BDSM Wie ich dazu wurde, was ich bin
Geschichte einer Freundin
Teil 1 - Selbstfindung
„Wann bist Du denn devot geworden“ diese Fragen werden mir immer wieder mal gestellt und ich muß mir dann immer verkneifen laut loszulachen. Als ob Devotion eine Krankheit wäre, die man sich einfängt. Nein, devot zu sein steckt in einem drin, das ist ein Teil Deiner selbst, das wird man nicht, das ist man oder man ist es nicht. Man kann es nur für sich entdecken, sich dessen bewusst werden und lernen damit umzugehen. Man kann es annehmen und leben oder verdrängen und unterdrücken, aber es wird immer ein Teil von Deiner Persönlichkeit bleiben, ein Teil von Dir.
Fast genauso widersinnig ist die Frage „wann hast Du denn gelernt devot zu sein?“ als sei Devotion eine Fähigkeit die man erlernen kann. Man kann lernen die eigene Neigung anzunehmen und zu akzeptieren, man kann lernen zu dienen und eine gute Sub oder Sklavin zu sein, devot dagegen ist man oder ist es nicht. Gespielte Devotion wird ein guter Herr immer als solche erkennen, sie wird ihn nicht befriedigen, ihm nicht gefallen.
Was ich hier erzählen will ist wie ich entdeckt hab, was ich bin und wer ich bin, wie ich zu mir selbst gefunden habe. Dieser Weg war steinig, denn ich hatte niemanden, der mich an der Hand nahm und mir den Weg zeigte. Ich hatte zu Anfang auch keine sehr einfühlsamen Herren und stamme aus einer sehr christlichen Familie, in der Themen dieser Art nicht offen diskutiert werden
Meine BDSM-Geschichte beginnt schon sehr früh, während meine Freundinnen ihre ersten Masturbationsversuche in Gedanken an eine Liebeschnulze mit dem angeschwärmten Schauspieler oder angesichts eines Starposters des angehimmelten Musikers unternahmen, war bei mir ein heimlich mit einer älteren Freundin angesehener FSK18 Piratenfilm mit Vergewaltigungsszene der Auslöser. Klar war mir das damals natürlich noch nicht.
Meine ersten Freunde waren immer wieder Spiel mit dem Feuer, allesamt Menschen im Mittelpunkt um die sich andere scharten. Gerade erwachsen geriet ich dann an einen fast 5 Jahre älteren Mann, ein Sadist mit sehr dominantem Wesen, der bereits in der Szene unterwegs war. Auch wenn er mich nicht darüber aufgeklärt hat und ich glaubte was er mit mir macht sei einfach dem geschuldet, daß er ja so ein "harter Kerl" sei und nun mal ruppig mit Menschen umging. Er selbst hat mir Jahre später aber gestanden, daß er mich gezielt bespielt hat.
Mit 19 dann wurde es das erste Mal ausgesprochen nach einer vergewaltigungsartigen groben "Begrüßung" quer über dem Küchentisch: "Du bist massiv devot, Du brauchst das. Ich nehme Dich wann, wo und wie ich will und Du wirst tun was ich verlange". Mein erster Dom ... gemischte Gefühle ... ein deutlich älterer Mann der mich und meinen damaligen Lebenspartner gleichermaßen fernsteuerte ... Konflikte ... emotionale Berg-und-Talfahrten ... ich hasste ihn wenn er nicht in meiner Nähe war oder wir auf "neutralem Boden beieinander waren wo keine Übergriffe möglich waren ... ich liebte ihn, wenn wir alleine waren und er sein Spiel mit mir trieb. Unser beider Beziehungen zerbrachen und dann kam es zum Supergau, einem Streit vor seinen Untergebenen im Job, der seine komplette Autorität in Trümmer legte, er hatte "die kleine Sub" unterschätzt und es zu weit getrieben.
Heute weiß ich, daß unser Problem nicht ein schlechter Charakter seinerseits war, sondern Inkompatibilität. Er eindeutig 24/7 orientiert, ich im Grunde ein Switcher zwischen Alltag und erotischem Leben. War ich noch vor wenigen Jahren der Meinung er habe damals einfach zu viel falsch gemacht, weiß ich heute der einzige Fehler war eine nicht ausreichende Abklärung der Bedürfnisse im Vorfeld, aber wie hätte er das auch machen sollen, wenn ich sie vor unserer Beziehung ja selbst noch nicht kannte. Hätte ich hier einfach ein paar Infos gehabt, wären mir Dinge wie 24/7 oder Switcher bekannt gewesen, hätte ich mir wohl viel erspart.
Es folgte nach dieser sehr unschönen, folgenschweren Entladung eine Zeit in der ich mit mir rang. Bin ich devot? Kann das sein, wo ich doch im Leben so sehr meinen Mann stehe, überall die Führung übernehme, selbst wenn ich das garnicht anstrebe, so stark bin ...? Nein, devot wollte ich nun wirklich nicht sein ... ich versuchte es zu verdrängen. BDSM, das war verwerflich, Rotlichtmilieu, … extrem, das sollte mit mir einfach nichts zu tun haben, fand ich. Meine Vorstellung von BDSM war tiefschwarz, sehr eingleisig und vorurteilsgeprägt.
Mein Beuteschema bei Männern war immer das selbe, der Frontman, der Alpha, der Anführer, der Chef. Funktioniert hat es nie. Im Bett alles traumhaft, im Alltag schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Krieg. Schwierige Beziehungen von denen man nicht loskommt, die einen fangen aber keinem gut tun. Im Grunde hab ich es zwar versucht zu leugnen, aber dennoch gelebt, mit Männer gesucht die dominant waren, die mich in Besitz nahmen. Leider habe ich nie eine Erklärung dafür gefunden warum es immer diese Männer waren, das habe ich erst heute aus der Distanz erkannt.
Mein heutiger Mann durchbrach das Muster, er war anders und mit ihm hat es dann im Alltag auch funktioniert und tut es nun seit über 20 Jahren. Aber in der Erotik hat mir etwas gefehlt, war ein Loch da, etwas Unbestimmtes ...
Ich haben nicht aufgegeben sondern experimentiert, getestet, ausprobiert. Es folgten Club- und Messebesuche und Recherchen, Austausch mit anderen. Aber wen fragt man? Ein langer Weg …
Ich bin devot, das war bald klar. Ich stehe auf Zwang und Bewegungseinschränkung und liebe es zu dienen. Aber eben nur im erotischen Kontext, nicht im Alltag, da bin ich das pure Gegenteil, hab ein riesiges Problem mit Zwang und Autoritäten und bin selbst dominant. Erst nachdem mir meine Bedürfnisse einigermaßen klar waren konnte ich das auch anderen vermitteln, war es mir möglich auch meine Spielpartner entsprechend zu wählen.
Daß ich nicht nur devot sondern auch masochistisch veranlagt bin konnte ich mir noch weniger eingestehen. War ich lange der Auffassung Schmerz gebe mir nichts, er sei höchstens als notwendiges Übel der Unterwerfung ertragbar, bin ich zwischenzeitlich eines Besseren belehrt worden. Es gibt so viele Facetten des Schmerzes, so viele Varianten … Schmerz ist eine Welt, die kaum Grenzen kennt. Aber gerade diese Welt sollte man mit äußerster Vorsicht betreten. Schmerz ist ein Alarmsignal, zu viel schadet schnell. Informiere Dich zuerst gut und lasse nur einen Herren die Peitsche schwingen, dem Du voll vertraust.
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Teil 2 - Spielbeziehung und Beziehungsspiel
Wenn ich heute auf meine bisherigen Gehversuche in Sachen Spielbeziehung zurück blicke, stelle ich immer wieder fest, daß ich mir viel hätte ersparen können, wenn ich etwas mehr gewusst und mich etwas mehr auf das was ich bin und was ich brauche eingelassen hätte. Nur wer seine Bedürfnisse selbst kennt und sie klar kommuniziert bekommt sie auch erfüllt.
Der heimliche Dom
Meine erste Beziehung im BDSM-Kontext war alles andere als von Offenheit und Ehrlichkeit geprägt. Als ich ihn kennen lernte war ich für ihn Luft, ein kleines Mädchen … nicht weiter von Interesse. Ich dagegen himmelte ihn an, den gut 5 Jahre älteren „harten Kerl“ mit seinem Motorrad und seinem selbstsicheren Auftreten, der auch noch so gut aussah. Zwei Jahre später, als ich vom Mädel langsam zur Frau wurde, die ersten Highheels, Miniröcke und kurze Tops meine Begleiter wurden, da wurde er auf mich aufmerksam. Ich sonnte mich in dieser Aufmerksamkeit und war schwer beeindruckt von der Reaktion meines Umfeldes auf ihn, alle schienen Respekt vor ihm zu haben. Heute ist mir klar, daß es vor allem das Emblem auf den Rücken seiner Jacke war, das die Leute den Kopf einziehen ließen, aber das hat mir damals als behütetem Töchterlein aus gutem Haus einfach noch nichts gesagt. Er hatte leichtes Spiel, ich lag ihm sofort zu Füßen, als er klar machte, daß Interesse an mir bestand. Daß er doppelt trug, in Wirklichkeit ein sehr ausgeprägter Sadist war und mich ohne mein Wissen durch so manche Session trieb, seine vorhandene Freundin mit meiner Existenz quälte, die vor Eifersucht kaum mehr wusste wohin mit sich, mich an meine Grenzen trieb ein ums andere Mal ohne Rücksicht auf mich und meine Gefühle zu nehmen, das überiss ich damals nicht. Wie grob er mit mir umging, daß es durchaus bei nicht sofortigem Parieren Schläge gab und dergleichen schrieb ich dem zu, daß er eben ein „harter Kerl“ mit entsprechenden Umgangsformen war. Heute weiß ich ganz genau, daß er durchaus differenzieren konnte, es in meinem Falle aber nicht wollte.
Mir wurde alles zu viel, die Schläge, die Erniedrigungen vor den anderen, die Eifersucht der anderen Frau … immer wieder versuchte ich die Beziehung zu beenden, immer packte er mich drückte mich gegen eine Wand, über einen Tisch oder was gerade in Reichweite war und trieb mir die Idee mir Sex, Gewalt und seinem unwiderstehlichen Charm wieder aus. Ich war diesem Mann hörig, Wachs in seinen Händen, ertrug, erlitt, gehorchte und kam nicht von ihm los. Ausbruchsversuche wie z.B. ein Verhältnis mit seinem besten Freund scheiterten immer kläglich. Die anderen bekamen davon wenig mit. Trotz der für mich teils erniedrigenden Szenen wurden wir als Traumpaar gehandelt, vom Freundeskreis, meiner Familie, unserem Umfeld. Nur ein Freund erkannte sehr schnell, daß wir uns nicht gut taten. „Du bist wie ein Vulkanausbruch, er ist wie eine Springflut. Beide habt ihr zerstörerisches Potential und große Macht über Andere, zusammen potenziert ihr euch, aber ihr zerstört euch auch gegenseitig.“ hatte er mir einmal gesagt.
Dann kam ein Tag, der mir die Flucht aus der Beziehung ermöglichte. Er hatte mit dem Motorrad einen Unfall, landete recht angeschlagen im Krankenhaus. Bei meinem Besuch tat ich nun das, was ich seit Monaten vor hatte: ich beendete die Beziehung. Eingegipst und frisch operiert kam er kaum aus dem Bett, keine Chance sein übliches Spiel mit mir zu treiben. Danach mied ich ihn lang. Ich war erleichtert, befreit … aber mir fehlte etwas. Meine nächsten Freunde konnten mir nicht geben, was er mir gab, kamen nicht an ihn heran. Schon bereute ich meinen Schritt, doch durch die Unterstützung zweier Freunde blieb ich standhaft.
Eine Erfahrung die mich lange beeinflusst und nicht gerade glücklich gemacht hat. Niemand sollte unwissend in solch eine Beziehung stolpern.
Erstmals klar ausgesprochen
Langsam kehrte Ruhe in mein Leben ein, ich zog mit meinem fast gleichalten Partner zusammen, dachte schon recht früh mit gerade mal 19 Jahren an Ehe und Kinder, die Aufeinandertreffen mir dem Biker in der Uni schreckten mich kaum mehr.
Da kam der verhängnisvolle Streit mit meinem Vater, der mich daraufhin mitten in einer wichtigen Arbeit von seinem PC verbannte. Also schrieb ich alles was auf diesem zu lesen stand auf einen Zettel, packte den Datenträger mit meiner Arbeit und marschierte ins nächste Fachgeschäft. Im Grunde war ja schon längst ein eigener PC fällig.
