Seit ihr euch der Gefahr des Onanierens bewusst?
Aus der Süddeutschen Zeitung vom 18.o2.2021 (Lügenpresse)
„Die Junge Alternative findet derzeit öfters Erwähnung, weil der Nachwuchs der AfD vom Verfassungsschutz beobachtet wird - was der Gesamtpartei womöglich droht. Doch wie geht es der JA so, was könnte sie tun, um die Herzen der jungen Leute zu erwärmen und so richtig toll anzukommen in ihrer Generation? Richtig, sie könnte vor den gesundheitlichen Gefahren des Onanierens warnen und die Devise ausgeben: Hände bitte stets über der Bettdecke!
Das tat zumindest kürzlich Thomas Deutscher, stellvertretender JA-Vorsitzender in Bayern und AfD-Stadtrat im oberpfälzischen Schwandorf.
Auf seinem Facebookprofil zeigte er eine Karikatur von Männern verschiedenen Alters, Masturbierende wie Enthaltsame. Erstere ausgezehrt, buckelig und dümmlich dreinblickend, Letztere stolz, stattlich und gesund.
"Es" (also die Selbstbefriedigung), berichtet Deutscher, habe heutzutage "Ausmaße angenommen, die weit über die ,natürlichen Bedürfnisse' hinausgehen". Masturbation sollte daher "generell eingestellt werden, da sie einen der schöpferischen Energie, vieler Nährstoffe und männlichen Kraft beraubt".
Nun ist das keine neue These. "Von der Onanie und den übrigen Ausschweifungen der Geschlechtslust" hieß ein medizinisches Werk vor gut 200 Jahren: "Zuerst magern bei der Onanie die Glieder ab, sie trocknet sie gleichsam aus." Dann: Diarrhö, Schwindsucht, Blutspucken, Lungenfäule. Die Wissenschaft freilich sieht das längst anders, sie hat alle Warnungen an die Jugend - "Onanieren macht blind" oder "Nach 1000 Schuss ist Schluss" - widerlegt.
Nicht davon beeindrucken lässt sich die digitale "No Fap"-Bewegung; die "Nichtwichser" (Zitat aus der taz) sind in einer Art hippen Selbstoptimierung enthaltsam. Darauf beruft sich der JA-Vize ebenfalls. Liest man, wofür seine Gruppe steht, geht es aber wohl um die Stärkung des deutschen Mannes“
FRAGE:
Diarrhö, Schwindsucht, Blutspucken, Lungenfäule, das sind die Folgen wenn ihr onaniert. Also bleibt nur noch das Ficken. Ärgerlich, aber wenn es der Volksgesundheit dient, muß ich mich wohl opfern, ehe mein Mann und unsere alleinstehender Nachbar Diarrhö bekommen. Ist das nicht eitriger Ausfluss? Bei meinem Mann ist der Ausfluss weiß und schmeckt garnicht nach Eiter.
Ergänzung aus der Sexkolumne von Heike Kleen aus dem Spiegel Nr. 47 / 18.11.2022
„Dabei lohnt es sich, einem Urologen zuzuhören: »Studien belegen, dass ein häufiger Samenerguss vor Prostatakrebs schützt«, sagt Wittkamp und plädiert nicht nur für Sex und Masturbation, sondern auch für die Massage der Prostata. Diese sei nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch erregend. »Die Prostata ist das Pendant zum G-Punkt«, so der Urologe. »Sie ist sehr empfindlich, sehr viele Nerven verlaufen in der Nähe der Prostata und man kann auch durch eine Massage der Prostata zum Orgasmus kommen.«
Na bitte. Sex und Gesundheit gehören zusammen. Entsprechend lohnt es sich, beiden die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken.
Also, liebe Männer: Cremt euch ein. Sorgt für regelmäßige Samenergüsse. Entdeckt eure Prostata. Lasst euch meinetwegen einen Schnurrbart stehen und schließt genussvoll die Augen, wenn ihn jemand pflegt. Und geht zur Vorsorge. Ihr habt nichts zu verlieren!
Passt gut auf euch auf. Und auf alles, was dranhängt.“
Jetzt stellt sich für mich die zentrale Frage: Soll mein Mann der AfD glauben oder dem Urologen?
Übrigens: Prostatamassage ist gar nicht so einfach. Ich habe meinem Mann gestern zwei Finger tief in den Popo gesteckt, er hat sofort so komisch geröchelt und gezuckt. Da habe ich lieber damit aufgehört. Was mache ich falsch ?
