren des Öls. In ihrem eigenen Dienstwagen hatte sie extra dafür eine Decke liegen, um nicht alles mit dem Öl zu verschmieren. Aus Zeitgründen hatte sie aber diesmal darauf verzichtet.
In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und zum Glück hatte einer ihrer Untergebenen das Ziel schon ins Navi eingegeben, so dass sie nur den Befehlen folgen musste. Ihre Latexhandschuhe hatte sie noch nicht eingesprüht, damit sie das Lederlenkrad nicht speckig glänzend machte.
Der Termin war in einem Geschäftshaus in der Nähe von Essen, was ungefähr eine Fahrzeit von einer halben Stunde bedeutete.
Die Ambientebeleuchtung im Auto ließ ihren schwarzen Latexdress sanft glänzen. Um 20 Uhr sollte sie am Treffpunkt vor dem Haus sein. Sie hatte noch ein paar Minuten Zeit und fuhr einen kleinen Gasthof an, weil sie den Drang verspürte, noch kurz vor dem Termin auf die Toilette zu gehen. Die Aufregung vor dem Meeting war doch sehr groß und drückte auf ihre Blase.
Es war eher eine miese Kneipe und vor dem Lokal standen einige schwere Motorräder aufgereiht.
Frau Bertram hatte mal wieder Probleme mit der Pedalerie und so kam, wie es kommen musste, sie rutschte mit der dicken Plateausohle vom Bremspedal ab und drückte versehentlich auf das Gaspedal.
RUMMS!
Laut scheppernd fielen alle Motorräder wie Dominosteine der Reihe nach um! Die erste Maschine in der Reihe musste sie sogar etwas mit dem wuchtigen Grill des Q8 beschädigt haben.
Sie blieb zunächst fassungslos vor Schreck mit der Sohle auf dem Gaspedal und schob die Räder noch weiter bis in den Eingang der Kneipe.
Was hatte die attraktive Bankangestellte denn da bloß angerichtet?
Sofort ging die Tür des Lokals auf und einige Männer in schwarzer Lederkleidung stürmten nach draußen. Sie sah durch die Autoscheiben die finsteren Typen in ihren Motorad-Klamotten auf den Wagen zukommen.
Der erste Ledernacke trommelte an die Autoscheibe.
„Aufmachen, aber dalli!“
Völlig verängstigt stellte Frau Bertram endlich den Motor ab. Das helle weiße Licht leuchtete aber noch eine Weile den Schaden an, den sie bei den bestimmt teuren, schweren Motorrädern der Rocker angerichtet hat.
Sie griff mit ihren schwarzen Latexhandschuhen an den Türgriff und öffnete zögerlich die Autotür.
Die Bankangestellte stellte zunächst den linken ihrer hohen Plateaustiefel auf den dunklen Asphalt. Der metallene spitze Absatz leuchtete im Schein der Beleuchtung des Lokals und der immer noch eingeschalteten Autoscheinwerfer.
„Aha!“, dröhnte ihr eine tiefe Männerstimme entgegen, „Frau am Steuer – Ungeheuer!“ Dieser abgedroschene Spruch stimmte in diesem besonderen Fall aber leider.
Frau Bertram zog auch den anderen Stiefel nach und mit lautem Quietschen und Knarren ihrer Latexkleidung drückte sie sich aus den schwarzen Ledersitzen bis sie dann in voller Größe von bestimmt 1,85 Meter vor dem Mann stand. Durch die dicken Plateausohlen und die sechzehn Zentimeter Absätze hatte sie diese Größe erreicht.
„Wow! Wen haben wir denn da! Ein Prachtexemplar in Gummi!“
Dabei fasste der fremde Mann an ihre ölig glänzende Kleidung, um zu prüfen, dass es tatsächlich Latex war, was diese Lady trug.
Weitere Männer aus dem Lokal kamen dazu. Alle trugen schwarze Lederklamotten, die bei jeder kleinsten Bewegung laut knarzten. Einer der meist bärtigen Typen trug einen glänzenden Anzug aus ebenfalls schwarzem Latex.
Es schien sich um ein Schwulen-Treff von Ledertypen zu handeln.
Den Druck auf ihre Blase hatte Frau Bertram im Moment total verdrängt. Ihr ging es nur noch um Schadensbegrenzung.
„Hören Sie, ich muss gleich noch zu einem wichtigen Termin hier in der Nähe. Bitte regeln wir das schnell, damit ich noch rechtzeitig dorthin kann.“
Frau Bertram versuchte die Sache schnell aus der Welt zu bekommen.
Sie nestelte in ihrer schwarzen Lackhandtasche herum und holte ihre Visitenkarte mit der Unfallkarte der Versicherung heraus.
„So, so, eine Bänkerin sind Sie also. Diese Leute habe ich schon gefressen. Und dann noch von DER Bank, das sind richtige Halsabschneider!“
Es schien im Moment nicht wirklich gut für Frau Bertram zu laufen.
Der finstere Typ steckte die Karte der Versicherung weg, ihre Visitenkarte gab er seinem Kollegen weiter.
„Ich, ich kann Ihnen auch sofort Geld geben“, stammelte sie verzweifelt herum. Ausnahmsweise hatte sie wirklich einen größeren Geldbetrag eingesteckt, weil bei gewissen Bankgeschäften außerhalb der Geschäftszeiten auch schon mal höhere Bargeldsummen flossen.
„Das regeln wir anders“, brummte der Ledermann und gab seinen Freunden ein Handzeichen, im Lokal einige Vorbereitungen zu treffen.
Der stark nach Zigarettenrauch stinkende Ledernacke packte Frau Bertram an der Hand.
„MITKOMMEN!“, kam es knochentrocken aus seinem Mund.
Er zog Frau Bertram ein paar Meter vom Wagen weg, wobei sie stöckelnd stolpernd dem Mann folgte.
Immer noch beleuchtete der SUV die zusammengeschobenen Motorräder. „Schauen Sie sich den Schaden ruhig an, den sie angerichtet haben! Verbogene Bleche, eingedrückte Auspuffanlagen, verkratzte Lacke und, und, und. Der Schaden war wirklich beträchtlich. Selbst der an sich sehr stabile Q8 hatte einen eingedrückten Kühlergrill, schien aber noch fahrtüchtig zu sein.
„Die erste Maschine ist nämlich meine, in die ich viel Arbeit gesteckt habe. Harley Davidsen haben Sie bestimmt schon mal gehört, zum Teil sind das Oldtimer-Sammlerstücke.“
Frau Bertram schluckte sichtlich. Da es draußen schon frisch war, fröstelte sie etwas in der engen, dünnen Latexkleidung.
Sie malte sich in Gedanken aus, das der Schaden einige Tausend Euro, wenn nicht sogar deutlich mehr betragen würde. Dazu kam noch der Schaden am Dienstwagen – kein guter Einstand für den ersten Außendiensttermin.
Der fiese Typ drückte Frau Bertram am Nacken packend nach unten. „Sieh' nur genau hin, was Du angerichtet hast! Sogar der Tank ist beschädigt!“
Tatsächlich konnte sie in der gebückten Haltung einige Tropfen aus einem Loch herauslaufen sehen. Ihr wurde immer unwohler.
Sie richtete sich wieder auf und gab schon freiwillig den Autoschlüssel ab, damit die Männer den Wagen aus dem Motorrad-Knäuel befreien konnten.
Frau Bertram folgte dem Ledermann in die Kneipe, um, wie sie glaubte, die Formalitäten zu erledigen.
Hinter ihr gab es immer mehr grinsende Gesichter der vielen Männer, die sich auf eine Abwechslung heute Abend freuten. Ob schwul oder nicht, so eine Gelegenheit wollten sich die meisten dann doch nicht entgehen lassen.
Jetzt erst konnte man wirklich sehen, welch ein Fang den Rockern heute Abend durch Zufall gelungen war.
Die aufwendig geschminkte, perfekt gestylte Lady kam in der Helligkeit des Innenraums der Kneipe erst richtig zur Geltung. Draußen im Dunkeln war aufgrund ihrer tiefschwarzen Latexkleidung von ihren Konturen kaum etwas zu sehen gewesen – aber jetzt!
Pfiffe gellten durch den vom Zigarettenrauch stickigen Raum, als Frau Bertram langsam zum Tresen stöckelte. Ihre knarzenden Latexstrümpfe, die krachenden Absätze und das Quietschen ihres Latexminis waren schon außergewöhnlich für die Rocker, die so etwas auch nicht alle Tage sahen.