Der erste Mensch der mir dort über den Weg lief wurde angesprochen: "Ich brauch einen Computer auf dem das (ich hielt die Diskette hoch) läuft, das ist mit dem Ding (ich hielt ihm den Zettel hin) erstellt worden“. Der groß gewachsene Mann Mitte dreißig sah mich belustigt an „süß“ stellte er mit scannendem Blick an mir hoch fest, zeigte auf den Zettel und grinste „aber das ist die Gehäusefarbe und das Gehäusedesign“ ich lief knallrot an. Der Filialleiter (genau den hatte ich erwischt) machte das ganze zur Chefsache, nahm mich kurzerhand mit in sein Büro, legte die Diskette ein … und nach einigem Herumgeklicke und ein paar weiteren Fragen verkaufte er mir schließlich einen Rechner, den ich am nächsten Tag holen konnte. Das tat ich dann auch. Er händigte ihn mir persönlich aus, trug ihn mir noch quer durch das ganze Einkaufscenter zum Auto und gab mir letztendlich die Visitenkarte mit seiner (wie ich später feststellte) privaten Handynummer, falls es Probleme gibt. Natürlich gab es Probleme und natürlich kam er persönlich vorbei um diese zu bereinigen. Meinen Partner wickelte er genauso um den Finger wie mich, schon waren wir mit ihm und seiner Freundin zum Essen verabredet. Gemeinsames ausgehen, gemeinsamer Campingurlaub, in kürzester Zeit enge Freunde und er ließ keine Gelegenheit aus mich zu berühren. Unangenehm war mir das nicht, er reizte mich, ich bewunderte ihn. Im Campingurlaub beschlossen die beiden Männer dann man könne doch mal etwas offener werden und die Paare etwas durchmischen FFM mal mit dem einen mal mit dem anderen. Gefragt wurden wir Frauen nicht, eher vor vollendete Tatsachen gestellt, doch irgendwie kam es mir ja entgegen.
Die beiden Dreier wurden zur Katastrophe, nichts funktionierte, mein Partner war gefrustet, die Freundin des anderen ziemlich am Boden … aber ich nun vollends in seinem Bann.
Er erklärte man müsse sich eben erst mal gegenseitig besser kennen lernen, schlug PT Einzeldates vor, keiner widersprach.
Schon unser erstes Date brachte dann an den Tag, was er wohl schon vom ersten Tag an vor hatte. Nach einer vergewaltigungsartigen groben "Begrüßung" quer über dem Küchentisch erklärte er mir "Du bist massiv devot, Du brauchst das. Ich nehme Dich wann, wo und wie ich will und Du wirst tun was ich verlange". In diesem Moment wäre es mir nie in den Sinn gekommen zu widersprechen. Mit gesenktem Kopf hauchte ich „ja“.
Im Grunde bestimmte dieser Mann seitdem über uns alle drei, seine Lebensgefährtin, mich und meinen Partner. Er bestimmte wann ich Zeit zu haben hatte, wann mein Partner mit der anderen Frau etwas machte und vor allem diktierte er mir alles, was in irgendeinem Zusammenhang mit ihm und mir oder meinem Sexleben stand. Was ich zu tragen hatte, mit wem wir uns treffen, usw. Im Grunde bestimmte er meinen Tag, ich richtete alles daran aus was er forderte, stellte alles andere hinten an. Aber wohl fühlte ich mich damit nicht.
Immer öfter stritten wir. Er brachte mir meine ersten Bi-Erfahrungen, als zu unserem Date plötzlich eine andere Frau dazu kam. Viel Sadismus war hier nicht im Spiel, aber ein ausgeprägtes Machtgefälle. Für mich emotionale Berg-und-Talfahrten ... ich hasste ihn wenn er nicht in meiner Nähe war oder wir auf "neutralem Boden“ beieinander waren wo keine Übergriffe möglich waren ... ich liebte ihn, wenn wir alleine waren und er sein Spiel mit mir trieb. Unser beider Beziehungen zerbrachen und dann kam es zum Supergau, einem Streit vor seinen Untergebenen im Job, der seine komplette Autorität in Trümmer legte, er hatte "die kleine Sub" unterschätzt und es zu weit getrieben.
Heute weiß ich, daß unser Problem nicht ein schlechter Charakter seinerseits war, sondern Inkompatibilität. Er eindeutig 24/7 orientiert, ich im Grunde ein Switcher zwischen Alltag und erotischem Leben. Hätte ich das damals gewusst, hätte ich mir viel erspart.
Es folgte nach dieser sehr unschönen, folgenschweren Entladung eine Zeit in der ich mit mir rang. Bin ich devot? Kann das sein, wo ich doch im Leben so sehr meinen Mann stehe, überall die Führung übernehme, selbst wenn ich das garnicht anstrebe, so stark bin ...? Nein, devot wollte ich nun wirklich nicht sein ... ich versuchte es zu verdrängen.
Mein Beuteschema bei Männern war immer das selbe, der Frontman, der Alpha, der Anführer, der Chef. Funktioniert hat es nie. Im Bett alles traumhaft, im Alltag schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Krieg. Schwierige Beziehungen von denen man nicht loskommt, die einen fangen aber keinem gut tun. Im Grunde hab ich es zwar versucht zu leugnen, aber dennoch gelebt, mit Männer gesucht die dominant waren, die mich in Besitz nahmen.
Die Zufallsbekanntschaft
Als mir wieder einmal eine Beziehung in die Brüche ging und ich mich zum Frustabbau mit einem Freund der hinter einer bar arbeitete, treffen wollte, mit dem ich in solchen Situationen in der Regel im Bett landete, holte mich die faszinierende Welt aus Unterwerfung und Schmerz wieder ein. Am Tresen neben mir saß ein attraktiver Mann mit verschmitztem Lächeln mit dem ich schnell ins Gespräch kam. Wir stellten fest, daß wir wegen der selben Person hier waren, sie uns aber beide links liegen ließ, wohl einfach zu sehr im Streß war.
Am Ende des Abends verschwand ich mit dem Fremden. Was als einfacher ONS geplant war endete in einer Beziehung mit eindeutigem D/s-Charakter. Wenn wir uns sahen endete ich meist gefesselt auf dem Bett, sein Gürtel striemte immer wieder meine Haut, doch richtig zusammen passten wir nicht. Ich wollte mehr, wollte es tiefer, mehr Machtgefälle … ich hatte wieder Blut geleckt. Ihn überforderte das, heute ist mir klar, daß ich ihm wohl dadurch zu viel Verantwortung zuschob wieder war es die Unwissenheit die uns zu Fall brachte.
Spielereien
Was mir durch diese recht kurze Beziehung klar geworden war, war wie sehr mich Machgefälle und Bewegungseinschränkung reizen, wie sehr mir diese Dinge gefehlt haben. Mein Mann, mit dem ich kurz darauf zusammen kam, konnte mir diese Sehnsucht nicht erfüllen. Je öfter ich im Rahmen meines Modeljobs mit BDSM in Berührung kam, desto mehr erkannte ich meine Bedürfnisse und Sehnsüchte. Zum ersten mal lernte ich auch Menschen kennen, die mir erklärten was vor sich ging,
Langsam tastete ich mich nun mit dem nötigen Wissen heran, die ersten Bondages waren für mich wie eine Befreiung. Ich bekam Stück für Stück immer mehr Wissen darüber in die Hand was ich tat, was ich brauchte, was mir gefiel.
Mein Mann war es, dem auffiel, daß ich ab einem bestimmten Punkt regelrecht unzurechnungsfähig werde, wenn Fesseln oder Machgefälle im Spiel ist. Wenn ich fliege, bin ich zwar ansprechbar, reagiere, gehorche, aber mein Kopf ist weit weg. Ich funktioniere wie eine Maschine, bin aber nicht mehr Herr der Lage und meiner Sinne. Diese Erkenntnis und die immer klarere Vorstellung davon was es in Sachen BDSM alles gibt und was davon „meine“ Welt ist, ließen mich meinen Weg mehr und mehr finden.
Unerwartet
Dann kam der Tag an dem ich mit einem Freund unterwegs war, den ich schon mehrere Jahre kannte. Daß auch er einen Hang zu BDSM hatte wusste ich, wir hatten darüber immer wieder gesprochen, doch ich hielt uns für wenig kompatibel, denn er war bekennender Sadist und ich ja fest der Meinung mit Schmerz an sich nichts anfangen zu können. Eine ungeplante Situation lockte uns dann aus der Reserve, eine harmlose nicht mal echte Fixierung. Plötzlich war diese Spannung zwischen uns, plötzlich war alles anders als zuvor. Was folgte war eine sehr intensive Spielbeziehung, die aber wohl von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen stand. Ich entdeckte durch ihn zwar meinen erheblichen Masochismus, lernte wie sehr ich bei Schmerzen ins fliegen komme und wie weit ich hier mitgehen kann. Auch wie ausgeprägt mein Materialfetisch für Metall ist, erfuhr ich durch unsere Sessions. Für die Erfahrungen im SM-Bereich, die ich durch ihn machen durfte, bin ich dankbar, wieder ein Baustein auf meinem Weg.
Nach außen wirkten wir harmonisch, nahezu perfekt. Er selbst sprach es nach einigen Monaten sogar aus. Leider sollte schon bald danach der Knick in die Gegenrichtung kommen. Im Grunde fehlte mir das klare Machgefälle. Eine schicksalhafte Begegnung mit meiner Vergangenheit verdeutlichte mir das und sensibilisierte mich dahingehend. Reflektiert betrachtet hatte ich vor ihm gekniet aber er sich nicht über mich erhoben.
Dazu kam der immer stärker werdende Einfluß einer dritten Person, die bewusst oder unbewusst unsere Treffen und Sessions, am Ende unser ganzes Verhältnis störte. Einige Male versuchte ich es anzusprechen, doch auch in dieser Beziehung hatte die in meinen Augen so wichtige absolute Ehrlichkeit keinen Raum. Je schwieriger es wurde, desto mehr wurde verschleiert, beschönigt und unter den Tisch gekehrt. Bedürfnisse wurden verschwiegen, Dinge dem anderen zuliebe akzeptiert oder durchgezogen, aber sowas tut nicht gut. Als ich merkte, daß mich diese Beziehung nicht mehr festigt und erdet, sondern eher frustriert und feststellen mußte, daß ein offenes Gespräch darüber nicht möglich war, beendete ich sie. Ich hoffte durch den Schlußstrich zumindest die Freundschaft zu erhalten, die schon vorher bestanden hatte, doch dieser Plan ging wohl leider nicht ganz auf.
Verhängnisvolles Wiedersehen
Ob der Zeitpunkt Zufall war, oder ob diese Begegnung meine letzte Spielbeziehung gar zu Fall gebracht hat ist schwer zu sagen. Fakt ist, daß der frühe Tod eines Freundes aus meiner Jugend den ganzen alten Kreis erschütterte. War auch der Kontakt untereinander kaum mehr vorhanden, dieser tragische Fall brachte uns alle wieder an einen Tisch. Als er den Raum betrat bekam ich unweigerlich eine Gänsehaut. Verdammt gut sah er aus , mein Biker, mit seinen mittlerweile über 50, die meisten Mittdressiger können da nicht mithalten. Recht zielstrebig kam er zu mir an den Tisch und fing eine Unterhaltung an „Ah hast es jetzt endlich erkannt, Mausi“ mit einem vielsagenden Lächeln griff er an den Halsreif, den ich trug und zog kurz an dem Ring. Mein erschrockenes Zurückweichen lies sein Lächeln breiter werden. Recht unverblümt gab er zu mich damals bewusst bespielt zu haben, doch er wollte dies nicht nach außen dringen lassen, fürchtete um seine angehende Karriere, also hielt er mich unwissend. Unsere Unterhaltung drehte sich nun fast ausschließlich um das Thema BDSM. Seine Kommentare über meinen aktuellen Herren eher abwertend. Ganz klar übernahm er dann wieder die Kontrolle. Daß ich einen anderen Herren hatte interessierte ihn nicht, der Abend endete sehr stürmisch in seinem Auto. Danach versuchte er mich weiter unter seiner Kontrolle zu halten. Doch mittlerweile war mir klar wo der Kontakt mit ihm hinführen würde, wie gefährlich und skrupellos dieser Mann ist.
Das alte Spiel rund um Macht, Schmerz und Demütigung begann begleitet von dieser unglaublichen gegenseitigen Anziehung. Es kam zu regelrechtem Stalking durch ihn, ich begann meinem Mann Dinge zu verschweigen, denn ich wusste er war offen für jeden, aber diesen Menschen wollte er nicht im Umfeld seiner Familie sehen, da er ihn für skrupellos und zerstörerisch hielt. Die Auswirkungen unseres Aufeinandertreffens waren massiver denn je. Eine Familie zerbrach (Himmel sei Dank nicht meine), vier Freunde waren völlig verunsichert, mein Mann wütend (auf ihn, nicht auf mich). Dann machte er den entscheidenden Fehler, er versuchte Geld mit ins Spiel zu bringen das war zu viel ... man kann mich nicht kaufen ...
Ich bat ein befreundetes Paar um Hilfe, die nahmen ihn sich zur Brust, er versprach mich in Ruhe zu lassen.
Ab diesem Aufeinandertreffen war mir klarer als zuvor was ich brauche. Womit mich dieser Mann immer wieder so erwischt. Ich brauche diese klare Struktur, dieses Machgefälle.
Kein klares Bekenntnis
Zuletzt ergab sich mit einem Kollegen vor der Kamera ein Ansatz in Richtung D/s-Beziehung, doch nachdem er mir mehrfach erzählt hatte, daß er mit BDSM im Grunde nichts anfangen kann, nur hald auf eine harte Gangart beim Sex steht, war dies für mich schnell vom Tisch. Hier roch es schon wieder förmlich nach unausgesprochenen Dingen, wenn ich eines aus der Vergangenheit gelernt habe, dann daß dies der Tod des Vertrauens und ein absoluter Beziehungskiller ist.