„Die Junge Alternative findet derzeit öfters Erwähnung, weil der Nachwuchs der AfD vom Verfassungsschutz beobachtet wird - was der Gesamtpartei womöglich droht. Doch wie geht es der JA so, was könnte sie tun, um die Herzen der jungen Leute zu erwärmen und so richtig toll anzukommen in ihrer Generation? Richtig, sie könnte vor den gesundheitlichen Gefahren des Onanierens warnen und die Devise ausgeben: Hände bitte stets über der Bettdecke!
Das tat zumindest kürzlich Thomas Deutscher, stellvertretender JA-Vorsitzender in Bayern und AfD-Stadtrat im oberpfälzischen Schwandorf.
Auf seinem Facebookprofil zeigte er eine Karikatur von Männern verschiedenen Alters, Masturbierende wie Enthaltsame. Erstere ausgezehrt, buckelig und dümmlich dreinblickend, Letztere stolz, stattlich und gesund.
"Es" (also die Selbstbefriedigung), berichtet Deutscher, habe heutzutage "Ausmaße angenommen, die weit über die ,natürlichen Bedürfnisse' hinausgehen". Masturbation sollte daher "generell eingestellt werden, da sie einen der schöpferischen Energie, vieler Nährstoffe und männlichen Kraft beraubt".
Nun ist das keine neue These. "Von der Onanie und den übrigen Ausschweifungen der Geschlechtslust" hieß ein medizinisches Werk vor gut 200 Jahren: "Zuerst magern bei der Onanie die Glieder ab, sie trocknet sie gleichsam aus." Dann: Diarrhö, Schwindsucht, Blutspucken, Lungenfäule. Die Wissenschaft freilich sieht das längst anders, sie hat alle Warnungen an die Jugend - "Onanieren macht blind" oder "Nach 1000 Schuss ist Schluss" - widerlegt.
Nicht davon beeindrucken lässt sich die digitale "No Fap"-Bewegung; die "Nichtwichser" (Zitat aus der taz) sind in einer Art hippen Selbstoptimierung enthaltsam. Darauf beruft sich der JA-Vize ebenfalls. Liest man, wofür seine Gruppe steht, geht es aber wohl um die Stärkung des deutschen Mannes“
FRAGE:
Diarrhö, Schwindsucht, Blutspucken, Lungenfäule, das sind die Folgen wenn ihr onaniert. Also bleibt nur noch das Ficken. Ärgerlich, aber wenn es der Volksgesundheit dient, muß ich mich wohl opfern, ehe mein Mann und unsere alleinstehender Nachbar Diarrhö bekommen. Ist das nicht eitriger Ausfluss? Bei meinem Mann ist der Ausfluss weiß und schmeckt garnicht nach Eiter.
Ergänzung aus der Sexkolumne von Heike Kleen aus dem Spiegel Nr. 47 / 18.11.2022
„Dabei lohnt es sich, einem Urologen zuzuhören: »Studien belegen, dass ein häufiger Samenerguss vor Prostatakrebs schützt«, sagt Wittkamp und plädiert nicht nur für Sex und Masturbation, sondern auch für die Massage der Prostata. Diese sei nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch erregend. »Die Prostata ist das Pendant zum G-Punkt«, so der Urologe. »Sie ist sehr empfindlich, sehr viele Nerven verlaufen in der Nähe der Prostata und man kann auch durch eine Massage der Prostata zum Orgasmus kommen.«
Na bitte. Sex und Gesundheit gehören zusammen. Entsprechend lohnt es sich, beiden die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken.
Also, liebe Männer: Cremt euch ein. Sorgt für regelmäßige Samenergüsse. Entdeckt eure Prostata. Lasst euch meinetwegen einen Schnurrbart stehen und schließt genussvoll die Augen, wenn ihn jemand pflegt. Und geht zur Vorsorge. Ihr habt nichts zu verlieren!
Passt gut auf euch auf. Und auf alles, was dranhängt.“
Jetzt stellt sich für mich die zentrale Frage: Soll mein Mann der AfD glauben oder dem Urologen?
Übrigens: Prostatamassage ist gar nicht so einfach. Ich habe meinem Mann gestern zwei Finger tief in den Popo gesteckt, er hat sofort so komisch geröchelt und gezuckt. Da habe ich lieber damit aufgehört. Was mache ich falsch ?
2 years ago