„Boah, hat die Lady geile, große Titten“, brüllte endlich einer in den Raum, was alle schon eine Weile dachten, als sie sich an den Tresen lehnte.
Die Latexdame schaute zur Uhr.
„Mist! Ich müsste schon längst bei meinem Termin sein!“
Sie holte ihr Smartphone hervor.
„Ich muss da kurz mal anrufen, sonst bin ich unter Umständen meinen Job los“, sagte sie zum Wortführer der Ledermänner.
Leider ging nur die Mobilbox ihres Chefs an.
„Ja, hallo? Christina Bertram hier - ich bitte vielmals um Entschuldigung Herr Dr. Vohrer, aber ich bin durch einen Unfall mit Ihrem Dienstwagen verspätet. Mir ist nichts passiert, aber die Unfallaufnahme dauert noch etwas. Ich melde mich gleich noch mal bei Ihnen.“
Der Anführer der Rocker zwang sie danach das Smartphone auf Anrufbeantworter umzuschalten. „Damit Dein Chef uns nicht gleich noch stört.“
Frau Bertram glaubte tatsächlich noch heute zum Meeting fahren zu können. Ein fataler Irrtum, wie sich bald herausstellen sollte, aber der Reihe nach …
Sie blickte in die Augen der bestimmt fünfzehn Männer, die alle in schwarzen Motorrad-Ledermonturen gekleidet waren. Zwei von ihnen schienen aber genauso Latex zu tragen wie sie. Im ganzen Lokal war außer ihr keine Frau zu sehen, selbst am Ausschank stand ein Ledermann.
Die Männer trugen fast alle schwarze Polizei-Lederkappen und einige waren sogar stark tätowiert. Schwarze lange Lederhosen mit herunterklappbaren Hosenlatzen trugen die meisten. Sie konnte sogar schon sehen, dass sich einige im Schrittbereich nach vorn zu wölben begannen.
Die beiden Latexmänner hatten schwarze, enge Latexhosen an, aus denen ein mit einem schwarzen Latexpenis-Schaft überzogener Schwanz heraus ragte.
Sie wusste nicht genau, was die Männer hier im Lokal so treiben würden.
Zur gleichen Zeit in einem Essener Geschäftshaus
Unterdessen wartete man in einem Essener Geschäftshaus auf die Ankunft von Frau Bertram. Ihr Chef, Herr Dr. Vohrer, war schon ganz nervös, hatte er doch finanziell potente Kunden zu einem besonderen Meeting mit seiner neuen Mitarbeiterin Frau Bertram eingeladen.
„Wo bleibt Frau Bertram denn nur?“, sagte er nervös und auch verlegen in die Herrenrunde am großen Besprechungstisch. Zum Glück hatte er schon Getränke kommen lassen, um die Wartezeit für die Kunden etwas überbrücken zu können.
Er griff zu seinem Smartphone und und sah jetzt erst, dass sie ihm eine Nachricht hinterlassen hatte. Er musste wohl aus Versehen sein Handy auf die Mobilbox umgeschaltet haben, um nicht in der Besprechung gestört zu werden.
Er hörte ihre Meldung ab und rief sie an. Aber auch hier war nur die Stimme ihrer Mobilbox zu hören.
„Mist, wieso geht die nicht dran?!“ Nach dem Piepton fing er an zu reden: „Frau Bertram, wo stecken Sie nur? So lang kann das mit der Unfallaufnahme doch nicht dauern. Die anwesenden Herren werden schon langsam ungeduldig. Kommen Sie so schnell wie möglich hier hin. Ohne Sie als Expertin bin ich aufgeschmissen. Ich habe mich voll auf Sie verlassen.“
Damit beendete er zunächst das Gespräch und lächelte die Kunden an.
„Es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln, meine verehrten Herren. Meine neue Kollegin hat eine Autounfall gehabt. Ihr ist nichts passiert, nur Blechschaden.“
Die Männer am Tisch nippten an den Gläsern und einige schauten auf die Uhr.
Auch ein Herr Hauser war dabei, der Frau Bertram noch von der legendären Weihnachtsfeier im letzten Jahr kannte. Er hatte sich extra für Frau Bertram stark gemacht und auf Herrn Dr. Vohrer eingewirkt, diese wirklich außergewöhnliche Mitarbeiterin im Bankhaus zu halten.
Und nun diese Enttäuschung – gleich beim ersten Außendiensttermin passierte der Dame so etwas.
Die Minuten vergingen und so langsam machte sich bei den Kunden Unruhe breit. Der Bankdirektor schickte ihr mehrfach per Handy Nachrichten, bald zu kommen, sonst müsste er den Termin absagen. Er konnte nicht verstehen, dass sie nicht direkt ans Handy ging, sondern immer nur die Mobilbox zu hören war.
Die Konsequenzen konnte er noch gar nicht absehen. Viele der Herren waren extra zum Teil von weiter her angereist und hatten sich so auf den Abend mit Frau Bertram gefreut.
In der Rocker-Kneipe
Der Anführer der Rocker, der von den anderen mit „Hartmut“ angesprochen wurde, führte Frau Bertram erst mal zur Bar an den Tresen. Dort rutschte sie auf einen der unbequemen Barhocker hoch, wobei ihr Latexmini ebenfalls mit in die Höhe rutschte und den Blick auf die Strapsbänder und ihren dünnen Latexslip lenkte.
Die tiefschwarzen Latexstrümpfe glänzten nur so im Schein der Beleuchtung, und als sie ihre Beine übereinander schlug, um den Blick in ihre Spalte zu verdecken, sahen die Rocker erst jetzt so richtig, welch geile, schwarz glänzende Lackstiefel mit hohen Plateausohlen und sehr langen, dünnen Metallabsätzen die Bänkerin trug.
Aber der Hammer waren ihre gewaltigen Globen, die die enge schwarze Latexbluse kaum im Zaum halten konnte. Zum Glück ist das Gummimaterial sehr dehnbar, so dass die Knöpfe in der oberen Reihe noch nicht aufgesprungen waren.
Frau Bertram nestelte in ihrer schwarzen Lackhandtasche nach einem Haargummi, um ihre langen, schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden, dessen Ende ihr fast bis zum Po reichte.
Hartmut kam der auf dem Barhocker sitzenden Bänkerin sehr nahe. Sie hörte seine Lederhose knarzen und seine speckige Lederjacke knarrte bei jeder seiner Bewegungen.
„So, so, Abteilungsleiterin sind Sie also in einer Düsseldorfer Privatbank“, brummte sie der stämmige, bärtige Anführer an.
Dabei hielt er ihre Visitenkarte mit ihren Kontaktdaten wie eine Trophäe in der Hand. Er wusste, dass er sie damit jederzeit erreichen konnte, und das gefiel ihm sehr, was an seinem breiten Grinsen zu erkennen war.
„Ich wusste gar nicht, dass in einer seriösen Bank solch geil angezogene Ladies wie Sie arbeiten. Ist das Outfit Pflicht dort, oder warum laufen Sie so aufreizend frivol herum?“
Frau Bertram schwieg den Typen an. Was sollte sie auch sagen. Außerdem ging den das überhaupt nichts an.
„Die Bank kenne ich, da werde ich Sie dann mal besuchen kommen. Ich glaube, Sie können mir ab sofort Sonderkonditionen einräumen, wehrte Frau Bertram.“
Ihr wurde ganz mulmig bei dem Gedanken, diesen und vielleicht auch noch die anderen Typen in Leder wieder sehen zu müssen.
'Es war ein großer Fehler, so vorschnell die Visitenkarte in fremde Hände gegeben zu haben', dachte sich unterdessen die attraktive Bankangestellte.
In der Zwischenzeit kamen auch einige der anderen Rocker an den Tresen. „Machste mal 'nen Bier und 'nen Korn für uns“, hörte Frau Bertram die für sie der Unterschicht angehörenden Männer sagen.
Männer, denen sie normalerweise aus dem Weg ging.
Der Mann am Zapfhahn stellte kurz darauf die Getränke auf den Tresen. „Für unseren Gast auch 'nen Korn“, ergänzte Hartmut noch. Frau Bertram trinkt grundsätzlichen keinen Schnaps, bis auf vielleicht mal ein Glas Wein beim Essen, und jetzt musste sie wohl oder übel auch mal ein härteres Gesöff zu sich nehmen.