Keine dieser Beziehungen hat gehalten, keine hat mir gegeben was ich brauche aber alle waren Bausteine auf meinem Weg, alle haben mir geholfen mich zu finden und Erfahrungen zu sammeln
Vieles war schmerzlich, viele andere Personen sind auf der Strecke geblieben. Das hätte sich vermeiden lassen, hätte ich ausreichend Informationen gehabt, wäre ich reflektierter an die Sache herangegangen, ich wünschte oft jemand hätte mich an der Hand genommen und auf meinem Weg zur Sklavin zumindest ein Stück weit begleitet.
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Teil 3 - Ein Anfang ohne Worte
Einen Herren zu finden, dem ich mich anvertrauen kann und der mir gibt was ich brauche, das habe ich mir so sehr gewünscht, doch die Hoffnung darauf nach einigen Monaten weitgehend begraben. Anwärter gab es mehr als genug, Dominante Männer, die mich als Sub oder vielmehr Sklavin wollten. Es waren auch durchaus Männer dabei die ich als extrem anziehend empfand, die mich sexuell sehr reizten, doch die meisten kamen entweder mit meiner Polyamorie nicht klar oder bekamen schon in den Ansätzen mit meiner nymphomanen Neigung ein Problem. Einige verunsicherte es, wenn sie merkten, daß sie kein verhuschtes kleines Ding vor sich hatten sondern trotz meiner Devotion eine starke Frau mit klaren Prinzipien und Kampfgeist, das überforderte sie.
Wie genau ich auf dieses Bild gestoßen bin weiß ich nicht, irgendwie bin ich darüber gestolpert, irgendwo hat Joy es mir angezeigt und da ich ja in erster Linie wegen Fotos hier angemeldet bin sehe ich mir diese gerne und intensiv an. Dieses Bild hat mich angesprochen. Auffällig waren die unkonventionellen Farben, das hat den ersten Blick darauf gelenkt. Was ich dann mit dem zweiten sah war … nun ja das Bullseye in meinem „Beuteschema! Genau das was mir weiche Knie macht, wenn ich es bei einem Mann sehe: ein Torso mit nacktem Oberkörper, der schöne Muskeln auf der männlich-breiten Brust und dem gut trainierten Bauch erkennen ließ, ein Kinn mit Dreitagebart darüber und eine Haltung die einfach Bände sprach: Das ist Dominanz! Klare Aussage, ungewöhnliche Bearbeitung, guter Bildschnitt und ein Motiv das mir gefällt: das gibt ein Kompliment. Damit war die Sache für mich erst einmal erledigt und aus dem Sinn.
Eine Antwort habe ich nicht erwartet und doch kam sie „Thx, sehr interessantes Profil hast du“ daraus entstand ein Schriftverkehr, der recht schnell in eine Richtung ging, die für mich gänzlich unüblich war. Ich habe hier nie nach Männern gesucht, wollte nie ein Date. Aber dieser Mann schaffte es irgendwie in mir den Wunsch zu wecken ihn kennen zu lernen. Der Kontext war klar BDSM und gerade das sprach mich an, ein Treffen kam in Planung. Er stellte klar was er erwartete, ich zeigte daß ich dem entsprechen wollte, ich hielt meine Besonderheiten dagegen … das etwas unbefriedigende Ende vom Lied: „Wir passen wohl doch nicht zusammen“ und das angedachte Treffen wurde abgeblasen. Dennoch blieben wir in Kontakt, einfach ein interessanter Austausch mit einem sehr interessanten Menschen, der mir immer wieder Denkanstöße lieferte, mich dazu brachte meine eigene Einstellung zu hinterfragen, unbequem war aber trotz allem angenehm und irgendwie blieb der Gedanke abseits des eigentlich angedachten Kontextes einfach mal die Lust aufeinander auszuleben, wenn man sich grad treffen würde, ganz unverbindlich für einen schönen Blowjob.
Dann kam sein Geburtstag, da ich ihn mittlerweile auf Grund des Maildialoges in meiner Kontaktliste hatte zeigte Joy mir diesen an. Ich gratulierte und irgendwie kam es dann zu diesem frivolen Bild mit Sektglas und Glückwunsch für ihn, das ich auf einer Parkbank in meiner Nähe machte und das ihm sichtlich gefiel. Ich freute mich darüber … irgendwie etwas mehr als normal war. Allein das hätte mir wohl zu denken geben müssen.
Dann kam mein Geburtstag … wieder flammte der Kontakt auf … wieder diese Stimmung, dieses Prikeln.
Kurz darauf war ich beruflich in seiner Gegend unterwegs und wir beschlossen den für uns beide so reizvollen Blowjob in die Tat umzusetzen. Das gestaltete sich erst mal garnicht so leicht, da ich mit verzögerten Terminen und Staus zu kämpfen hatte, aber dank seiner Geduld, Kreativität und Flexibilität schafften wir es dann doch noch. Ich bekam einen auf dem Weg liegenden POV über Google Maps an dem wir uns ohne großen Zeitverlust treffen konnten. Die Vorgaben waren prickelnd: Keine Unterwäsche, leicht auszuziehende Kleidung.
Als ich dann nur noch wenige Kilometer vom Treffpunkt entfernt war wurde mir plötzlich schlagartig klar, was ich da gerade im Begriff war zu tun: Ich treffe mich mit einem Mann, den ich nie zuvor gesehen oder gehört habe, den ich nur von einem Schriftverkehr her kenne, mutterseelenalleine mitten im Wald. Würde dann am Ende auch der Kerl dort auftauchen den die Bilder in seinem Profil verheißen oder würde ich am Ende vor einem hässlichen alten Mann stehen, der da ein Fakeprofil aufgezogen hat … was würde er mit mir dort anfangen, würde er sich an die Vereinbarungen halten … aber irgendwie sagte mir mein Gefühl, daß ich diesem Mann vertrauen kann, daß er geradlinig, fair und konsequent ist, war er dies doch auch an Stellen in unserer Konversation, an denen er sich dadurch weit von einem möglichen Treffen entfernte und war er es nicht, der das ursprüngliche Treffen abgesagt hatte und im Grunde aussprach was ich damals fühlte. Nein, das war kein Fake, da war ich sicher. Ich würde einfach ein schönes Erlebnis haben, etwas das ich sonst nicht mache, einfach just for fun für diesen einen Moment mit diesem interessanten Mann. Ohne Verpflichtungen, ohne weitere Erwartungen, einfach so.
Dann komm ich am Treffpunkt an, schreib ihm das. Nun sitze ich dort in meinem Auto und mir wird doch wieder mulmig. „was tust du da“ schießt es mir durch den Kopf, doch da sehe ich schon eine groß gewachsene, breitschultrige Gestalt um die Ecke kommen. Was ich auf den flüchtigen Blick sehe kommt da genau das was das Profil verspricht. Meine Angst schlägt in Aufregung um.
Wenige Momente später stehe ich vor ihm, sehe zu ihm auf, einen kurzen Moment sehe ich direkt in seine Augen und es trifft mich wie ein Blitz. In diesem Moment werden meine Knie weich, ich spüre nur noch eines: Respekt, ja direkt schon Ehrfurcht. In mir entsteht der Wunsch vor diesem Mann auf die Knie zu gehen, mich vor ihm noch kleiner zu machen, als ich es in Anbetracht seiner stattlichen Größe eh schon bin. Ich senke meinen Blick, beginne zu zittern. Ich spüre seinen Atem, rieche den männlich herben Duft und wünsch mir gerade nur noch eines: diesen Mann zu spüren … in welcher Form auch immer. Er blickt prüfend an mir hinunter, testet kurz ob ich unsere Absprache eingehalten und die Unterwäsche weggelassen habe, dann ohne ein einziges Wort dreht er mich von sich weg. Ich spüre seine Hand in meinem Nacken, vergehe fast vor Lust. Er schiebt mich in den Wald ein Stück weg vom Weg ins Gebüsch wo man uns nicht gleich sehen kann. Mein Atem geht stoßweise, mein Herz rast und in meinen Ohren rauscht das Blut. Ich hab mich kaum mehr unter Kontrolle. Dann steht er hinter mir, drückt mich nach vorne gegen einen Maschenzaun. Ich stöhne erregt auf. Seine Hand wandert zwischen meine Beine, da wird mir selbst bewusst, daß ich schon regelrecht auslaufe. Willig spreize ich die Schenkel, genieße die Berührung und stöhne dabei auf.
Wenige Momente darauf liege ich auf den Knien, den Po zu ihm hoch gereckt. Da ich nicht gleich regiert habe trifft seine Hand mehrmals hart meinen Hintern. Die Schläge erregen mich noch mehr. Was dann kommt ist ein Wirbel aus Gefühlen, Eindrücken, Momenten … ich kann nicht mal mehr genau sagen wie es ablief, ich weiß nur daß ich irgendwann vor ihm knien darf und seinen stattlichen Schwanz im Mund hab. Der Blowjob auf den ich mich so gefreut habe, ich bekomme ihn und er ist eine Herausforderung, denn er ist mehr als gut bestückt. Ich genieße jeden Moment, folge jedem Deut und jeder Anweisung von ihm ohne auch nur einen Moment zu zögern. Auch wenn viele Gefühle in mir brodeln, Angst ist nicht mehr dabei. Ich vertraue ihm obwohl ich ihn kaum kenne. Ich habe soetwas noch nie erlebt, bin ich doch wirklich ein misstrauischer Mensch der einige heftige Erfahrungen gemacht hat und doch hat dieser Mann ohne ein einziges Wort geschafft alle Bedenken in mir wegzuwischen. Ich liege vor ihm auf Knien und genieße es, habe das Gefühl, daß dies mein Platz ist, daß ich genau hier ihn gehöre. Was ich in diesem Moment will … das was er will, ihm dienen, ihm gehorchen. Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann stehe ich an meinem Auto vor ihm, den Blick immer noch gesenkt aber wohl mit einem verklärten Lächeln im Gesicht. Er streicht mir kurz über die Wange, als er merkt, daß ich wieder Herr meiner Sinne bin, wünscht er mir eine gute Heimfahrt dann verschwindet er in die Richtung aus der er gekommen ist.
Meine Gedanken fahren noch einige Zeit Achterbahn. Ich habe blind vertraut und bin nicht enttäuscht worden, das Erlebnis hat mich umgehauen, war wohl das heißeste und intensivste was ich bisher erlebt habe. Er hat mir in unserem Schriftwechsel einmal geschrieben, daß er keine Frau beim ersten Date fickt und sogar hier ist er trotz der extremen Stimmung seinen Prinzipien treu geblieben. Ich bedauere das ein wenig, hätte es mir gewünscht, obwohl ich normal auch nicht gleich beim ersten Mal mit einem Kerl ins Bett gehe, bei ihm wäre ich dazu bereit gewesen. Aber dafür, daß er es nicht getan hat, achte ich ihn um so mehr.
Wie geht es nun weiter … es fühlt sich nicht gut an, daß dieses Treffen eine einmalige Sache sein könnte, ja als solche ausgemacht war. Es hat mich so bewegt, er hat mich so erreicht … in dem Sinne der ganz am Anfang im Raum stand. Wenn ich an ihn denke bekomme ich Gänsehaut, sehe mich auf Knien und nirgendwo anders. Als er mir dann Bilder schickt, die er von unserem Treffen gemacht hat läuft das Kopfkino um so mehr. Ich will ihn wieder sehen, zu ihm aufschauen … ich will ihm dienen, das merke ich plötzlich.
Der Schriftverkehr wird intensiver und plötzlich ist er da, der Wunsch dieses eine Bild zu machen, das ich ihm damals vor dem ersten geplanten Treffen verweigert habe. Ich will es machen, natürlich weil ich hoffe, daß es ihm gefällt, aber vor allem, da ich es fühle, da es nun aussagt was ich empfinde, was ich bin. Widerworte sind kaum mehr mein Ding, ich genieße es ihm zu dienen, mich ihm zu fügen.
Als wir uns entschließen ein gemeinsames Gesuch auszuschreiben steht plötzlich die Frage im Raum … wie nenne ich ihn. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, fürchte ich doch auf Grund unserer Vergangenheit etwas zu hören, was mir den Boden unter den Füssen zum Wanken bringen würde. „Wie soll ich Dich darin bezeichnen, darf ich Dich Herr nennen“ als er mir dies gestattet könnte ich einen Luftsprung machen vor Glück.
Von dem Moment an ist es für mich klar: er ist mein Herr, kein anderer, denn man kann nur einem Herren dienen. Ich habe diesen Schritt bisher keinen Moment bereut. Mein Vertrauen wächst seither in jeder Minute.
