Die reine Seele Teil I

Die reine Seele

„Möchten Sie etwas bestellen oder werden Sie den ganzen Abend hier so sitzen?“
Dieser Satz der Barkeeperin holte Marco aus seiner Lethargie.
„Oh! Entschuldigung. Ich hätte gerne eine Cola bitte.“
Die Barkeeperin schaute ihn merkwürdig an und erwiderte. „Sie sind in einem Club, um den ganzen
Abend alleine an der Bar zu sitzen, die Gäste zu beobachten und dann eine Cola zu bestellen? Nicht
gerade das, was attraktive Männer an einem Freitagabend hier so machen.“
Attraktiv? Marco Sinzig empfand sich nicht gerade als attraktiv…Er war Mitte 30, groß gewachsen,
kurze dunkle Haare, wohl definierter Oberkörper und mit einem markanten Kinn. Ok, vielleicht war
er attraktiv, aber war es wirklich so auffällig, dass er den ganzen Abend die überfüllte Tanzfläche
beobachtete?
„Ich muss in ein paar Stunden auf der Arbeit sein. Da kann ich nicht angetrunken auftauchen, oder?“
Die Barkeeperin lächelte, drehte sich um und machte sich dran ihm seine Cola zu bringen.
Was die Dame hinter der Theke nicht wusste, Marco befand sich schon im Dienst. Als
Kriminalkommissar der Münchener Polizei befasste er sich aktuell mit dem Verschwinden von jungen
Frauen, alle um die Mitte 20 und den Vermisstenmeldungen zufolge sehr attraktiv. Ihr Verschwinden
hing offensichtlich mit einem Fall von Menschenhandel zusammen, der mittlerweile Dutzende von
Aktenordnern füllte und sich über alle großen Städte der ganzen Republik erstreckte. Er hatte die
letzten bekannten Aufenthaltsorte der verschwundenen Frauen in diesen Club, mitten in der
Münchener Innenstadt, ermitteln können.
Der Besitzer dieses Clubs, Giovanni Marcuzzi, war ein wohlbekannter und sehr wohlhabender
Geschäftsmann mit extremem Hang zu dreckigen und zwielichtigen Geschäften. Jedoch wussten
sowohl Marco, als auch der Rest seiner Kollegen aus dem Dezernat organisierte Kriminalität, dass
sein Vermögen und eine ganze Heerschar von teuren Anwälten eine eiserne Mauer um Marcuzzi
errichtet haben, die ohne hieb- und stichfeste Beweise nicht zu durchdringen war. Marco war
bewusst; wollte er Marcuzzi hinter Gitter bringen, musste er ihn auf frischer Tat erwischen.
Die Barkeeperin kam mit Marcos eiskalter Cola zurück und widmete sich auch wieder augenblicklich
den anderen Gästen zu. Er nahm einen kleinen Schluck und widmete sich wieder den Menschen zu,
die auf der Tanzfläche zur wummernden Musik tanzten und sich prächtig amüsierten.
All das hatte Marco schon lange nicht mehr erlebt.
Über der Tanzfläche befand sich eine Empore, reserviert für VIPs. Zwischen all den wichtigen und
sehr wichtigen lehnte niemand anderes als Marcuzzi am Geländer und beobachtete das geschäftige
Treiben auf der Tanzfläche, ganz wie es Marco eine Etage tiefer tat. Marco war sich sicher, dass sie
beide nach demselben Ziel Ausschau hielten, jedoch aus jeweils gegensätzlichen Gründen.
Es befanden sich eine Menge Frauen auf der Tanzfläche, jedoch war keine in die Kategorie der
verschwundenen Frauen einzuordnen war. Alle waren in Begleitung, hauptsächlich von Männern und
potentiellen One-Night-Stand Partnern.
Dann sah Marco sie.
Eine Frau von unbeschreiblicher Schönheit, die mitten auf der Tanzfläche zur Musik sich elegant
bewegte. Ihre blasse, seidene Haut schimmerte in dem Licht der Lampen während ihr langes pechschwarzes Haar mit ihren Bewegungen hin- und herwogte. Das hautenge rote Cocktailkleid reichte
gerade bis zur Mitte der Oberschenkel und offenbarte die prachtvollen Kurven ihrer Hüften. Der
vordere Teil zeichnete sich durch einen tiefen V-Ausschnitt aus und ließ die beiden
außergewöhnlichen Brüste deutlich zur Geltung kommen. Die Beine, lang und gebräunt, endeten in
einem Paar schwarzen Fick-mich-Stilettos. Wie sie in diesen verflucht hohen Absätzen tanzen konnte
war für Marco ein Rätsel, aber sie vollführte dies in einer Eleganz und Anmut, die Marco nicht für
möglich hielt.