Zunächst weigerte sie sich.
„Ich trinke keinen Schnaps!“
Sie schaute den Anführer dabei böse aus ihrem blass geschminkten Gesicht mit den dunkel umrahmten Augen an.
„Denk' nur an Deine Lage, schöne Frau. HIER bestimme ICH, wer was trinkt oder nicht, verstanden!!“
Sie zuckte ob seiner Lautstärke in der dunklen Stimme zusammen und führte ihre immer noch in Latexhandschuhen steckenden Finger zu dem Glas mit dem Korn.
Widerwillig setzte sie das Glas an ihre kirschroten, vollen Lippen und kippte den Inhalt schnell hinunter.
„Noch eins!“, befahl der Anführer dem Mann an der Bar.
Auch das zweite Glas kippte die Abteilungsleiterin schnell hinunter. Soviel Schnaps hatte sie schon ewig nicht mehr zu sich genommen.
„Geht doch“, grinste Hartmut und schob ihr sein Glas hinüber.
„Nein, bitte nicht, ich vertrage soviel Schnaps nicht“, wimmerte sie, aber der strenge Gesichtsausdruck des Rockers ließ ihr keine Wahl. Wieder griffen ihre Latexfinger an das Glas, und auch der dritte Korn lief ihre Kehle herunter.
Sie meinte schon die Wirkung des Korns zu spüren, zumindest ein wohlig warmes Gefühl in ihrer Kehle.
„Sie haben Glück, wir wollten heute Abend sowieso eine kleine Party in unserem Keller-Verließ veranstalten. Nun haben wir einen weiblichen Gast dazu bekommen. Sie müssen verstehen, normalerweise machen wir hier geilen Leder-Sex miteinander, aber fasst alle von uns sind auch bi, wenn Sie verstehen.“
Sein Zigarettenrauch-Atem mit der Schnapsnote umnebelte ihre Sinne, vielleicht war es auch wirklich schon der Schnaps, der ihr Kopfkino antrieb. Leder-Sex, Keller-Verließ, Schwule, bi? Wo war sie da nur wieder hinein geraten.
Ihr Smartphone brummte in der Handtasche.
Sie zog es kurz hervor – Zehn neue Nachrichten waren auf dem Display! Alle von ihrem Chef!
Frau Bertram wollte gerade die erste öffnen, da nahm ihr der bärtige Anführer das Handy aus der Hand.
„Das legen wir mal jetzt schön zur Seite. Für heute Abend haben Sie keinen anderen Termin mehr.“
„Aber ich muss da dran, es geht um meine Existenz“, giftete die Bankangestellte zurück. Ihr Busen in der engen Gummibluse wogte dabei vor Erregung.
„Jetzt geht es erst mal HIER um Ihre Existenz, Frau Bertram!“, konterte der Rocker.
Hartmut zog sich inzwischen die Lederjacke aus. Irgendwie muss es ihm warm geworden sein beim Anblick der attraktiven, gut proportionierten Bänkerin. Sein stark behaarter, muskulöser Oberkörper kam zum Vorschein. Er trug kein Hemd, sondern eine Art Lederharnisch mit Metallnieten. Das sah schon sehr bedrohlich aus. Er war also eher der Alpha-Mann bei den Schwulen-Spielen.
Der Rocker klappte auf einmal den Hosenlatz seiner schwarzen Lederhose herunter und holte einen beeindruckenden Schwanz hervor, der noch relativ schlaff herunter hing.
Ein animalischer Geruch schlug Frau Bertram entgegen, wobei sie nicht erkennen konnte, ob es von seiner nackten, verschwitzten Brust oder seinem Gemächte kam.
Eigentlich wollte sie jetzt lieber gehen, machte auch tatsächlich den Versuch, vom Barhocker herunter zu steigen. Sie stand wieder auf ihren hohen Hacken und strich sich den Latexminirock glatt.
Ihr üppiger Vorbau reckte sich dabei dem Rocker entgegen, der einen guten Blick auf ihre prallen, noch unter dem Latex der Bluse verborgenen Globen hatte.
„Wollen Sie uns etwa schon verlassen, liebe Frau Bertram?“
„Ja, das möchte ich“, sagte Frau Bertram keck und legte ihre Handtasche über die rechte Schulter.
„Das wäre aber sehr schade, denn dann würde der Schaden am Dienstwagen ihres Chefs größer werden.“
Wieder machte sich ein Grinsen im Gesicht des Rockers breit. Er verstaute seinen Riemen wieder in seiner Hose. Den Genuss, den ihm Frau Bertram verschaffen würde, wollte er sich für gleich aufsparen. Stattdessen hatte er etwas anderes vor, ein anderes „Überzeugungsmittel“.
„Kommen Sie nur mit mir nach draußen, Frau Bertram.“
Etwas irritiert folgte sie mit Knarzen und Quietschen ihrer Latexkleidung dem Schritt des muskulösen Ledermannes.
Ein kalter Hauch empfing sie draußen vor dem Lokal, als sie beide die Eingangstreppe betraten.
Die Bänkerin sah mit großem Entsetzen, wie zwei Ledertypen mit einem Vorschlaghammer den Kühlergrill des Dienstwagens „bearbeiteten“.
Das harte, laute Schlagen durchzuckte jedes mal den Körper der Abteilungsleiterin, wenn der Hammerkopf einen Teil des Grills demolierte.
„Später wird man sagen, dass Sie doch mit höherer Geschwindigkeit, vielleicht sogar mit Absicht in unsere Motorräder gefahren sind, wehrte Frau Bertram.“
Der Anführer der Rocker zündete sich dabei eine Zigarette an und zog genüsslich daran, dass die rote Glut nur so in der Dunkelheit leuchtete.
„Aufhören, bitte aufhören!“
Frau Bertram war außer sich vor Verzweiflung und auch Wut.
„Das liegt ganz an Ihnen“.
Hartmut sah dabei in die schönen Augen der Bänkerin und blies eine stinkende Rauchwolke in ihr Gesicht.
„Seien Sie Gast bei unserer Party heute Abend und vielleicht auch Nacht, dann lasse ich sofort die Schläge einstellen.“
Wieder leuchtete die Glut der Zigarette.
Der Q8 sah inzwischen schon sehr demoliert aus und noch immer hämmerten seine Rocker-Freunde auf den Grill ein. Der Schaden war schon immens geworden, auf jeden Fall wesentlich größer, als ihn Frau Bertram ursprünglich verursacht hatte.
„Meinetwegen, Sie gemeiner Erpresser, aber ich will mein Handy zurück. Ich muss unbedingt zwei Telefonate tätigen, um das Schlimmste zu verhindern. Dann können Sie mit mir machen, was Sie nicht lassen können.“
Hatte Frau Bertram das wirklich gerade gesagt „machen, was Sie nicht lassen können?“
Immer noch schlugen die Männer auf den Dienstwagen ein. Frau Bertram musste ihr Einverständnis noch mal verifizieren und zwar möglichst schnell, sollte nicht noch ein Totalschaden daraus werden.
Er wartete auf ihre eindeutige Antwort, und er wollte es von ihr hören.
„Ja, gut, Sie können alles mit mir machen, aber nur mit Gummi!“
„Gummi dürfen Sie anbehalten, aber ansonsten machen wir alles ohne Gummi und in alle ihre Löcher, verstanden Frau Bertram!?“
Der Wagen sah inzwischen schon wirklich übel aus, Frau Bertram musste jetzt schnell antworten, sollte nicht doch noch alles umsonst sein.
„Ja, ALL IN, ich habe verstanden. Und jetzt pfeifen Sie ihre brutalen Schläger zurück und machen den Wagen wieder fahrbereit.“
„Aufhören, Jungs, sofort aufhören. Die Lady hat unserer Partynacht mit Freude zugesagt. Ihr könnt wieder reinkommen.“
Erleichtert und doch verärgert über ihre Entscheidung ging Frau Bertram wieder in das Lokal, wo ihr vor allem die vor Zigarettenrauch ungewohnt stickige Kneipenluft den Atem nahm. Draußen war die Luft zwar kalt, aber deutlich angenehmer zu atmen gewesen als hier drinnen.
Die drei Korn von vorhin hinterließen bei der sonst abstinenten Bänkerin ihre Wirkung. Sie fühlte sich ungewohnt unsicher auf ihren hohen Absätzen, wobei ihr normalerweise die sechzehn Zentimeter keine Probleme bereiteten.