Wir haben in den gemeinsamen Monaten einiges erlebt. Ich habe so manches Wechselbad der Gefühle durchlitten. Er hat mich gefordert, sehr sogar, an meine Grenzen getrieben und stellenweise etwas darüber hinaus, aber es fühlt sich gut und richtig an. Er hat stets gewusst wie weit er gehen kann, mich stets auch aufgefangen wo dies nötig war. Ich begann immer mehr ihm zu vertrauen ohne etwas zu hinterfragen, liefere mich ihm mehr und mehr aus. Sicherlich nicht 24/7 das liessen unsere Leben und die Entfernung nicht zu, aber doch weit, weit über die Schlafzimmertüre hinaus, deutlich weiter in meinen Alltag hinein als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich ließ ein Tabu, ein NoGo nach dem anderen sinken, nicht weil er mich dazu zwang, sondern weil ich es wollte, weil es sich gut anfühlt. Ich war seine Sklavin, weil ich das wollte, weil ich es genossen habe und er mir die Gnade erwies das sein zu dürfen.
Noch schöner wurde unsere Beziehung durch eine weitere Frau, als diese zu uns stieß, als meine Gefährtin und zweite Sub von meinem Herrn.
So viele neue Impulse, so viel Nähe, genau diese Konstellation habe ich mir immer gewünscht.
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Teil 4 – Ein Ende mit Schrecken
Leider endete unser Weg nach einem knappen Jahr.
Seit ungefähr zwei Monaten haderte ich. Da war der Verdacht, daß seine Frau entweder nie von der angeblichen offenen Beziehung wußte oder ein Veto eingelegt hatte, Treffen nur noch zu unauffälligen Zeiten, verschleierung seine Identität keine aktuelle Telefonnummer, alle Kommunikationswegeüber den Nickname … sehr verdächtig. Dazu kamen Dinge die mich an seinem Verantwortungsbewusstsein zweifeln ließen. Eigenartige „Fremdbenutzungen“ ohne sein Beisein, ohne daß er oder ich den anderen real kannten, Nacht- und Nebelaktionen, Aufgaben die gegen aktuelle Gesetze verstoßen …
Ich ging den Weg nicht mit, hab mich dagegen verwehrt schon um meine Familie nicht zu gefährden. Er lenkte immer ein, beschwichtigte, ruderte zurück, aber ein schaler Beigeschmack blieb. Dazu kam daß er eigentlich keine Zeit für zwei Subs aufbringen konnte, jede Aktion mit der anderen ging zu meinen Lasten, zu Lasten der eh so dürftigen gemeinsamen Zeit. Hätte ich diese Frau nicht so sehr gemocht, es ihr so sehr gegönnt, wäre ich schon lange weg gewesen. Doch ich blieb, nicht zuletzt wegen ihr, der ja angeblich die Dreierkostellation so wichtig war.
Eines Abends hat er es dann ausgesprochen, uns unerwartet beide freigegeben. Seine Entscheidung war wie er es darstellte die einzig mögliche, für uns, zu diesem Zeitpunkt auch für mich das Beste. Ich dachte er hätte damit einmal mehr seinen Weitblick und seine Konsequenz bewiesen und zurück gefunden zu dem, für was ich ihn anfangs schätzte, sich noch mehr als je zuvor meinen Respekt dafür verdient. Sie verstand es nicht weinte der Beziehung hinterher. Was blieb waren wir Frauen, Sie und ich, dadurch hab ich ihren inneren Kampf erlebt.
Doch leider war das Ganze nicht von Offenheit und Ehrlichkeit getragen.
Lange noch standen wir als Subs in seinem Profil, keine klare Positionierung … wohl um die angestoßene Partnertauschgeschichte zumindest was ihn und die andere Frau betraf noch abzuwickeln ohne Farbe bekennen zu müssen, daß da kein „Tauschobjekt“ vorhanden war.
Nachdem er dabei angeblich, nach seiner eigenen Aussage nach dem Beziehungsende mir gegenüber, das Wohl der anderen Frau im Kopf hatte, sie freigeben wollte um ihr zum finden ihres Hafens Raum zu geben, wie er mir schrieb, hat er sie hinten herum zurückgeholt, ihr Kontakte zu anderen Männern verboten. Sehr dienlich dafür eine Hauptbeziehung zu finden!
Dazu begann er Ihre Beziehung mit mir zu attackieren. Als erstes indem er ihr Redeverbot über ihn mit mir erteilte, obwohl oder vielleicht weil er wußte, daß das klare informieren über andere Beziehungen in unserem Polygefüge eine der Grundregeln war. Sie hat nicht durchgehalten, immer wieder mit mir gesprochen, vor allem wenn er sie mit seinen unreflektierten, teils verantwortungslosen Aufgaben völlig überforderte und dann unaufgefangen zurück lies. Da machte ich dann im Grunde „seinen Job“. Sie hatte von ihm keine Telefonnummer, keine Kontaktdaten wenn Auffangen nötig gewesen wäre. Von seiner Seite keine echte Übernahme von Verantwortung...
Immer wieder zog er sie heran, schob sie aufs Abstellgleis, immer wenn sie drauf und dran war den Absprung zu finden holte er sie zurück. Jedes mal presste er ihr weitere Zugeständnisse ab, zwang sie Tabus sinken zu lassen. Er wußte bei mir hätte das nicht funktioniert, denn Tabus sind mit Bedacht und Grund gesetzt und Tabu ist nun mal tabu und ich habe die Kraft dazu auch zu stehen.
Ich musste zusehen wie ein Mensch den ich unglaublich gerne habe regelrecht zerstört wird.
Er legte Fakeprofile an um uns zu kontrollieren und Männer in ihrem Umfeld blos zu stellen, gab in einem der Paarprofile mit ein falsches Geburtsdatum an (Verifiziert waren die Paarfrofile unter seiner Beteiligung ja nur durch uns Frauen, er hat seinen Ausweis dafür nicht gezückt) . Der ganze Mann ein e Kunstfigur, im Grunde ein Fake, bestehend aus berichten von ihm abhängiger Frauen und gesichtsloser Bilder …
Dann zog er auch zu ihr eine zweite Sub, wie damals sie zu mir. Angeblich mit klarer Priorität "nur Schülerin" angeblich nicht zu Lasten ihrer Zeit. Der selbe Text den er mir über sie geschrieben hat, völlig identisch... copy and paste?
Nicht zu Lasten ihrer Zeit wenn sie damals schon zu lasten meiner ging und er keine zwei Subs schaffen konnte? Sehr glaubwürdig.
Er stellte es wie damals bei ihr vor mir so hin, als habe er die andere ja nicht als Sub gewollt, sie sich aber mehr oder weniger aufgedrängt. Wie dumm, denn sie kannte seine Zeilen an mich von damals mittlerweile, hatte sie selbst gelesen, war entsetzt daß es es so hinstellte als habe sie aufgedrängt was in Wirklichkeit er gefordert hat.
Dann als sie am Verzweifeln war wo diese von ihr nicht gewünschte Dreierkonatellation enden würde, ließ er die Bombe platzen: Er würde diese neue Frau einfach wieder abschießen, wenn sie dafür mit mir Schluß machen würde. Ein Kuhandel mit Gefühlen, mit Menschen, emotionale Erpressung.
Sie entschied sich gegen die Trennung von mir, doch gehalten hat die Beziehung nachdem sie erneut Kontakt mit ihm hatte und den mir weitgehend verschwieg nicht mehr. Ob er wußte daß ich noch aktuell war? Ich weiß es nicht, denn sie wird ihn genauso im Dunklen gelassen haben wie mich.
In mir begannen auch an der Beziehung zu ihr Zweifel aufzukeimen. Sie hat ihn belogen, doch mit mir gesprochen, oft auch erkennen lassen wo sie ihn gegenüber nicht ehrlich war, hätte ich nicht darauf gedrängt daß sie ihm beichtet, hätte sie das wohl bis heute im Geheimen getan. Sie hat mich belogen, da wo angeblich Tabus gesetzt waren, diese nicht gesetzt, als angeblich mit ihm Schluß war, weiter gemacht und selbst vertrauliche Kommunikation, nicht nur zwischen mir und ihr sondern auch solche die ich mit dritten hatte und die sie als meine Partnerin mitbekam an ihn weitergetragen.
Wer einmal lügt … die Screenshots die sie mir von der Kommunikation mit ihm verbotener Weise sendete sprachen Bände, waren ihm gegenüber so ein Vertrauensbruch. Langsam stieg in mir der Gedanke auf, daß ein Mensch der so agiert wohl mich genauso verrät. Immer wenn er wieder auf den Plan trat gab es Probleme.
Ich habe mich von ihr getrennt, denn sie schaffte es selbst in kleinen Dingen nicht mehr ehrlich zu mir zu sein, verschwieg, vertuschte, bagatellisierte.
Das Erkennen daß sie aus Adem zwang heraus jedem zu gefallen nicht ehrlich sein konnte und daß sie diesem Mann so hörig ist, daß sie immer zu ihm zurückkehren wird wenn er pfeift, auch wenn sie selbst daran zerbricht hat mich dazu gebracht sie aufzugeben. Die Trennung war Selsbtschutz schon da bei ihr das Tabu Safer Sex gefallen war, und man mehr und mehr merkte, daß sie den Bezug zur Realität und das Gespür für Gefahren verloh aber auch da ich nicht mehr die Kraft hatte um sie zu kämpfen. Ich bin kein The****ut und mit meinen Möglichkeiten am Ende.
Was bleibt ist die schmerzliche Hilflosigkeit, die Ahnung wie es ihr weiter ergehen wird, die leere in mir weil ich nichts daran ändern kann.
Was bleibt ist auch Entsetzen darüber wie ich einem Menschen wie ihm so weit habe vertrauen können, die Frage ob ich ihn so sehr durch die rosarote Brille gesehen habe und wirklich nicht erkannt was das für ein Mensch ist oder ob er sich so verändert hat.
Viele Indizien lassen darauf schließen, daß er ganz neu in der Rolle des Dom war. Die meisten begriffe waren ihm fremd, die Spurwirkung von Schlaginstrumenten erstaunte ihn merklich, er redete immer wieder von Erfahrung, hatte aber keine konkrete Geschichten oder Situation auf Lager wie die den ausgesehen hatten. All dies läßt darauf schliessen, daß er diese vermeintlich neu gewonnene Macht nicht vertragen hat und die Erkenntnis darüber, daß diese als Top vom Bottom nur geliehen ist, auf die ich ihn immer wieder durch meine Einwände aufmerksam machte, noch viel weniger.
Ich hoffe er findet zu sich zurück ehe er, einem Menschen der ihm vertraut irreversible Schäden zufügt, vor allem nicht der Frau, um die ich so lange gekämpft habe.
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Teil 5: Wie es weiter geht
Wie es nun weiter geht kann ich derzeit nicht sagen, das wird die Zukunft zeigen.
Nach der letzten Erfahrung fällt es mir schwer bei einem neuen Herren loszulassen, noch schwerer zu vertrauen als bisher. Wer mein Herrr sein will, wer mein vertrauen will, der kann es nicht fordern, der muß es sich verdienen, mit Taten, nicht mit Worten.
Es wäre tatsächlich ein Mann in mein leben getreten, bei dem ich mir das hätte vorstellen können, doch die Entfernung zwischen uns ist zu groß. Ich habe gemerkt daß ich mehr räumliche Nähe brauche, nicht nur ein Treffen alle paar Wochen, keine virtuellen Spielereien mit gelegentlichen realen Erlebnissen sondern mindestens zwei bis drei reale Kontakte im Monat um eine BDSM-Beziehung führen zu können.
Ich werde wohl nie wieder BDSM so weit in mein Alltagsleben vordringen lassen wie in meiner letzten Beziehung, zu viel wurde dabei gestört, zu sehr hat meine Familie darunter gelitten. Eine Spielbeziehung muß für mich auf Augenhöhe tief in den Alltag hinein, im Machgefälle aber sehr eng begrenzt sein, nicht unbedingt an der Schlafzimmerkante enden, aber meine Familie und meine Jobs unberührt lassen. Nie wieder will ich mich zerißen fühlen zwischen Forderungen eines Doms und Bedürfnissen meiner Kinder oder anderen Partner. Nie wieder werde ich mein Leben auf einen Menschen ausrichten der nicht bereit ist auch seines an mir auszurichten.
Der neue Herr an meiner Seite hätte aber noch eine weitere Bürde zu tragen. Ich habe zwischenzeitlich auch die andere Seite an mir entdeckt, erkannt, daß ich Switcher bin und lebe diese aus. Damit kommen leider viele dominante Menschen nicht klar, jemand der auch ihren Blickwinkel aus eigener Erfahrung kennt, überfordert sie. Das Vorurteil wer selbst dominiert könne nicht „echt devot“ sein steht immer im Raum. Es erfordert sehr viel Stärke von einem Menschen damit klar zu kommen.
Ob es ihn gibt, den Mann, der mich mit seiner Dominanz und seiner Persönlichkeit erreicht und mir Freundschaft oder sogar Beziehung, Vertrauenswürdigkeit und erotische Anziehung zugleich geben kann, zudem mit meiner Stärke und Polyamorie klar kommt, ich weiß es nicht. Suchen werde ich ihn nicht, das ist zwecklos. Entweder er läuft mir über den Weg oder diese Seite in mir wird nicht mehr zum Klingen gebracht, auch wenn mir dies sehr, sehr leid täte, denn sie ist ein starker, ausgeprägter Teil von mir.
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Teil 1 - Selbstfindung
„Wann bist Du denn devot geworden“ diese Fragen werden mir immer wieder mal gestellt und ich muß mir dann immer verkneifen laut loszulachen. Als ob Devotion eine Krankheit wäre, die man sich einfängt. Nein, devot zu sein steckt in einem drin, das ist ein Teil Deiner selbst, das wird man nicht, das ist man oder man ist es nicht. Man kann es nur für sich entdecken, sich dessen bewusst werden und lernen damit umzugehen. Man kann es annehmen und leben oder verdrängen und unterdrücken, aber es wird immer ein Teil von Deiner Persönlichkeit bleiben, ein Teil von Dir.
Fast genauso widersinnig ist die Frage „wann hast Du denn gelernt devot zu sein?“ als sei Devotion eine Fähigkeit die man erlernen kann. Man kann lernen die eigene Neigung anzunehmen und zu akzeptieren, man kann lernen zu dienen und eine gute Sub oder Sklavin zu sein, devot dagegen ist man oder ist es nicht. Gespielte Devotion wird ein guter Herr immer als solche erkennen, sie wird ihn nicht befriedigen, ihm nicht gefallen.
Was ich hier erzählen will ist wie ich entdeckt hab, was ich bin und wer ich bin, wie ich zu mir selbst gefunden habe. Dieser Weg war steinig, denn ich hatte niemanden, der mich an der Hand nahm und mir den Weg zeigte. Ich hatte zu Anfang auch keine sehr einfühlsamen Herren und stamme aus einer sehr christlichen Familie, in der Themen dieser Art nicht offen diskutiert werden
Meine BDSM-Geschichte beginnt schon sehr früh, während meine Freundinnen ihre ersten Masturbationsversuche in Gedanken an eine Liebeschnulze mit dem angeschwärmten Schauspieler oder angesichts eines Starposters des angehimmelten Musikers unternahmen, war bei mir ein heimlich mit einer älteren Freundin angesehener FSK18 Piratenfilm mit Vergewaltigungsszene der Auslöser. Klar war mir das damals natürlich noch nicht.
Meine ersten Freunde waren immer wieder Spiel mit dem Feuer, allesamt Menschen im Mittelpunkt um die sich andere scharten. Gerade erwachsen geriet ich dann an einen fast 5 Jahre älteren Mann, ein Sadist mit sehr dominantem Wesen, der bereits in der Szene unterwegs war. Auch wenn er mich nicht darüber aufgeklärt hat und ich glaubte was er mit mir macht sei einfach dem geschuldet, daß er ja so ein "harter Kerl" sei und nun mal ruppig mit Menschen umging. Er selbst hat mir Jahre später aber gestanden, daß er mich gezielt bespielt hat.
Mit 19 dann wurde es das erste Mal ausgesprochen nach einer vergewaltigungsartigen groben "Begrüßung" quer über dem Küchentisch: "Du bist massiv devot, Du brauchst das. Ich nehme Dich wann, wo und wie ich will und Du wirst tun was ich verlange". Mein erster Dom ... gemischte Gefühle ... ein deutlich älterer Mann der mich und meinen damaligen Lebenspartner gleichermaßen fernsteuerte ... Konflikte ... emotionale Berg-und-Talfahrten ... ich hasste ihn wenn er nicht in meiner Nähe war oder wir auf "neutralem Boden beieinander waren wo keine Übergriffe möglich waren ... ich liebte ihn, wenn wir alleine waren und er sein Spiel mit mir trieb. Unser beider Beziehungen zerbrachen und dann kam es zum Supergau, einem Streit vor seinen Untergebenen im Job, der seine komplette Autorität in Trümmer legte, er hatte "die kleine Sub" unterschätzt und es zu weit getrieben.
Heute weiß ich, daß unser Problem nicht ein schlechter Charakter seinerseits war, sondern Inkompatibilität. Er eindeutig 24/7 orientiert, ich im Grunde ein Switcher zwischen Alltag und erotischem Leben. War ich noch vor wenigen Jahren der Meinung er habe damals einfach zu viel falsch gemacht, weiß ich heute der einzige Fehler war eine nicht ausreichende Abklärung der Bedürfnisse im Vorfeld, aber wie hätte er das auch machen sollen, wenn ich sie vor unserer Beziehung ja selbst noch nicht kannte. Hätte ich hier einfach ein paar Infos gehabt, wären mir Dinge wie 24/7 oder Switcher bekannt gewesen, hätte ich mir wohl viel erspart.
Es folgte nach dieser sehr unschönen, folgenschweren Entladung eine Zeit in der ich mit mir rang. Bin ich devot? Kann das sein, wo ich doch im Leben so sehr meinen Mann stehe, überall die Führung übernehme, selbst wenn ich das garnicht anstrebe, so stark bin ...? Nein, devot wollte ich nun wirklich nicht sein ... ich versuchte es zu verdrängen. BDSM, das war verwerflich, Rotlichtmilieu, … extrem, das sollte mit mir einfach nichts zu tun haben, fand ich. Meine Vorstellung von BDSM war tiefschwarz, sehr eingleisig und vorurteilsgeprägt.
Mein Beuteschema bei Männern war immer das selbe, der Frontman, der Alpha, der Anführer, der Chef. Funktioniert hat es nie. Im Bett alles traumhaft, im Alltag schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Krieg. Schwierige Beziehungen von denen man nicht loskommt, die einen fangen aber keinem gut tun. Im Grunde hab ich es zwar versucht zu leugnen, aber dennoch gelebt, mit Männer gesucht die dominant waren, die mich in Besitz nahmen. Leider habe ich nie eine Erklärung dafür gefunden warum es immer diese Männer waren, das habe ich erst heute aus der Distanz erkannt.
Mein heutiger Mann durchbrach das Muster, er war anders und mit ihm hat es dann im Alltag auch funktioniert und tut es nun seit über 20 Jahren. Aber in der Erotik hat mir etwas gefehlt, war ein Loch da, etwas Unbestimmtes ...
Ich haben nicht aufgegeben sondern experimentiert, getestet, ausprobiert. Es folgten Club- und Messebesuche und Recherchen, Austausch mit anderen. Aber wen fragt man? Ein langer Weg …
Ich bin devot, das war bald klar. Ich stehe auf Zwang und Bewegungseinschränkung und liebe es zu dienen. Aber eben nur im erotischen Kontext, nicht im Alltag, da bin ich das pure Gegenteil, hab ein riesiges Problem mit Zwang und Autoritäten und bin selbst dominant. Erst nachdem mir meine Bedürfnisse einigermaßen klar waren konnte ich das auch anderen vermitteln, war es mir möglich auch meine Spielpartner entsprechend zu wählen.
Daß ich nicht nur devot sondern auch masochistisch veranlagt bin konnte ich mir noch weniger eingestehen. War ich lange der Auffassung Schmerz gebe mir nichts, er sei höchstens als notwendiges Übel der Unterwerfung ertragbar, bin ich zwischenzeitlich eines Besseren belehrt worden. Es gibt so viele Facetten des Schmerzes, so viele Varianten … Schmerz ist eine Welt, die kaum Grenzen kennt. Aber gerade diese Welt sollte man mit äußerster Vorsicht betreten. Schmerz ist ein Alarmsignal, zu viel schadet schnell. Informiere Dich zuerst gut und lasse nur einen Herren die Peitsche schwingen, dem Du voll vertraust.
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Teil 2 - Spielbeziehung und Beziehungsspiel
Wenn ich heute auf meine bisherigen Gehversuche in Sachen Spielbeziehung zurück blicke, stelle ich immer wieder fest, daß ich mir viel hätte ersparen können, wenn ich etwas mehr gewusst und mich etwas mehr auf das was ich bin und was ich brauche eingelassen hätte. Nur wer seine Bedürfnisse selbst kennt und sie klar kommuniziert bekommt sie auch erfüllt.
Der heimliche Dom
Meine erste Beziehung im BDSM-Kontext war alles andere als von Offenheit und Ehrlichkeit geprägt. Als ich ihn kennen lernte war ich für ihn Luft, ein kleines Mädchen … nicht weiter von Interesse. Ich dagegen himmelte ihn an, den gut 5 Jahre älteren „harten Kerl“ mit seinem Motorrad und seinem selbstsicheren Auftreten, der auch noch so gut aussah. Zwei Jahre später, als ich vom Mädel langsam zur Frau wurde, die ersten Highheels, Miniröcke und kurze Tops meine Begleiter wurden, da wurde er auf mich aufmerksam. Ich sonnte mich in dieser Aufmerksamkeit und war schwer beeindruckt von der Reaktion meines Umfeldes auf ihn, alle schienen Respekt vor ihm zu haben. Heute ist mir klar, daß es vor allem das Emblem auf den Rücken seiner Jacke war, das die Leute den Kopf einziehen ließen, aber das hat mir damals als behütetem Töchterlein aus gutem Haus einfach noch nichts gesagt. Er hatte leichtes Spiel, ich lag ihm sofort zu Füßen, als er klar machte, daß Interesse an mir bestand. Daß er doppelt trug, in Wirklichkeit ein sehr ausgeprägter Sadist war und mich ohne mein Wissen durch so manche Session trieb, seine vorhandene Freundin mit meiner Existenz quälte, die vor Eifersucht kaum mehr wusste wohin mit sich, mich an meine Grenzen trieb ein ums andere Mal ohne Rücksicht auf mich und meine Gefühle zu nehmen, das überiss ich damals nicht. Wie grob er mit mir umging, daß es durchaus bei nicht sofortigem Parieren Schläge gab und dergleichen schrieb ich dem zu, daß er eben ein „harter Kerl“ mit entsprechenden Umgangsformen war. Heute weiß ich ganz genau, daß er durchaus differenzieren konnte, es in meinem Falle aber nicht wollte.
Mir wurde alles zu viel, die Schläge, die Erniedrigungen vor den anderen, die Eifersucht der anderen Frau … immer wieder versuchte ich die Beziehung zu beenden, immer packte er mich drückte mich gegen eine Wand, über einen Tisch oder was gerade in Reichweite war und trieb mir die Idee mir Sex, Gewalt und seinem unwiderstehlichen Charm wieder aus. Ich war diesem Mann hörig, Wachs in seinen Händen, ertrug, erlitt, gehorchte und kam nicht von ihm los. Ausbruchsversuche wie z.B. ein Verhältnis mit seinem besten Freund scheiterten immer kläglich. Die anderen bekamen davon wenig mit. Trotz der für mich teils erniedrigenden Szenen wurden wir als Traumpaar gehandelt, vom Freundeskreis, meiner Familie, unserem Umfeld. Nur ein Freund erkannte sehr schnell, daß wir uns nicht gut taten. „Du bist wie ein Vulkanausbruch, er ist wie eine Springflut. Beide habt ihr zerstörerisches Potential und große Macht über Andere, zusammen potenziert ihr euch, aber ihr zerstört euch auch gegenseitig.“ hatte er mir einmal gesagt.
Dann kam ein Tag, der mir die Flucht aus der Beziehung ermöglichte. Er hatte mit dem Motorrad einen Unfall, landete recht angeschlagen im Krankenhaus. Bei meinem Besuch tat ich nun das, was ich seit Monaten vor hatte: ich beendete die Beziehung. Eingegipst und frisch operiert kam er kaum aus dem Bett, keine Chance sein übliches Spiel mit mir zu treiben. Danach mied ich ihn lang. Ich war erleichtert, befreit … aber mir fehlte etwas. Meine nächsten Freunde konnten mir nicht geben, was er mir gab, kamen nicht an ihn heran. Schon bereute ich meinen Schritt, doch durch die Unterstützung zweier Freunde blieb ich standhaft.
Eine Erfahrung die mich lange beeinflusst und nicht gerade glücklich gemacht hat. Niemand sollte unwissend in solch eine Beziehung stolpern.
Erstmals klar ausgesprochen
Langsam kehrte Ruhe in mein Leben ein, ich zog mit meinem fast gleichalten Partner zusammen, dachte schon recht früh mit gerade mal 19 Jahren an Ehe und Kinder, die Aufeinandertreffen mir dem Biker in der Uni schreckten mich kaum mehr.
Da kam der verhängnisvolle Streit mit meinem Vater, der mich daraufhin mitten in einer wichtigen Arbeit von seinem PC verbannte. Also schrieb ich alles was auf diesem zu lesen stand auf einen Zettel, packte den Datenträger mit meiner Arbeit und marschierte ins nächste Fachgeschäft. Im Grunde war ja schon längst ein eigener PC fällig.