Etwas schwindelig vom plötzlichen Temperaturwechsel in die sehr warme Kneipe trippelte Frau Bertram hinter dem Anführer der Rocker her. Wieder am Tresen angelangt, überreichte Hartmut ihr das Smartphone.
Mit Schrecken sah sie die vielen Nachrichten auf dem Display.
Auch ihr Sohn hatte geschrieben.
„Hallo Mami, ich wünsche Dir noch einen schönen Abend bei Deinem Geschäftstermin – und viel Erfolg! Du schaffst das, weil Du die Beste bist!“
Wie süß ihr Sohn das geschrieben hatte. Ein Lächeln umspielte ihre aufgespritzten Lippen. Die vielen Nachrichten ihres Chefs stimmten sie dagegen deutlich nachdenklicher.
Sie versuchte ihren Vorgesetzten anzurufen, aber es ging bei Herrn Dr. Vohrer wieder nur die Mailbox an.
„Herr Dr. Vohrer, ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung, aber ich bin aufgehalten worden. So wie es aussieht, werde ich es heute auch nicht mehr schaffen, zum Termin zu kommen. Ihr Dienstwagen hat auch etwas abbekommen und ...“, weiter kam sie nicht, denn der Rocker nahm ihr das Handy wieder weg.
„Genug gelabert, das soll reichen, jetzt wird gleich endlich unsere Party beginnen.“
Frau Bertram war bestimmt schon eine Stunde über der Zeit mit dem Geschäftstermin für ihre Bank.
Im Essener Geschäftshaus saßen die Männer immer noch am Besprechungstisch. Nervös schaute Herr Dr. Vohrer in die langen Gesichter der Kunden.
Die Getränke waren mittlerweile aus gegangen. In dieser Phase erreichte den Bankdirektor die Sprachmitteilung seiner Abteilungsleiterin, wobei er sich jetzt nicht sicher war, die Entscheidung, Frau Bertram in der Bank zu schnell hoch befördert zu haben, wirklich richtig war.
Dass sein Dienstwagen was abbekommen haben sollte, beunruhigte ihn sichtlich. Er wusste gar nicht, wo Frau Bertram eigentlich abgeblieben ist und damit auch sein teures Auto. Hätte er ihr doch bloß nicht den Q8 gegeben, ärgerte er sich.
„Meine Herren, ich habe gerade die Nachricht von Frau Bertram erhalten, dass sie heute nicht mehr kommen kann.“
Unruhe machte sich im Raum breit.
„Ich bin extra wegen dieser Frau hier hin gekommen!“, rief ein erzürnter Kunde der Bank. Ein weiterer Kunde machte seinem Unmut Luft.
„Mir geht es genauso. Frau Bertram ist außergewöhnlich und nur deshalb bin ich extra heute gekommen.“
„Bitte beruhigen Sie sich, meine Herren. Wir werden einen Ersatztermin finden. Die Ihnen entstandenen Kosten werden natürlich von mir ersetzt.“
Herr Dr. Vohrer versuchte, die Situation noch zu retten.
Der Ausfall von Frau Bertram würde ihn eine Stange Geld kosten. Gleichzeitig öffnete er die Ortungsapp auf seinem Smartphone für seinen Dienstwagen, so konnte er den Aufenthaltsort seiner Mitarbeiterin heraus bekommen.
Auf der Karte sah er, dass es gar nicht weit von hier war.
Die Kunden verließen inzwischen den Besprechungsraum. Viele waren sehr verärgert – hoffentlich sprangen sie nicht ab und wechselten zu einer anderen Bank.
Aber der Trumpf mit Frau Bertram zog immer noch. Keine andere Dame in der Branche war so erfahren in Finanzierungen wie sie. Dazu kamen ihre „anderen“ Qualitäten, die sie ja schon auf der Weihnachtsfeier der Bank bewiesen hatte.
Die meisten Kunden ließen sich mit einem Extra-Termin versöhnen. Hauptsache Frau Bertram würde dabei sein. Es schien noch mal glimpflich für Herrn Dr. Vohrer ausgegangen zu sein.
Als letzter Kunde war noch Herr Hauser anwesend, der sich ja vehement für den Verbleib von Frau Bertram und deren Beförderung zur Abteilungsleiterin eingesetzt hatte. Er schien das Potenzial zu sehen, was noch in der Bänkerin steckte, um auch international in der Türkei und im Nahen Osten gute Geschäfte zu machen.
Herr Dr. Vohrer sprach Herrn Hauser beim Verlassen des Gebäudes an: „Wären Sie so freundlich Herr Hauser und könnten mich zu meinem Wagen fahren. Ich habe da so eine App, aus der ich sehen kann, wo er zur Zeit steht.“
„Sehr gerne, Herr Dr. Vohrer. Vielleicht können wir Frau Bertram dort dann auch gleich mitnehmen.“
In der Rocker-Kneipe begannen derweil die Vorbereitungen für die Party. Im Kellergeschoss befand sich der eigentliche „Partyraum“, der sehr dunkel war und dessen schwarz gekachelten Wände sehr düster wirkten.
Nie ging sie ohne perfektes Make-up, sehr hohe Schuhen und ihrem Markenzeichen in der Banken-Branche - LATEX! - aus dem Haus.
Ihre Kollektion an maßgefertigter Latexkleidung wuchs ständig, und es wurde für sie immer mehr zu einer Obsession, die Männer und auch Frauen mit diesem Material in der Öffentlichkeit zu provozieren.
Ihrem Sohn Alexander kam die Entwicklung seiner Mutter sehr entgegen, da er schon seit seiner Pubertät eine Vorliebe für Frauen in Latexkleidung hatte. Seit seinem ersten Magazin am heimischen Bahnhofskiosk vor vielen Jahren, als er zufällig auf das Cover der Zeitschrift „O“ stieß, auf dem eine schlanke Frau in einem schwarzen Ganzkörper-Latex-Catsuit mit turmhohen schwarzen Lackstiefeln zu sehen war, war es um ihn geschehen.
Mit zittrigen Fingern hatte er damals das Heft verstohlen in der Hand gehalten und einen für ihn hohen DM-Betrag an den Kiosk-Besitzer gezahlt, der ihn dabei ansah, als hätte er weiß was Verbotenes erstanden.
Und nun, viele Jahre später, hatte er das Glück, das seine eigene Mutter dieses heiß geliebte Material anzog – Wahnsinn!
Frau Bertram hatte erst vor kurzem eine neue Anstellung in einer Düsseldorfer Privatbank erhalten, nachdem sie eine monatelange, berufliche Zwangspause einlegen musste.
Die mittlerweile 48-jährige Bänkerin sah deutlich jünger aus und wurde meistens auf 35 bis 40 Jahre geschätzt. Dies hatte sie ihrer schlanken Figur, ihren schwarz gefärbten, langen Haaren und ihrem mediteranem Typ aus der österreichischen Südsteiermark zu verdanken.
Ursprünglich wollte Frau Bertram für den heutigen Außendiensttermin für die Autofahrt dorthin bequeme Sportschuhe anziehen, aber da ihre gewählten schwarzen Lackstiefel mit den 16-Zentimeter-Absätzen so eng am Knöchel saßen, dass sie froh war, diese endlich über ihre gummibespannten Waden gezogen bekommen zu haben, dass sie auf ein erneutes Ausziehen lieber verzichtete.
Die tiefschwarzen Latexstrümpfe saßen wirklich hauteng und zeichneten ihre schlanken Beinkonturen perfekt ab. Zur Sicherheit gegen versehentliches Abrutschen während des Laufens hatte sie die Säume mit Strapsbändern aus schwarzem Latex an einem Latexhüftgürtel befestigt.
Die inzwischen schon schnell zur Abteilungsleiterin aufgestiegene Bankangestellte wollte heute Abend komplett in Schwarz erscheinen. Deshalb wählte sie auch eine schwarze, langärmelige Latexbluse mit schwarzer Lackkrawatte. Kurze, natürlich ebenfalls schwarze Latexhandschuhe rundeten den Black-Business-Look ab.
Frau Bertram zog sich noch laut quietschend einen kurzen schwarzen Latexminirock an, der so gerade eben ihre Pobacken bedeckte und bei jedem Schritt Längsfalten bildete.