Der erste Mensch der mir dort über den Weg lief wurde angesprochen: "Ich brauch einen Computer auf dem das (ich hielt die Diskette hoch) läuft, das ist mit dem Ding (ich hielt ihm den Zettel hin) erstellt worden“. Der groß gewachsene Mann Mitte dreißig sah mich belustigt an „süß“ stellte er mit scannendem Blick an mir hoch fest, zeigte auf den Zettel und grinste „aber das ist die Gehäusefarbe und das Gehäusedesign“ ich lief knallrot an. Der Filialleiter (genau den hatte ich erwischt) machte das ganze zur Chefsache, nahm mich kurzerhand mit in sein Büro, legte die Diskette ein … und nach einigem Herumgeklicke und ein paar weiteren Fragen verkaufte er mir schließlich einen Rechner, den ich am nächsten Tag holen konnte. Das tat ich dann auch. Er händigte ihn mir persönlich aus, trug ihn mir noch quer durch das ganze Einkaufscenter zum Auto und gab mir letztendlich die Visitenkarte mit seiner (wie ich später feststellte) privaten Handynummer, falls es Probleme gibt. Natürlich gab es Probleme und natürlich kam er persönlich vorbei um diese zu bereinigen. Meinen Partner wickelte er genauso um den Finger wie mich, schon waren wir mit ihm und seiner Freundin zum Essen verabredet. Gemeinsames ausgehen, gemeinsamer Campingurlaub, in kürzester Zeit enge Freunde und er ließ keine Gelegenheit aus mich zu berühren. Unangenehm war mir das nicht, er reizte mich, ich bewunderte ihn. Im Campingurlaub beschlossen die beiden Männer dann man könne doch mal etwas offener werden und die Paare etwas durchmischen FFM mal mit dem einen mal mit dem anderen. Gefragt wurden wir Frauen nicht, eher vor vollendete Tatsachen gestellt, doch irgendwie kam es mir ja entgegen.
Die beiden Dreier wurden zur Katastrophe, nichts funktionierte, mein Partner war gefrustet, die Freundin des anderen ziemlich am Boden … aber ich nun vollends in seinem Bann.
Er erklärte man müsse sich eben erst mal gegenseitig besser kennen lernen, schlug PT Einzeldates vor, keiner widersprach.
Schon unser erstes Date brachte dann an den Tag, was er wohl schon vom ersten Tag an vor hatte. Nach einer vergewaltigungsartigen groben "Begrüßung" quer über dem Küchentisch erklärte er mir "Du bist massiv devot, Du brauchst das. Ich nehme Dich wann, wo und wie ich will und Du wirst tun was ich verlange". In diesem Moment wäre es mir nie in den Sinn gekommen zu widersprechen. Mit gesenktem Kopf hauchte ich „ja“.
Im Grunde bestimmte dieser Mann seitdem über uns alle drei, seine Lebensgefährtin, mich und meinen Partner. Er bestimmte wann ich Zeit zu haben hatte, wann mein Partner mit der anderen Frau etwas machte und vor allem diktierte er mir alles, was in irgendeinem Zusammenhang mit ihm und mir oder meinem Sexleben stand. Was ich zu tragen hatte, mit wem wir uns treffen, usw. Im Grunde bestimmte er meinen Tag, ich richtete alles daran aus was er forderte, stellte alles andere hinten an. Aber wohl fühlte ich mich damit nicht.
Immer öfter stritten wir. Er brachte mir meine ersten Bi-Erfahrungen, als zu unserem Date plötzlich eine andere Frau dazu kam. Viel Sadismus war hier nicht im Spiel, aber ein ausgeprägtes Machtgefälle. Für mich emotionale Berg-und-Talfahrten ... ich hasste ihn wenn er nicht in meiner Nähe war oder wir auf "neutralem Boden“ beieinander waren wo keine Übergriffe möglich waren ... ich liebte ihn, wenn wir alleine waren und er sein Spiel mit mir trieb. Unser beider Beziehungen zerbrachen und dann kam es zum Supergau, einem Streit vor seinen Untergebenen im Job, der seine komplette Autorität in Trümmer legte, er hatte "die kleine Sub" unterschätzt und es zu weit getrieben.
Heute weiß ich, daß unser Problem nicht ein schlechter Charakter seinerseits war, sondern Inkompatibilität. Er eindeutig 24/7 orientiert, ich im Grunde ein Switcher zwischen Alltag und erotischem Leben. Hätte ich das damals gewusst, hätte ich mir viel erspart.
Es folgte nach dieser sehr unschönen, folgenschweren Entladung eine Zeit in der ich mit mir rang. Bin ich devot? Kann das sein, wo ich doch im Leben so sehr meinen Mann stehe, überall die Führung übernehme, selbst wenn ich das garnicht anstrebe, so stark bin ...? Nein, devot wollte ich nun wirklich nicht sein ... ich versuchte es zu verdrängen.
Mein Beuteschema bei Männern war immer das selbe, der Frontman, der Alpha, der Anführer, der Chef. Funktioniert hat es nie. Im Bett alles traumhaft, im Alltag schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Krieg. Schwierige Beziehungen von denen man nicht loskommt, die einen fangen aber keinem gut tun. Im Grunde hab ich es zwar versucht zu leugnen, aber dennoch gelebt, mit Männer gesucht die dominant waren, die mich in Besitz nahmen.
Die Zufallsbekanntschaft
Als mir wieder einmal eine Beziehung in die Brüche ging und ich mich zum Frustabbau mit einem Freund der hinter einer bar arbeitete, treffen wollte, mit dem ich in solchen Situationen in der Regel im Bett landete, holte mich die faszinierende Welt aus Unterwerfung und Schmerz wieder ein. Am Tresen neben mir saß ein attraktiver Mann mit verschmitztem Lächeln mit dem ich schnell ins Gespräch kam. Wir stellten fest, daß wir wegen der selben Person hier waren, sie uns aber beide links liegen ließ, wohl einfach zu sehr im Streß war.
Am Ende des Abends verschwand ich mit dem Fremden. Was als einfacher ONS geplant war endete in einer Beziehung mit eindeutigem D/s-Charakter. Wenn wir uns sahen endete ich meist gefesselt auf dem Bett, sein Gürtel striemte immer wieder meine Haut, doch richtig zusammen passten wir nicht. Ich wollte mehr, wollte es tiefer, mehr Machtgefälle … ich hatte wieder Blut geleckt. Ihn überforderte das, heute ist mir klar, daß ich ihm wohl dadurch zu viel Verantwortung zuschob wieder war es die Unwissenheit die uns zu Fall brachte.
Spielereien
Was mir durch diese recht kurze Beziehung klar geworden war, war wie sehr mich Machgefälle und Bewegungseinschränkung reizen, wie sehr mir diese Dinge gefehlt haben. Mein Mann, mit dem ich kurz darauf zusammen kam, konnte mir diese Sehnsucht nicht erfüllen. Je öfter ich im Rahmen meines Modeljobs mit BDSM in Berührung kam, desto mehr erkannte ich meine Bedürfnisse und Sehnsüchte. Zum ersten mal lernte ich auch Menschen kennen, die mir erklärten was vor sich ging,
Langsam tastete ich mich nun mit dem nötigen Wissen heran, die ersten Bondages waren für mich wie eine Befreiung. Ich bekam Stück für Stück immer mehr Wissen darüber in die Hand was ich tat, was ich brauchte, was mir gefiel.
Mein Mann war es, dem auffiel, daß ich ab einem bestimmten Punkt regelrecht unzurechnungsfähig werde, wenn Fesseln oder Machgefälle im Spiel ist. Wenn ich fliege, bin ich zwar ansprechbar, reagiere, gehorche, aber mein Kopf ist weit weg. Ich funktioniere wie eine Maschine, bin aber nicht mehr Herr der Lage und meiner Sinne. Diese Erkenntnis und die immer klarere Vorstellung davon was es in Sachen BDSM alles gibt und was davon „meine“ Welt ist, ließen mich meinen Weg mehr und mehr finden.
Unerwartet
Dann kam der Tag an dem ich mit einem Freund unterwegs war, den ich schon mehrere Jahre kannte. Daß auch er einen Hang zu BDSM hatte wusste ich, wir hatten darüber immer wieder gesprochen, doch ich hielt uns für wenig kompatibel, denn er war bekennender Sadist und ich ja fest der Meinung mit Schmerz an sich nichts anfangen zu können. Eine ungeplante Situation lockte uns dann aus der Reserve, eine harmlose nicht mal echte Fixierung. Plötzlich war diese Spannung zwischen uns, plötzlich war alles anders als zuvor. Was folgte war eine sehr intensive Spielbeziehung, die aber wohl von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen stand. Ich entdeckte durch ihn zwar meinen erheblichen Masochismus, lernte wie sehr ich bei Schmerzen ins fliegen komme und wie weit ich hier mitgehen kann. Auch wie ausgeprägt mein Materialfetisch für Metall ist, erfuhr ich durch unsere Sessions. Für die Erfahrungen im SM-Bereich, die ich durch ihn machen durfte, bin ich dankbar, wieder ein Baustein auf meinem Weg.
Nach außen wirkten wir harmonisch, nahezu perfekt. Er selbst sprach es nach einigen Monaten sogar aus. Leider sollte schon bald danach der Knick in die Gegenrichtung kommen. Im Grunde fehlte mir das klare Machgefälle. Eine schicksalhafte Begegnung mit meiner Vergangenheit verdeutlichte mir das und sensibilisierte mich dahingehend. Reflektiert betrachtet hatte ich vor ihm gekniet aber er sich nicht über mich erhoben.
Dazu kam der immer stärker werdende Einfluß einer dritten Person, die bewusst oder unbewusst unsere Treffen und Sessions, am Ende unser ganzes Verhältnis störte. Einige Male versuchte ich es anzusprechen, doch auch in dieser Beziehung hatte die in meinen Augen so wichtige absolute Ehrlichkeit keinen Raum. Je schwieriger es wurde, desto mehr wurde verschleiert, beschönigt und unter den Tisch gekehrt. Bedürfnisse wurden verschwiegen, Dinge dem anderen zuliebe akzeptiert oder durchgezogen, aber sowas tut nicht gut. Als ich merkte, daß mich diese Beziehung nicht mehr festigt und erdet, sondern eher frustriert und feststellen mußte, daß ein offenes Gespräch darüber nicht möglich war, beendete ich sie. Ich hoffte durch den Schlußstrich zumindest die Freundschaft zu erhalten, die schon vorher bestanden hatte, doch dieser Plan ging wohl leider nicht ganz auf.
Verhängnisvolles Wiedersehen
Ob der Zeitpunkt Zufall war, oder ob diese Begegnung meine letzte Spielbeziehung gar zu Fall gebracht hat ist schwer zu sagen. Fakt ist, daß der frühe Tod eines Freundes aus meiner Jugend den ganzen alten Kreis erschütterte. War auch der Kontakt untereinander kaum mehr vorhanden, dieser tragische Fall brachte uns alle wieder an einen Tisch. Als er den Raum betrat bekam ich unweigerlich eine Gänsehaut. Verdammt gut sah er aus , mein Biker, mit seinen mittlerweile über 50, die meisten Mittdressiger können da nicht mithalten. Recht zielstrebig kam er zu mir an den Tisch und fing eine Unterhaltung an „Ah hast es jetzt endlich erkannt, Mausi“ mit einem vielsagenden Lächeln griff er an den Halsreif, den ich trug und zog kurz an dem Ring. Mein erschrockenes Zurückweichen lies sein Lächeln breiter werden. Recht unverblümt gab er zu mich damals bewusst bespielt zu haben, doch er wollte dies nicht nach außen dringen lassen, fürchtete um seine angehende Karriere, also hielt er mich unwissend. Unsere Unterhaltung drehte sich nun fast ausschließlich um das Thema BDSM. Seine Kommentare über meinen aktuellen Herren eher abwertend. Ganz klar übernahm er dann wieder die Kontrolle. Daß ich einen anderen Herren hatte interessierte ihn nicht, der Abend endete sehr stürmisch in seinem Auto. Danach versuchte er mich weiter unter seiner Kontrolle zu halten. Doch mittlerweile war mir klar wo der Kontakt mit ihm hinführen würde, wie gefährlich und skrupellos dieser Mann ist.
Das alte Spiel rund um Macht, Schmerz und Demütigung begann begleitet von dieser unglaublichen gegenseitigen Anziehung. Es kam zu regelrechtem Stalking durch ihn, ich begann meinem Mann Dinge zu verschweigen, denn ich wusste er war offen für jeden, aber diesen Menschen wollte er nicht im Umfeld seiner Familie sehen, da er ihn für skrupellos und zerstörerisch hielt. Die Auswirkungen unseres Aufeinandertreffens waren massiver denn je. Eine Familie zerbrach (Himmel sei Dank nicht meine), vier Freunde waren völlig verunsichert, mein Mann wütend (auf ihn, nicht auf mich). Dann machte er den entscheidenden Fehler, er versuchte Geld mit ins Spiel zu bringen das war zu viel ... man kann mich nicht kaufen ...
Ich bat ein befreundetes Paar um Hilfe, die nahmen ihn sich zur Brust, er versprach mich in Ruhe zu lassen.
Ab diesem Aufeinandertreffen war mir klarer als zuvor was ich brauche. Womit mich dieser Mann immer wieder so erwischt. Ich brauche diese klare Struktur, dieses Machgefälle.
Kein klares Bekenntnis
Zuletzt ergab sich mit einem Kollegen vor der Kamera ein Ansatz in Richtung D/s-Beziehung, doch nachdem er mir mehrfach erzählt hatte, daß er mit BDSM im Grunde nichts anfangen kann, nur hald auf eine harte Gangart beim Sex steht, war dies für mich schnell vom Tisch. Hier roch es schon wieder förmlich nach unausgesprochenen Dingen, wenn ich eines aus der Vergangenheit gelernt habe, dann daß dies der Tod des Vertrauens und ein absoluter Beziehungskiller ist.
Keine dieser Beziehungen hat gehalten, keine hat mir gegeben was ich brauche aber alle waren Bausteine auf meinem Weg, alle haben mir geholfen mich zu finden und Erfahrungen zu sammeln
Vieles war schmerzlich, viele andere Personen sind auf der Strecke geblieben. Das hätte sich vermeiden lassen, hätte ich ausreichend Informationen gehabt, wäre ich reflektierter an die Sache herangegangen, ich wünschte oft jemand hätte mich an der Hand genommen und auf meinem Weg zur Sklavin zumindest ein Stück weit begleitet.
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Teil 3 - Ein Anfang ohne Worte
Einen Herren zu finden, dem ich mich anvertrauen kann und der mir gibt was ich brauche, das habe ich mir so sehr gewünscht, doch die Hoffnung darauf nach einigen Monaten weitgehend begraben. Anwärter gab es mehr als genug, Dominante Männer, die mich als Sub oder vielmehr Sklavin wollten. Es waren auch durchaus Männer dabei die ich als extrem anziehend empfand, die mich sexuell sehr reizten, doch die meisten kamen entweder mit meiner Polyamorie nicht klar oder bekamen schon in den Ansätzen mit meiner nymphomanen Neigung ein Problem. Einige verunsicherte es, wenn sie merkten, daß sie kein verhuschtes kleines Ding vor sich hatten sondern trotz meiner Devotion eine starke Frau mit klaren Prinzipien und Kampfgeist, das überforderte sie.
Wie genau ich auf dieses Bild gestoßen bin weiß ich nicht, irgendwie bin ich darüber gestolpert, irgendwo hat Joy es mir angezeigt und da ich ja in erster Linie wegen Fotos hier angemeldet bin sehe ich mir diese gerne und intensiv an. Dieses Bild hat mich angesprochen. Auffällig waren die unkonventionellen Farben, das hat den ersten Blick darauf gelenkt. Was ich dann mit dem zweiten sah war … nun ja das Bullseye in meinem „Beuteschema! Genau das was mir weiche Knie macht, wenn ich es bei einem Mann sehe: ein Torso mit nacktem Oberkörper, der schöne Muskeln auf der männlich-breiten Brust und dem gut trainierten Bauch erkennen ließ, ein Kinn mit Dreitagebart darüber und eine Haltung die einfach Bände sprach: Das ist Dominanz! Klare Aussage, ungewöhnliche Bearbeitung, guter Bildschnitt und ein Motiv das mir gefällt: das gibt ein Kompliment. Damit war die Sache für mich erst einmal erledigt und aus dem Sinn.
Eine Antwort habe ich nicht erwartet und doch kam sie „Thx, sehr interessantes Profil hast du“ daraus entstand ein Schriftverkehr, der recht schnell in eine Richtung ging, die für mich gänzlich unüblich war. Ich habe hier nie nach Männern gesucht, wollte nie ein Date. Aber dieser Mann schaffte es irgendwie in mir den Wunsch zu wecken ihn kennen zu lernen. Der Kontext war klar BDSM und gerade das sprach mich an, ein Treffen kam in Planung. Er stellte klar was er erwartete, ich zeigte daß ich dem entsprechen wollte, ich hielt meine Besonderheiten dagegen … das etwas unbefriedigende Ende vom Lied: „Wir passen wohl doch nicht zusammen“ und das angedachte Treffen wurde abgeblasen. Dennoch blieben wir in Kontakt, einfach ein interessanter Austausch mit einem sehr interessanten Menschen, der mir immer wieder Denkanstöße lieferte, mich dazu brachte meine eigene Einstellung zu hinterfragen, unbequem war aber trotz allem angenehm und irgendwie blieb der Gedanke abseits des eigentlich angedachten Kontextes einfach mal die Lust aufeinander auszuleben, wenn man sich grad treffen würde, ganz unverbindlich für einen schönen Blowjob.
Dann kam sein Geburtstag, da ich ihn mittlerweile auf Grund des Maildialoges in meiner Kontaktliste hatte zeigte Joy mir diesen an. Ich gratulierte und irgendwie kam es dann zu diesem frivolen Bild mit Sektglas und Glückwunsch für ihn, das ich auf einer Parkbank in meiner Nähe machte und das ihm sichtlich gefiel. Ich freute mich darüber … irgendwie etwas mehr als normal war. Allein das hätte mir wohl zu denken geben müssen.
Dann kam mein Geburtstag … wieder flammte der Kontakt auf … wieder diese Stimmung, dieses Prikeln.
Kurz darauf war ich beruflich in seiner Gegend unterwegs und wir beschlossen den für uns beide so reizvollen Blowjob in die Tat umzusetzen. Das gestaltete sich erst mal garnicht so leicht, da ich mit verzögerten Terminen und Staus zu kämpfen hatte, aber dank seiner Geduld, Kreativität und Flexibilität schafften wir es dann doch noch. Ich bekam einen auf dem Weg liegenden POV über Google Maps an dem wir uns ohne großen Zeitverlust treffen konnten. Die Vorgaben waren prickelnd: Keine Unterwäsche, leicht auszuziehende Kleidung.
Als ich dann nur noch wenige Kilometer vom Treffpunkt entfernt war wurde mir plötzlich schlagartig klar, was ich da gerade im Begriff war zu tun: Ich treffe mich mit einem Mann, den ich nie zuvor gesehen oder gehört habe, den ich nur von einem Schriftverkehr her kenne, mutterseelenalleine mitten im Wald. Würde dann am Ende auch der Kerl dort auftauchen den die Bilder in seinem Profil verheißen oder würde ich am Ende vor einem hässlichen alten Mann stehen, der da ein Fakeprofil aufgezogen hat … was würde er mit mir dort anfangen, würde er sich an die Vereinbarungen halten … aber irgendwie sagte mir mein Gefühl, daß ich diesem Mann vertrauen kann, daß er geradlinig, fair und konsequent ist, war er dies doch auch an Stellen in unserer Konversation, an denen er sich dadurch weit von einem möglichen Treffen entfernte und war er es nicht, der das ursprüngliche Treffen abgesagt hatte und im Grunde aussprach was ich damals fühlte. Nein, das war kein Fake, da war ich sicher. Ich würde einfach ein schönes Erlebnis haben, etwas das ich sonst nicht mache, einfach just for fun für diesen einen Moment mit diesem interessanten Mann. Ohne Verpflichtungen, ohne weitere Erwartungen, einfach so.
Dann komm ich am Treffpunkt an, schreib ihm das. Nun sitze ich dort in meinem Auto und mir wird doch wieder mulmig. „was tust du da“ schießt es mir durch den Kopf, doch da sehe ich schon eine groß gewachsene, breitschultrige Gestalt um die Ecke kommen. Was ich auf den flüchtigen Blick sehe kommt da genau das was das Profil verspricht. Meine Angst schlägt in Aufregung um.
Wenige Momente später stehe ich vor ihm, sehe zu ihm auf, einen kurzen Moment sehe ich direkt in seine Augen und es trifft mich wie ein Blitz. In diesem Moment werden meine Knie weich, ich spüre nur noch eines: Respekt, ja direkt schon Ehrfurcht. In mir entsteht der Wunsch vor diesem Mann auf die Knie zu gehen, mich vor ihm noch kleiner zu machen, als ich es in Anbetracht seiner stattlichen Größe eh schon bin. Ich senke meinen Blick, beginne zu zittern. Ich spüre seinen Atem, rieche den männlich herben Duft und wünsch mir gerade nur noch eines: diesen Mann zu spüren … in welcher Form auch immer. Er blickt prüfend an mir hinunter, testet kurz ob ich unsere Absprache eingehalten und die Unterwäsche weggelassen habe, dann ohne ein einziges Wort dreht er mich von sich weg. Ich spüre seine Hand in meinem Nacken, vergehe fast vor Lust. Er schiebt mich in den Wald ein Stück weg vom Weg ins Gebüsch wo man uns nicht gleich sehen kann. Mein Atem geht stoßweise, mein Herz rast und in meinen Ohren rauscht das Blut. Ich hab mich kaum mehr unter Kontrolle. Dann steht er hinter mir, drückt mich nach vorne gegen einen Maschenzaun. Ich stöhne erregt auf. Seine Hand wandert zwischen meine Beine, da wird mir selbst bewusst, daß ich schon regelrecht auslaufe. Willig spreize ich die Schenkel, genieße die Berührung und stöhne dabei auf.
Wenige Momente darauf liege ich auf den Knien, den Po zu ihm hoch gereckt. Da ich nicht gleich regiert habe trifft seine Hand mehrmals hart meinen Hintern. Die Schläge erregen mich noch mehr. Was dann kommt ist ein Wirbel aus Gefühlen, Eindrücken, Momenten … ich kann nicht mal mehr genau sagen wie es ablief, ich weiß nur daß ich irgendwann vor ihm knien darf und seinen stattlichen Schwanz im Mund hab. Der Blowjob auf den ich mich so gefreut habe, ich bekomme ihn und er ist eine Herausforderung, denn er ist mehr als gut bestückt. Ich genieße jeden Moment, folge jedem Deut und jeder Anweisung von ihm ohne auch nur einen Moment zu zögern. Auch wenn viele Gefühle in mir brodeln, Angst ist nicht mehr dabei. Ich vertraue ihm obwohl ich ihn kaum kenne. Ich habe soetwas noch nie erlebt, bin ich doch wirklich ein misstrauischer Mensch der einige heftige Erfahrungen gemacht hat und doch hat dieser Mann ohne ein einziges Wort geschafft alle Bedenken in mir wegzuwischen. Ich liege vor ihm auf Knien und genieße es, habe das Gefühl, daß dies mein Platz ist, daß ich genau hier ihn gehöre. Was ich in diesem Moment will … das was er will, ihm dienen, ihm gehorchen. Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann stehe ich an meinem Auto vor ihm, den Blick immer noch gesenkt aber wohl mit einem verklärten Lächeln im Gesicht. Er streicht mir kurz über die Wange, als er merkt, daß ich wieder Herr meiner Sinne bin, wünscht er mir eine gute Heimfahrt dann verschwindet er in die Richtung aus der er gekommen ist.
Meine Gedanken fahren noch einige Zeit Achterbahn. Ich habe blind vertraut und bin nicht enttäuscht worden, das Erlebnis hat mich umgehauen, war wohl das heißeste und intensivste was ich bisher erlebt habe. Er hat mir in unserem Schriftwechsel einmal geschrieben, daß er keine Frau beim ersten Date fickt und sogar hier ist er trotz der extremen Stimmung seinen Prinzipien treu geblieben. Ich bedauere das ein wenig, hätte es mir gewünscht, obwohl ich normal auch nicht gleich beim ersten Mal mit einem Kerl ins Bett gehe, bei ihm wäre ich dazu bereit gewesen. Aber dafür, daß er es nicht getan hat, achte ich ihn um so mehr.
Wie geht es nun weiter … es fühlt sich nicht gut an, daß dieses Treffen eine einmalige Sache sein könnte, ja als solche ausgemacht war. Es hat mich so bewegt, er hat mich so erreicht … in dem Sinne der ganz am Anfang im Raum stand. Wenn ich an ihn denke bekomme ich Gänsehaut, sehe mich auf Knien und nirgendwo anders. Als er mir dann Bilder schickt, die er von unserem Treffen gemacht hat läuft das Kopfkino um so mehr. Ich will ihn wieder sehen, zu ihm aufschauen … ich will ihm dienen, das merke ich plötzlich.
Der Schriftverkehr wird intensiver und plötzlich ist er da, der Wunsch dieses eine Bild zu machen, das ich ihm damals vor dem ersten geplanten Treffen verweigert habe. Ich will es machen, natürlich weil ich hoffe, daß es ihm gefällt, aber vor allem, da ich es fühle, da es nun aussagt was ich empfinde, was ich bin. Widerworte sind kaum mehr mein Ding, ich genieße es ihm zu dienen, mich ihm zu fügen.
Als wir uns entschließen ein gemeinsames Gesuch auszuschreiben steht plötzlich die Frage im Raum … wie nenne ich ihn. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, fürchte ich doch auf Grund unserer Vergangenheit etwas zu hören, was mir den Boden unter den Füssen zum Wanken bringen würde. „Wie soll ich Dich darin bezeichnen, darf ich Dich Herr nennen“ als er mir dies gestattet könnte ich einen Luftsprung machen vor Glück.
Von dem Moment an ist es für mich klar: er ist mein Herr, kein anderer, denn man kann nur einem Herren dienen. Ich habe diesen Schritt bisher keinen Moment bereut. Mein Vertrauen wächst seither in jeder Minute.