Ihre langen Haaren trug sie heute Abend mal offen und bis fast zu ihrem Po herunter hängend. Wer hinter ihr her ging, konnte sie auch für eine Mittzwanzigerin halten, so eine gute Figur hatte sie.
Wenn, ja wenn da nicht ihre enorme Oberweite wäre, die schon von hinten betrachtet ihre Globen seitlich hervor stehen ließ. In ihrer beruflichen Weiterbildung hatte sie sich ihre Brüste immer mehr vergrößern lassen, um den Wünschen ihrer Vorgesetzten zu entsprechen.
Die enge Latexbluse spannte sich wie immer gewaltig und die Stege in ihren Brustwarzen drückten sich deutlich sichtbar hindurch.
„Ich fahr' dann, Alexander. Es kann sehr spät werden, Du brauchst nicht auf mich zu warten.“
Mit diesen Worten und eine aufdringliche Parfümwolke im Flur zurück lassend, schlug sie die Haustür zu und stöckelte lautstark mit den dünnen Metallabsätzen auf dem Pflaster vor dem Haus zu ihrem neuen Dienstwagen.
Ihr Sohn eilte schnell in sein Zimmer, um seiner Mutter noch beim Catwalk über den Platz vor dem Haus nachzusehen. Bei jedem harten Schlag ihrer Absätze und dem hin und her wetzenden Minirock spürte er seinen Riemen härter werden. Gerne wäre er gefolgt, um zu wissen, was sie heute Abend noch erleben würde.
Ausnahmsweise durfte sie heute den schwarzen, großen Audi Q8 des Banken-Chefs fahren. Noch nie hatte sie einen so breiten und wuchtigen Wagen gefahren. Aber ihr Chef bestand aus Prestigegründen seines Bankhauses darauf, dass sie als seine Vorzeige-Bänkerin auch standesgemäß vorfuhr.
Hätte sie doch besser ihre flachen Sportschuhe für die Fahrt angezogen. Mit den sicher wesentlich schicker aussehenden Lackstiefeln mit den dicken Plateausohlen und den sehr hohen Stiletto-Absätzen hatte die Bänkerin in Latex Schwierigkeiten, die Pedalerie sicher zu bedienen.
Der Elektro-SUV fuhr fast lautlos und sehr druckvoll los, als ihr rechter Stiefel mit der Plateausohle das Pedal drückte. Leider gab ihr die Sohle überhaupt kein Feedback über den Pedaldruck, so dass sie fast beim Anfahren eine Mauerecke mitgenommen hätte. Zum Glück war der Abstand zu dieser noch so groß, dass sie schnell auf das Bremspedal treten konnte.
Nach diesem Schreck schaltete sie erst mal das ultrahelle LED-Licht ein, das sie fast blendete, als sie vor der Mauer anhielt.
Besser hätte sie ihren Sohn fahren lassen sollen, aber dieser sollte morgen früh ausgeschlafen sein, da er eine wichtige Klausur schreiben musste.
Den Rückwärtsgang eingelegt und ganz vorsichtig zurück gefahren – hoffentlich hatte sie gerade kein Nachbar beobachtet. Schuld daran waren nur der ungewohnte Wagen und die hohen Schuhe.
Ihre schwarze Latexkleidung, die sie zu Hause noch ordentlich mit Silikonöl eingesprüht hatte, glänzte einfach nur super, aber hinterließ auf den schwarzen Ledersitzen auch ihre feuchten Spuren des Öls. In ihrem eigenen Dienstwagen hatte sie extra dafür eine Decke liegen, um nicht alles mit dem Öl zu verschmieren. Aus Zeitgründen hatte sie aber diesmal darauf verzichtet.
In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und zum Glück hatte einer ihrer Untergebenen das Ziel schon ins Navi eingegeben, so dass sie nur den Befehlen folgen musste. Ihre Latexhandschuhe hatte sie noch nicht eingesprüht, damit sie das Lederlenkrad nicht speckig glänzend machte.
Der Termin war in einem Geschäftshaus in der Nähe von Essen, was ungefähr eine Fahrzeit von einer halben Stunde bedeutete.
Die Ambientebeleuchtung im Auto ließ ihren schwarzen Latexdress sanft glänzen. Um 20 Uhr sollte sie am Treffpunkt vor dem Haus sein. Sie hatte noch ein paar Minuten Zeit und fuhr einen kleinen Gasthof an, weil sie den Drang verspürte, noch kurz vor dem Termin auf die Toilette zu gehen. Die Aufregung vor dem Meeting war doch sehr groß und drückte auf ihre Blase.
Es war eher eine miese Kneipe und vor dem Lokal standen einige schwere Motorräder aufgereiht.
Frau Bertram hatte mal wieder Probleme mit der Pedalerie und so kam, wie es kommen musste, sie rutschte mit der dicken Plateausohle vom Bremspedal ab und drückte versehentlich auf das Gaspedal.
RUMMS!
Laut scheppernd fielen alle Motorräder wie Dominosteine der Reihe nach um! Die erste Maschine in der Reihe musste sie sogar etwas mit dem wuchtigen Grill des Q8 beschädigt haben.
Sie blieb zunächst fassungslos vor Schreck mit der Sohle auf dem Gaspedal und schob die Räder noch weiter bis in den Eingang der Kneipe.
Was hatte die attraktive Bankangestellte denn da bloß angerichtet?
Sofort ging die Tür des Lokals auf und einige Männer in schwarzer Lederkleidung stürmten nach draußen. Sie sah durch die Autoscheiben die finsteren Typen in ihren Motorad-Klamotten auf den Wagen zukommen.
Der erste Ledernacke trommelte an die Autoscheibe.
„Aufmachen, aber dalli!“
Völlig verängstigt stellte Frau Bertram endlich den Motor ab. Das helle weiße Licht leuchtete aber noch eine Weile den Schaden an, den sie bei den bestimmt teuren, schweren Motorrädern der Rocker angerichtet hat.
Sie griff mit ihren schwarzen Latexhandschuhen an den Türgriff und öffnete zögerlich die Autotür.
Die Bankangestellte stellte zunächst den linken ihrer hohen Plateaustiefel auf den dunklen Asphalt. Der metallene spitze Absatz leuchtete im Schein der Beleuchtung des Lokals und der immer noch eingeschalteten Autoscheinwerfer.
„Aha!“, dröhnte ihr eine tiefe Männerstimme entgegen, „Frau am Steuer – Ungeheuer!“ Dieser abgedroschene Spruch stimmte in diesem besonderen Fall aber leider.
Frau Bertram zog auch den anderen Stiefel nach und mit lautem Quietschen und Knarren ihrer Latexkleidung drückte sie sich aus den schwarzen Ledersitzen bis sie dann in voller Größe von bestimmt 1,85 Meter vor dem Mann stand. Durch die dicken Plateausohlen und die sechzehn Zentimeter Absätze hatte sie diese Größe erreicht.
„Wow! Wen haben wir denn da! Ein Prachtexemplar in Gummi!“
Dabei fasste der fremde Mann an ihre ölig glänzende Kleidung, um zu prüfen, dass es tatsächlich Latex war, was diese Lady trug.
Weitere Männer aus dem Lokal kamen dazu. Alle trugen schwarze Lederklamotten, die bei jeder kleinsten Bewegung laut knarzten. Einer der meist bärtigen Typen trug einen glänzenden Anzug aus ebenfalls schwarzem Latex.
Es schien sich um ein Schwulen-Treff von Ledertypen zu handeln.
Den Druck auf ihre Blase hatte Frau Bertram im Moment total verdrängt. Ihr ging es nur noch um Schadensbegrenzung.
„Hören Sie, ich muss gleich noch zu einem wichtigen Termin hier in der Nähe. Bitte regeln wir das schnell, damit ich noch rechtzeitig dorthin kann.“
Frau Bertram versuchte die Sache schnell aus der Welt zu bekommen.
Sie nestelte in ihrer schwarzen Lackhandtasche herum und holte ihre Visitenkarte mit der Unfallkarte der Versicherung heraus.
„So, so, eine Bänkerin sind Sie also. Diese Leute habe ich schon gefressen. Und dann noch von DER Bank, das sind richtige Halsabschneider!“
Es schien im Moment nicht wirklich gut für Frau Bertram zu laufen.
Der finstere Typ steckte die Karte der Versicherung weg, ihre Visitenkarte gab er seinem Kollegen weiter.