Wir haben in den gemeinsamen Monaten einiges erlebt. Ich habe so manches Wechselbad der Gefühle durchlitten. Er hat mich gefordert, sehr sogar, an meine Grenzen getrieben und stellenweise etwas darüber hinaus, aber es fühlt sich gut und richtig an. Er hat stets gewusst wie weit er gehen kann, mich stets auch aufgefangen wo dies nötig war. Ich begann immer mehr ihm zu vertrauen ohne etwas zu hinterfragen, liefere mich ihm mehr und mehr aus. Sicherlich nicht 24/7 das liessen unsere Leben und die Entfernung nicht zu, aber doch weit, weit über die Schlafzimmertüre hinaus, deutlich weiter in meinen Alltag hinein als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich ließ ein Tabu, ein NoGo nach dem anderen sinken, nicht weil er mich dazu zwang, sondern weil ich es wollte, weil es sich gut anfühlt. Ich war seine Sklavin, weil ich das wollte, weil ich es genossen habe und er mir die Gnade erwies das sein zu dürfen.
Noch schöner wurde unsere Beziehung durch eine weitere Frau, als diese zu uns stieß, als meine Gefährtin und zweite Sub von meinem Herrn.
So viele neue Impulse, so viel Nähe, genau diese Konstellation habe ich mir immer gewünscht.
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Teil 4 – Ein Ende mit Schrecken
Leider endete unser Weg nach einem knappen Jahr.
Seit ungefähr zwei Monaten haderte ich. Da war der Verdacht, daß seine Frau entweder nie von der angeblichen offenen Beziehung wußte oder ein Veto eingelegt hatte, Treffen nur noch zu unauffälligen Zeiten, verschleierung seine Identität keine aktuelle Telefonnummer, alle Kommunikationswegeüber den Nickname … sehr verdächtig. Dazu kamen Dinge die mich an seinem Verantwortungsbewusstsein zweifeln ließen. Eigenartige „Fremdbenutzungen“ ohne sein Beisein, ohne daß er oder ich den anderen real kannten, Nacht- und Nebelaktionen, Aufgaben die gegen aktuelle Gesetze verstoßen …
Ich ging den Weg nicht mit, hab mich dagegen verwehrt schon um meine Familie nicht zu gefährden. Er lenkte immer ein, beschwichtigte, ruderte zurück, aber ein schaler Beigeschmack blieb. Dazu kam daß er eigentlich keine Zeit für zwei Subs aufbringen konnte, jede Aktion mit der anderen ging zu meinen Lasten, zu Lasten der eh so dürftigen gemeinsamen Zeit. Hätte ich diese Frau nicht so sehr gemocht, es ihr so sehr gegönnt, wäre ich schon lange weg gewesen. Doch ich blieb, nicht zuletzt wegen ihr, der ja angeblich die Dreierkostellation so wichtig war.
Eines Abends hat er es dann ausgesprochen, uns unerwartet beide freigegeben. Seine Entscheidung war wie er es darstellte die einzig mögliche, für uns, zu diesem Zeitpunkt auch für mich das Beste. Ich dachte er hätte damit einmal mehr seinen Weitblick und seine Konsequenz bewiesen und zurück gefunden zu dem, für was ich ihn anfangs schätzte, sich noch mehr als je zuvor meinen Respekt dafür verdient. Sie verstand es nicht weinte der Beziehung hinterher. Was blieb waren wir Frauen, Sie und ich, dadurch hab ich ihren inneren Kampf erlebt.
Doch leider war das Ganze nicht von Offenheit und Ehrlichkeit getragen.
Lange noch standen wir als Subs in seinem Profil, keine klare Positionierung … wohl um die angestoßene Partnertauschgeschichte zumindest was ihn und die andere Frau betraf noch abzuwickeln ohne Farbe bekennen zu müssen, daß da kein „Tauschobjekt“ vorhanden war.
Nachdem er dabei angeblich, nach seiner eigenen Aussage nach dem Beziehungsende mir gegenüber, das Wohl der anderen Frau im Kopf hatte, sie freigeben wollte um ihr zum finden ihres Hafens Raum zu geben, wie er mir schrieb, hat er sie hinten herum zurückgeholt, ihr Kontakte zu anderen Männern verboten. Sehr dienlich dafür eine Hauptbeziehung zu finden!
Dazu begann er Ihre Beziehung mit mir zu attackieren. Als erstes indem er ihr Redeverbot über ihn mit mir erteilte, obwohl oder vielleicht weil er wußte, daß das klare informieren über andere Beziehungen in unserem Polygefüge eine der Grundregeln war. Sie hat nicht durchgehalten, immer wieder mit mir gesprochen, vor allem wenn er sie mit seinen unreflektierten, teils verantwortungslosen Aufgaben völlig überforderte und dann unaufgefangen zurück lies. Da machte ich dann im Grunde „seinen Job“. Sie hatte von ihm keine Telefonnummer, keine Kontaktdaten wenn Auffangen nötig gewesen wäre. Von seiner Seite keine echte Übernahme von Verantwortung...
Immer wieder zog er sie heran, schob sie aufs Abstellgleis, immer wenn sie drauf und dran war den Absprung zu finden holte er sie zurück. Jedes mal presste er ihr weitere Zugeständnisse ab, zwang sie Tabus sinken zu lassen. Er wußte bei mir hätte das nicht funktioniert, denn Tabus sind mit Bedacht und Grund gesetzt und Tabu ist nun mal tabu und ich habe die Kraft dazu auch zu stehen.
Ich musste zusehen wie ein Mensch den ich unglaublich gerne habe regelrecht zerstört wird.
Er legte Fakeprofile an um uns zu kontrollieren und Männer in ihrem Umfeld blos zu stellen, gab in einem der Paarprofile mit ein falsches Geburtsdatum an (Verifiziert waren die Paarfrofile unter seiner Beteiligung ja nur durch uns Frauen, er hat seinen Ausweis dafür nicht gezückt) . Der ganze Mann ein e Kunstfigur, im Grunde ein Fake, bestehend aus berichten von ihm abhängiger Frauen und gesichtsloser Bilder …
Dann zog er auch zu ihr eine zweite Sub, wie damals sie zu mir. Angeblich mit klarer Priorität "nur Schülerin" angeblich nicht zu Lasten ihrer Zeit. Der selbe Text den er mir über sie geschrieben hat, völlig identisch... copy and paste?
Nicht zu Lasten ihrer Zeit wenn sie damals schon zu lasten meiner ging und er keine zwei Subs schaffen konnte? Sehr glaubwürdig.
Er stellte es wie damals bei ihr vor mir so hin, als habe er die andere ja nicht als Sub gewollt, sie sich aber mehr oder weniger aufgedrängt. Wie dumm, denn sie kannte seine Zeilen an mich von damals mittlerweile, hatte sie selbst gelesen, war entsetzt daß es es so hinstellte als habe sie aufgedrängt was in Wirklichkeit er gefordert hat.
Dann als sie am Verzweifeln war wo diese von ihr nicht gewünschte Dreierkonatellation enden würde, ließ er die Bombe platzen: Er würde diese neue Frau einfach wieder abschießen, wenn sie dafür mit mir Schluß machen würde. Ein Kuhandel mit Gefühlen, mit Menschen, emotionale Erpressung.
Sie entschied sich gegen die Trennung von mir, doch gehalten hat die Beziehung nachdem sie erneut Kontakt mit ihm hatte und den mir weitgehend verschwieg nicht mehr. Ob er wußte daß ich noch aktuell war? Ich weiß es nicht, denn sie wird ihn genauso im Dunklen gelassen haben wie mich.
In mir begannen auch an der Beziehung zu ihr Zweifel aufzukeimen. Sie hat ihn belogen, doch mit mir gesprochen, oft auch erkennen lassen wo sie ihn gegenüber nicht ehrlich war, hätte ich nicht darauf gedrängt daß sie ihm beichtet, hätte sie das wohl bis heute im Geheimen getan. Sie hat mich belogen, da wo angeblich Tabus gesetzt waren, diese nicht gesetzt, als angeblich mit ihm Schluß war, weiter gemacht und selbst vertrauliche Kommunikation, nicht nur zwischen mir und ihr sondern auch solche die ich mit dritten hatte und die sie als meine Partnerin mitbekam an ihn weitergetragen.
Wer einmal lügt … die Screenshots die sie mir von der Kommunikation mit ihm verbotener Weise sendete sprachen Bände, waren ihm gegenüber so ein Vertrauensbruch. Langsam stieg in mir der Gedanke auf, daß ein Mensch der so agiert wohl mich genauso verrät. Immer wenn er wieder auf den Plan trat gab es Probleme.
Ich habe mich von ihr getrennt, denn sie schaffte es selbst in kleinen Dingen nicht mehr ehrlich zu mir zu sein, verschwieg, vertuschte, bagatellisierte.
Das Erkennen daß sie aus Adem zwang heraus jedem zu gefallen nicht ehrlich sein konnte und daß sie diesem Mann so hörig ist, daß sie immer zu ihm zurückkehren wird wenn er pfeift, auch wenn sie selbst daran zerbricht hat mich dazu gebracht sie aufzugeben. Die Trennung war Selsbtschutz schon da bei ihr das Tabu Safer Sex gefallen war, und man mehr und mehr merkte, daß sie den Bezug zur Realität und das Gespür für Gefahren verloh aber auch da ich nicht mehr die Kraft hatte um sie zu kämpfen. Ich bin kein The****ut und mit meinen Möglichkeiten am Ende.
Was bleibt ist die schmerzliche Hilflosigkeit, die Ahnung wie es ihr weiter ergehen wird, die leere in mir weil ich nichts daran ändern kann.
Was bleibt ist auch Entsetzen darüber wie ich einem Menschen wie ihm so weit habe vertrauen können, die Frage ob ich ihn so sehr durch die rosarote Brille gesehen habe und wirklich nicht erkannt was das für ein Mensch ist oder ob er sich so verändert hat.
Viele Indizien lassen darauf schließen, daß er ganz neu in der Rolle des Dom war. Die meisten begriffe waren ihm fremd, die Spurwirkung von Schlaginstrumenten erstaunte ihn merklich, er redete immer wieder von Erfahrung, hatte aber keine konkrete Geschichten oder Situation auf Lager wie die den ausgesehen hatten. All dies läßt darauf schliessen, daß er diese vermeintlich neu gewonnene Macht nicht vertragen hat und die Erkenntnis darüber, daß diese als Top vom Bottom nur geliehen ist, auf die ich ihn immer wieder durch meine Einwände aufmerksam machte, noch viel weniger.
Ich hoffe er findet zu sich zurück ehe er, einem Menschen der ihm vertraut irreversible Schäden zufügt, vor allem nicht der Frau, um die ich so lange gekämpft habe.
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Teil 5: Wie es weiter geht
Wie es nun weiter geht kann ich derzeit nicht sagen, das wird die Zukunft zeigen.
Nach der letzten Erfahrung fällt es mir schwer bei einem neuen Herren loszulassen, noch schwerer zu vertrauen als bisher. Wer mein Herrr sein will, wer mein vertrauen will, der kann es nicht fordern, der muß es sich verdienen, mit Taten, nicht mit Worten.
Es wäre tatsächlich ein Mann in mein leben getreten, bei dem ich mir das hätte vorstellen können, doch die Entfernung zwischen uns ist zu groß. Ich habe gemerkt daß ich mehr räumliche Nähe brauche, nicht nur ein Treffen alle paar Wochen, keine virtuellen Spielereien mit gelegentlichen realen Erlebnissen sondern mindestens zwei bis drei reale Kontakte im Monat um eine BDSM-Beziehung führen zu können.
Ich werde wohl nie wieder BDSM so weit in mein Alltagsleben vordringen lassen wie in meiner letzten Beziehung, zu viel wurde dabei gestört, zu sehr hat meine Familie darunter gelitten. Eine Spielbeziehung muß für mich auf Augenhöhe tief in den Alltag hinein, im Machgefälle aber sehr eng begrenzt sein, nicht unbedingt an der Schlafzimmerkante enden, aber meine Familie und meine Jobs unberührt lassen. Nie wieder will ich mich zerißen fühlen zwischen Forderungen eines Doms und Bedürfnissen meiner Kinder oder anderen Partner. Nie wieder werde ich mein Leben auf einen Menschen ausrichten der nicht bereit ist auch seines an mir auszurichten.
Der neue Herr an meiner Seite hätte aber noch eine weitere Bürde zu tragen. Ich habe zwischenzeitlich auch die andere Seite an mir entdeckt, erkannt, daß ich Switcher bin und lebe diese aus. Damit kommen leider viele dominante Menschen nicht klar, jemand der auch ihren Blickwinkel aus eigener Erfahrung kennt, überfordert sie. Das Vorurteil wer selbst dominiert könne nicht „echt devot“ sein steht immer im Raum. Es erfordert sehr viel Stärke von einem Menschen damit klar zu kommen.
Ob es ihn gibt, den Mann, der mich mit seiner Dominanz und seiner Persönlichkeit erreicht und mir Freundschaft oder sogar Beziehung, Vertrauenswürdigkeit und erotische Anziehung zugleich geben kann, zudem mit meiner Stärke und Polyamorie klar kommt, ich weiß es nicht. Suchen werde ich ihn nicht, das ist zwecklos. Entweder er läuft mir über den Weg oder diese Seite in mir wird nicht mehr zum Klingen gebracht, auch wenn mir dies sehr, sehr leid täte, denn sie ist ein starker, ausgeprägter Teil von mir.
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1 year ago