„Ich, ich kann Ihnen auch sofort Geld geben“, stammelte sie verzweifelt herum. Ausnahmsweise hatte sie wirklich einen größeren Geldbetrag eingesteckt, weil bei gewissen Bankgeschäften außerhalb der Geschäftszeiten auch schon mal höhere Bargeldsummen flossen.
„Das regeln wir anders“, brummte der Ledermann und gab seinen Freunden ein Handzeichen, im Lokal einige Vorbereitungen zu treffen.
Der stark nach Zigarettenrauch stinkende Ledernacke packte Frau Bertram an der Hand.
„MITKOMMEN!“, kam es knochentrocken aus seinem Mund.
Er zog Frau Bertram ein paar Meter vom Wagen weg, wobei sie stöckelnd stolpernd dem Mann folgte.
Immer noch beleuchtete der SUV die zusammengeschobenen Motorräder. „Schauen Sie sich den Schaden ruhig an, den sie angerichtet haben! Verbogene Bleche, eingedrückte Auspuffanlagen, verkratzte Lacke und, und, und. Der Schaden war wirklich beträchtlich. Selbst der an sich sehr stabile Q8 hatte einen eingedrückten Kühlergrill, schien aber noch fahrtüchtig zu sein.
„Die erste Maschine ist nämlich meine, in die ich viel Arbeit gesteckt habe. Harley Davidsen haben Sie bestimmt schon mal gehört, zum Teil sind das Oldtimer-Sammlerstücke.“
Frau Bertram schluckte sichtlich. Da es draußen schon frisch war, fröstelte sie etwas in der engen, dünnen Latexkleidung.
Sie malte sich in Gedanken aus, das der Schaden einige Tausend Euro, wenn nicht sogar deutlich mehr betragen würde. Dazu kam noch der Schaden am Dienstwagen – kein guter Einstand für den ersten Außendiensttermin.
Der fiese Typ drückte Frau Bertram am Nacken packend nach unten. „Sieh' nur genau hin, was Du angerichtet hast! Sogar der Tank ist beschädigt!“
Tatsächlich konnte sie in der gebückten Haltung einige Tropfen aus einem Loch herauslaufen sehen. Ihr wurde immer unwohler.
Sie richtete sich wieder auf und gab schon freiwillig den Autoschlüssel ab, damit die Männer den Wagen aus dem Motorrad-Knäuel befreien konnten.
Frau Bertram folgte dem Ledermann in die Kneipe, um, wie sie glaubte, die Formalitäten zu erledigen.
Hinter ihr gab es immer mehr grinsende Gesichter der vielen Männer, die sich auf eine Abwechslung heute Abend freuten. Ob schwul oder nicht, so eine Gelegenheit wollten sich die meisten dann doch nicht entgehen lassen.
Jetzt erst konnte man wirklich sehen, welch ein Fang den Rockern heute Abend durch Zufall gelungen war.
Die aufwendig geschminkte, perfekt gestylte Lady kam in der Helligkeit des Innenraums der Kneipe erst richtig zur Geltung. Draußen im Dunkeln war aufgrund ihrer tiefschwarzen Latexkleidung von ihren Konturen kaum etwas zu sehen gewesen – aber jetzt!
Pfiffe gellten durch den vom Zigarettenrauch stickigen Raum, als Frau Bertram langsam zum Tresen stöckelte. Ihre knarzenden Latexstrümpfe, die krachenden Absätze und das Quietschen ihres Latexminis waren schon außergewöhnlich für die Rocker, die so etwas auch nicht alle Tage sahen.
„Boah, hat die Lady geile, große Titten“, brüllte endlich einer in den Raum, was alle schon eine Weile dachten, als sie sich an den Tresen lehnte.
Die Latexdame schaute zur Uhr.
„Mist! Ich müsste schon längst bei meinem Termin sein!“
Sie holte ihr Smartphone hervor.
„Ich muss da kurz mal anrufen, sonst bin ich unter Umständen meinen Job los“, sagte sie zum Wortführer der Ledermänner.
Leider ging nur die Mobilbox ihres Chefs an.
„Ja, hallo? Christina Bertram hier - ich bitte vielmals um Entschuldigung Herr Dr. Vohrer, aber ich bin durch einen Unfall mit Ihrem Dienstwagen verspätet. Mir ist nichts passiert, aber die Unfallaufnahme dauert noch etwas. Ich melde mich gleich noch mal bei Ihnen.“
Der Anführer der Rocker zwang sie danach das Smartphone auf Anrufbeantworter umzuschalten. „Damit Dein Chef uns nicht gleich noch stört.“
Frau Bertram glaubte tatsächlich noch heute zum Meeting fahren zu können. Ein fataler Irrtum, wie sich bald herausstellen sollte, aber der Reihe nach …
Sie blickte in die Augen der bestimmt fünfzehn Männer, die alle in schwarzen Motorrad-Ledermonturen gekleidet waren. Zwei von ihnen schienen aber genauso Latex zu tragen wie sie. Im ganzen Lokal war außer ihr keine Frau zu sehen, selbst am Ausschank stand ein Ledermann.
Die Männer trugen fast alle schwarze Polizei-Lederkappen und einige waren sogar stark tätowiert. Schwarze lange Lederhosen mit herunterklappbaren Hosenlatzen trugen die meisten. Sie konnte sogar schon sehen, dass sich einige im Schrittbereich nach vorn zu wölben begannen.
Die beiden Latexmänner hatten schwarze, enge Latexhosen an, aus denen ein mit einem schwarzen Latexpenis-Schaft überzogener Schwanz heraus ragte.
Sie wusste nicht genau, was die Männer hier im Lokal so treiben würden.
Zur gleichen Zeit in einem Essener Geschäftshaus
Unterdessen wartete man in einem Essener Geschäftshaus auf die Ankunft von Frau Bertram. Ihr Chef, Herr Dr. Vohrer, war schon ganz nervös, hatte er doch finanziell potente Kunden zu einem besonderen Meeting mit seiner neuen Mitarbeiterin Frau Bertram eingeladen.
„Wo bleibt Frau Bertram denn nur?“, sagte er nervös und auch verlegen in die Herrenrunde am großen Besprechungstisch. Zum Glück hatte er schon Getränke kommen lassen, um die Wartezeit für die Kunden etwas überbrücken zu können.
Er griff zu seinem Smartphone und und sah jetzt erst, dass sie ihm eine Nachricht hinterlassen hatte. Er musste wohl aus Versehen sein Handy auf die Mobilbox umgeschaltet haben, um nicht in der Besprechung gestört zu werden.
Er hörte ihre Meldung ab und rief sie an. Aber auch hier war nur die Stimme ihrer Mobilbox zu hören.
„Mist, wieso geht die nicht dran?!“ Nach dem Piepton fing er an zu reden: „Frau Bertram, wo stecken Sie nur? So lang kann das mit der Unfallaufnahme doch nicht dauern. Die anwesenden Herren werden schon langsam ungeduldig. Kommen Sie so schnell wie möglich hier hin. Ohne Sie als Expertin bin ich aufgeschmissen. Ich habe mich voll auf Sie verlassen.“
Damit beendete er zunächst das Gespräch und lächelte die Kunden an.
„Es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln, meine verehrten Herren. Meine neue Kollegin hat eine Autounfall gehabt. Ihr ist nichts passiert, nur Blechschaden.“
Die Männer am Tisch nippten an den Gläsern und einige schauten auf die Uhr.
Auch ein Herr Hauser war dabei, der Frau Bertram noch von der legendären Weihnachtsfeier im letzten Jahr kannte. Er hatte sich extra für Frau Bertram stark gemacht und auf Herrn Dr. Vohrer eingewirkt, diese wirklich außergewöhnliche Mitarbeiterin im Bankhaus zu halten.
Und nun diese Enttäuschung – gleich beim ersten Außendiensttermin passierte der Dame so etwas.
Die Minuten vergingen und so langsam machte sich bei den Kunden Unruhe breit. Der Bankdirektor schickte ihr mehrfach per Handy Nachrichten, bald zu kommen, sonst müsste er den Termin absagen. Er konnte nicht verstehen, dass sie nicht direkt ans Handy ging, sondern immer nur die Mobilbox zu hören war.
Die Konsequenzen konnte er noch gar nicht absehen. Viele der Herren waren extra zum Teil von weiter her angereist und hatten sich so auf den Abend mit Frau Bertram gefreut.
In der Rocker-Kneipe
Der Anführer der Rocker, der von den anderen mit „Hartmut“ angesprochen wurde, führte Frau Bertram erst mal zur Bar an den Tresen. Dort rutschte sie auf einen der unbequemen Barhocker hoch, wobei ihr Latexmini ebenfalls mit in die Höhe rutschte und den Blick auf die Strapsbänder und ihren dünnen Latexslip lenkte.
Die tiefschwarzen Latexstrümpfe glänzten nur so im Schein der Beleuchtung, und als sie ihre Beine übereinander schlug, um den Blick in ihre Spalte zu verdecken, sahen die Rocker erst jetzt so richtig, welch geile, schwarz glänzende Lackstiefel mit hohen Plateausohlen und sehr langen, dünnen Metallabsätzen die Bänkerin trug.
Aber der Hammer waren ihre gewaltigen Globen, die die enge schwarze Latexbluse kaum im Zaum halten konnte. Zum Glück ist das Gummimaterial sehr dehnbar, so dass die Knöpfe in der oberen Reihe noch nicht aufgesprungen waren.
Frau Bertram nestelte in ihrer schwarzen Lackhandtasche nach einem Haargummi, um ihre langen, schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden, dessen Ende ihr fast bis zum Po reichte.
Hartmut kam der auf dem Barhocker sitzenden Bänkerin sehr nahe. Sie hörte seine Lederhose knarzen und seine speckige Lederjacke knarrte bei jeder seiner Bewegungen.
„So, so, Abteilungsleiterin sind Sie also in einer Düsseldorfer Privatbank“, brummte sie der stämmige, bärtige Anführer an.
Dabei hielt er ihre Visitenkarte mit ihren Kontaktdaten wie eine Trophäe in der Hand. Er wusste, dass er sie damit jederzeit erreichen konnte, und das gefiel ihm sehr, was an seinem breiten Grinsen zu erkennen war.
„Ich wusste gar nicht, dass in einer seriösen Bank solch geil angezogene Ladies wie Sie arbeiten. Ist das Outfit Pflicht dort, oder warum laufen Sie so aufreizend frivol herum?“
Frau Bertram schwieg den Typen an. Was sollte sie auch sagen. Außerdem ging den das überhaupt nichts an.
„Die Bank kenne ich, da werde ich Sie dann mal besuchen kommen. Ich glaube, Sie können mir ab sofort Sonderkonditionen einräumen, wehrte Frau Bertram.“
Ihr wurde ganz mulmig bei dem Gedanken, diesen und vielleicht auch noch die anderen Typen in Leder wieder sehen zu müssen.
'Es war ein großer Fehler, so vorschnell die Visitenkarte in fremde Hände gegeben zu haben', dachte sich unterdessen die attraktive Bankangestellte.
In der Zwischenzeit kamen auch einige der anderen Rocker an den Tresen. „Machste mal 'nen Bier und 'nen Korn für uns“, hörte Frau Bertram die für sie der Unterschicht angehörenden Männer sagen.
Männer, denen sie normalerweise aus dem Weg ging.
Der Mann am Zapfhahn stellte kurz darauf die Getränke auf den Tresen. „Für unseren Gast auch 'nen Korn“, ergänzte Hartmut noch. Frau Bertram trinkt grundsätzlichen keinen Schnaps, bis auf vielleicht mal ein Glas Wein beim Essen, und jetzt musste sie wohl oder übel auch mal ein härteres Gesöff zu sich nehmen.
Zunächst weigerte sie sich.
„Ich trinke keinen Schnaps!“
Sie schaute den Anführer dabei böse aus ihrem blass geschminkten Gesicht mit den dunkel umrahmten Augen an.
„Denk' nur an Deine Lage, schöne Frau. HIER bestimme ICH, wer was trinkt oder nicht, verstanden!!“
Sie zuckte ob seiner Lautstärke in der dunklen Stimme zusammen und führte ihre immer noch in Latexhandschuhen steckenden Finger zu dem Glas mit dem Korn.
Widerwillig setzte sie das Glas an ihre kirschroten, vollen Lippen und kippte den Inhalt schnell hinunter.
„Noch eins!“, befahl der Anführer dem Mann an der Bar.
Auch das zweite Glas kippte die Abteilungsleiterin schnell hinunter. Soviel Schnaps hatte sie schon ewig nicht mehr zu sich genommen.
„Geht doch“, grinste Hartmut und schob ihr sein Glas hinüber.
„Nein, bitte nicht, ich vertrage soviel Schnaps nicht“, wimmerte sie, aber der strenge Gesichtsausdruck des Rockers ließ ihr keine Wahl. Wieder griffen ihre Latexfinger an das Glas, und auch der dritte Korn lief ihre Kehle herunter.
Sie meinte schon die Wirkung des Korns zu spüren, zumindest ein wohlig warmes Gefühl in ihrer Kehle.
„Sie haben Glück, wir wollten heute Abend sowieso eine kleine Party in unserem Keller-Verließ veranstalten. Nun haben wir einen weiblichen Gast dazu bekommen. Sie müssen verstehen, normalerweise machen wir hier geilen Leder-Sex miteinander, aber fasst alle von uns sind auch bi, wenn Sie verstehen.“
Sein Zigarettenrauch-Atem mit der Schnapsnote umnebelte ihre Sinne, vielleicht war es auch wirklich schon der Schnaps, der ihr Kopfkino antrieb. Leder-Sex, Keller-Verließ, Schwule, bi? Wo war sie da nur wieder hinein geraten.
Ihr Smartphone brummte in der Handtasche.
Sie zog es kurz hervor – Zehn neue Nachrichten waren auf dem Display! Alle von ihrem Chef!
Frau Bertram wollte gerade die erste öffnen, da nahm ihr der bärtige Anführer das Handy aus der Hand.
„Das legen wir mal jetzt schön zur Seite. Für heute Abend haben Sie keinen anderen Termin mehr.“
„Aber ich muss da dran, es geht um meine Existenz“, giftete die Bankangestellte zurück. Ihr Busen in der engen Gummibluse wogte dabei vor Erregung.
„Jetzt geht es erst mal HIER um Ihre Existenz, Frau Bertram!“, konterte der Rocker.
Hartmut zog sich inzwischen die Lederjacke aus. Irgendwie muss es ihm warm geworden sein beim Anblick der attraktiven, gut proportionierten Bänkerin. Sein stark behaarter, muskulöser Oberkörper kam zum Vorschein. Er trug kein Hemd, sondern eine Art Lederharnisch mit Metallnieten. Das sah schon sehr bedrohlich aus. Er war also eher der Alpha-Mann bei den Schwulen-Spielen.
Der Rocker klappte auf einmal den Hosenlatz seiner schwarzen Lederhose herunter und holte einen beeindruckenden Schwanz hervor, der noch relativ schlaff herunter hing.
Ein animalischer Geruch schlug Frau Bertram entgegen, wobei sie nicht erkennen konnte, ob es von seiner nackten, verschwitzten Brust oder seinem Gemächte kam.
Eigentlich wollte sie jetzt lieber gehen, machte auch tatsächlich den Versuch, vom Barhocker herunter zu steigen. Sie stand wieder auf ihren hohen Hacken und strich sich den Latexminirock glatt.
Ihr üppiger Vorbau reckte sich dabei dem Rocker entgegen, der einen guten Blick auf ihre prallen, noch unter dem Latex der Bluse verborgenen Globen hatte.
„Wollen Sie uns etwa schon verlassen, liebe Frau Bertram?“
„Ja, das möchte ich“, sagte Frau Bertram keck und legte ihre Handtasche über die rechte Schulter.
„Das wäre aber sehr schade, denn dann würde der Schaden am Dienstwagen ihres Chefs größer werden.“
Wieder machte sich ein Grinsen im Gesicht des Rockers breit. Er verstaute seinen Riemen wieder in seiner Hose. Den Genuss, den ihm Frau Bertram verschaffen würde, wollte er sich für gleich aufsparen. Stattdessen hatte er etwas anderes vor, ein anderes „Überzeugungsmittel“.
„Kommen Sie nur mit mir nach draußen, Frau Bertram.“
Etwas irritiert folgte sie mit Knarzen und Quietschen ihrer Latexkleidung dem Schritt des muskulösen Ledermannes.
Ein kalter Hauch empfing sie draußen vor dem Lokal, als sie beide die Eingangstreppe betraten.
Die Bänkerin sah mit großem Entsetzen, wie zwei Ledertypen mit einem Vorschlaghammer den Kühlergrill des Dienstwagens „bearbeiteten“.
Das harte, laute Schlagen durchzuckte jedes mal den Körper der Abteilungsleiterin, wenn der Hammerkopf einen Teil des Grills demolierte.
„Später wird man sagen, dass Sie doch mit höherer Geschwindigkeit, vielleicht sogar mit Absicht in unsere Motorräder gefahren sind, wehrte Frau Bertram.“
Der Anführer der Rocker zündete sich dabei eine Zigarette an und zog genüsslich daran, dass die rote Glut nur so in der Dunkelheit leuchtete.
„Aufhören, bitte aufhören!“
Frau Bertram war außer sich vor Verzweiflung und auch Wut.
„Das liegt ganz an Ihnen“.
Hartmut sah dabei in die schönen Augen der Bänkerin und blies eine stinkende Rauchwolke in ihr Gesicht.
„Seien Sie Gast bei unserer Party heute Abend und vielleicht auch Nacht, dann lasse ich sofort die Schläge einstellen.“
Wieder leuchtete die Glut der Zigarette.
Der Q8 sah inzwischen schon sehr demoliert aus und noch immer hämmerten seine Rocker-Freunde auf den Grill ein. Der Schaden war schon immens geworden, auf jeden Fall wesentlich größer, als ihn Frau Bertram ursprünglich verursacht hatte.
„Meinetwegen, Sie gemeiner Erpresser, aber ich will mein Handy zurück. Ich muss unbedingt zwei Telefonate tätigen, um das Schlimmste zu verhindern. Dann können Sie mit mir machen, was Sie nicht lassen können.“
Hatte Frau Bertram das wirklich gerade gesagt „machen, was Sie nicht lassen können?“
Immer noch schlugen die Männer auf den Dienstwagen ein. Frau Bertram musste ihr Einverständnis noch mal verifizieren und zwar möglichst schnell, sollte nicht noch ein Totalschaden daraus werden.
Er wartete auf ihre eindeutige Antwort, und er wollte es von ihr hören.
„Ja, gut, Sie können alles mit mir machen, aber nur mit Gummi!“
„Gummi dürfen Sie anbehalten, aber ansonsten machen wir alles ohne Gummi und in alle ihre Löcher, verstanden Frau Bertram!?“
Der Wagen sah inzwischen schon wirklich übel aus, Frau Bertram musste jetzt schnell antworten, sollte nicht doch noch alles umsonst sein.
„Ja, ALL IN, ich habe verstanden. Und jetzt pfeifen Sie ihre brutalen Schläger zurück und machen den Wagen wieder fahrbereit.“
„Aufhören, Jungs, sofort aufhören. Die Lady hat unserer Partynacht mit Freude zugesagt. Ihr könnt wieder reinkommen.“
Erleichtert und doch verärgert über ihre Entscheidung ging Frau Bertram wieder in das Lokal, wo ihr vor allem die vor Zigarettenrauch ungewohnt stickige Kneipenluft den Atem nahm. Draußen war die Luft zwar kalt, aber deutlich angenehmer zu atmen gewesen als hier drinnen.
Die drei Korn von vorhin hinterließen bei der sonst abstinenten Bänkerin ihre Wirkung. Sie fühlte sich ungewohnt unsicher auf ihren hohen Absätzen, wobei ihr normalerweise die sechzehn Zentimeter keine Probleme bereiteten.
Etwas schwindelig vom plötzlichen Temperaturwechsel in die sehr warme Kneipe trippelte Frau Bertram hinter dem Anführer der Rocker her. Wieder am Tresen angelangt, überreichte Hartmut ihr das Smartphone.
Mit Schrecken sah sie die vielen Nachrichten auf dem Display.
Auch ihr Sohn hatte geschrieben.
„Hallo Mami, ich wünsche Dir noch einen schönen Abend bei Deinem Geschäftstermin – und viel Erfolg! Du schaffst das, weil Du die Beste bist!“
Wie süß ihr Sohn das geschrieben hatte. Ein Lächeln umspielte ihre aufgespritzten Lippen. Die vielen Nachrichten ihres Chefs stimmten sie dagegen deutlich nachdenklicher.
Sie versuchte ihren Vorgesetzten anzurufen, aber es ging bei Herrn Dr. Vohrer wieder nur die Mailbox an.
„Herr Dr. Vohrer, ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung, aber ich bin aufgehalten worden. So wie es aussieht, werde ich es heute auch nicht mehr schaffen, zum Termin zu kommen. Ihr Dienstwagen hat auch etwas abbekommen und ...“, weiter kam sie nicht, denn der Rocker nahm ihr das Handy wieder weg.
„Genug gelabert, das soll reichen, jetzt wird gleich endlich unsere Party beginnen.“
Frau Bertram war bestimmt schon eine Stunde über der Zeit mit dem Geschäftstermin für ihre Bank.
Im Essener Geschäftshaus saßen die Männer immer noch am Besprechungstisch. Nervös schaute Herr Dr. Vohrer in die langen Gesichter der Kunden.
Die Getränke waren mittlerweile aus gegangen. In dieser Phase erreichte den Bankdirektor die Sprachmitteilung seiner Abteilungsleiterin, wobei er sich jetzt nicht sicher war, die Entscheidung, Frau Bertram in der Bank zu schnell hoch befördert zu haben, wirklich richtig war.
Dass sein Dienstwagen was abbekommen haben sollte, beunruhigte ihn sichtlich. Er wusste gar nicht, wo Frau Bertram eigentlich abgeblieben ist und damit auch sein teures Auto. Hätte er ihr doch bloß nicht den Q8 gegeben, ärgerte er sich.
„Meine Herren, ich habe gerade die Nachricht von Frau Bertram erhalten, dass sie heute nicht mehr kommen kann.“
Unruhe machte sich im Raum breit.
„Ich bin extra wegen dieser Frau hier hin gekommen!“, rief ein erzürnter Kunde der Bank. Ein weiterer Kunde machte seinem Unmut Luft.
„Mir geht es genauso. Frau Bertram ist außergewöhnlich und nur deshalb bin ich extra heute gekommen.“
„Bitte beruhigen Sie sich, meine Herren. Wir werden einen Ersatztermin finden. Die Ihnen entstandenen Kosten werden natürlich von mir ersetzt.“
Herr Dr. Vohrer versuchte, die Situation noch zu retten.
Der Ausfall von Frau Bertram würde ihn eine Stange Geld kosten. Gleichzeitig öffnete er die Ortungsapp auf seinem Smartphone für seinen Dienstwagen, so konnte er den Aufenthaltsort seiner Mitarbeiterin heraus bekommen.
Auf der Karte sah er, dass es gar nicht weit von hier war.
Die Kunden verließen inzwischen den Besprechungsraum. Viele waren sehr verärgert – hoffentlich sprangen sie nicht ab und wechselten zu einer anderen Bank.
Aber der Trumpf mit Frau Bertram zog immer noch. Keine andere Dame in der Branche war so erfahren in Finanzierungen wie sie. Dazu kamen ihre „anderen“ Qualitäten, die sie ja schon auf der Weihnachtsfeier der Bank bewiesen hatte.
Die meisten Kunden ließen sich mit einem Extra-Termin versöhnen. Hauptsache Frau Bertram würde dabei sein. Es schien noch mal glimpflich für Herrn Dr. Vohrer ausgegangen zu sein.
Als letzter Kunde war noch Herr Hauser anwesend, der sich ja vehement für den Verbleib von Frau Bertram und deren Beförderung zur Abteilungsleiterin eingesetzt hatte. Er schien das Potenzial zu sehen, was noch in der Bänkerin steckte, um auch international in der Türkei und im Nahen Osten gute Geschäfte zu machen.
Herr Dr. Vohrer sprach Herrn Hauser beim Verlassen des Gebäudes an: „Wären Sie so freundlich Herr Hauser und könnten mich zu meinem Wagen fahren. Ich habe da so eine App, aus der ich sehen kann, wo er zur Zeit steht.“
„Sehr gerne, Herr Dr. Vohrer. Vielleicht können wir Frau Bertram dort dann auch gleich mitnehmen.“
In der Rocker-Kneipe begannen derweil die Vorbereitungen für die Party. Im Kellergeschoss befand sich der eigentliche „Partyraum“, der sehr dunkel war und dessen schwarz gekachelten Wände sehr düster wirkten.
17 days ago