Sie war die personifizierte Schönheit.
Marco fand es seltsam, dass sie alleine, ohne Begleitung auf der Tanzfläche war. Was noch seltsamer
war…niemand beachtete sie oder schenkte ihr Aufmerksamkeit und niemand wagte sich an sie
heran. Es sah so aus, als dass sie sich alleine auf der Tanzfläche befand und zu ihrer eigenen inneren
Musik bewegte.
Für einen kurzen Moment trafen sich ihre beiden Blicke. Marco war augenblicklich gefangen durch
die lustvollen roten Lippen und diesem hinreißend sexy Lächeln. Für einen kurzen Augenblick
änderten sich die dunklen Pupillen in ein gleißendes Rot, um dann sofort wieder diesen lieblichen
Braunton zu bekommen. Wohl eine Illusion oder eine Reflexion der Lichter dachte sich Marco.
In einem schwachen Versuch sein offensichtliches Starren zu verbergen schaute Marco weg, hinauf
auf die Empore zu Marcuzzi, der just in dem Moment auch diese atemberaubende Schönheit
erblickte. Marcuzzi winkte einen seiner Securitymitarbeiter zu sich, sprach ihm ins Ohr und deutete
dabei auf die tanzende Schönheit. Marco beobachtete wie der bullige Schlägertyp die Treppe
runterkam, seinen Weg zur Tanzfläche freischob, zu ihr ging und ihr etwas sagte. Sie folgte ihm durch
die Menschenmenge Richtung Treppe und hoch zur Empore. Marcuzzi empfing sie mit einem
Handkuss und beide verschwanden aus Marcos Blickwinkel.
Das war es. Dies war seine Chance. Er würde drauf warten, bis sie die Treppe wieder hinunterkam
und wenn nicht, würde er die Treppe hochjagen, um nach ihr zu schauen.
„Hoffentlich habe ich Recht in dieser Sache“
***********
Die Tür fiel geräuschvoll hinter Marcuzzi und der Schönheit ins Schloss und beide betraten einen
weiträumigen und geschmackvoll eingerichteten Raum, fernab dem geschäftigen Treiben des Clubs.
Eine riesige, edle Couch befand sich an einer Wandseite, dem gegenüber befand sich ein groß
dimensionierter Flatscreen, befestigt an der Wand und unterhalb eine voll ausgestattete Bar mit
einer kleinen Theke und zwei Barhockern. Eine weitere Wand bestand aus einer einzigen
durchsichtigen Glasfront, die den Blick auf die Münchener Innenstadt freigab.
Marcuzzi drehte sich um, ging zur Bar. „Kann ich Ihnen einen Drink anbieten?“ rief er über seine
Schulter. Er nahm eine Flasche edlen französischen Rotwein aus dem Regal, öffnete diese und
schenkte den Inhalt in zwei Kristallgläser. Eines der Gläser enthielt bereits eine kleine unauffällige
Tablette, farb- und geschmacklos, schnell auflösend und nicht im Blut nachweisbar.
Als Marcuzzi sich umdrehte weiteten sich ungläubig seine Augen. Beide Weingläser entglitten ihm
und fielen klirrend auf den Marmorboden. Die Frau schaute ihn mit einem verführerischen Lächeln
an…Ihr rotes Kleid sammelte sich um ihre Knöchel und ihre hohen Stilettos.
Giovanni Marcuzzi sog den Anblick der nackten Göttin ein…große, runde Brüste mit kleinen brauen
Warzenhöfen aus denen perfekte, erregte Nippel herausragten. Ein flacher Bauch mit einem kleinen
Bauchnabel über einem schmalen Streifen Schamhaar und vor allem ein extrem sexy Lächeln, das
ihm fast den Verstand raubte.
„Die wird bisher das meiste Geld einbringen“, dachte er. Natürlich würde er vorher seinen Spaß
haben, bevor er das Geld einstrich.
„Ich glaube, wir lassen die Getränke weg“, sagte Giovanni und stieg über die zerbrochenen Gläser,
die ihn nicht im Ansatz mehr interessierten. Soll sich die Putzfrau morgen früh Gedanken drüber
machen.
Er ging langsam zu ihr rüber, während sie aus ihrem Kleid stieg und mit klickenden Schritten auf dem
Marmorboden zur Couch ging. Er holte sie ein, griff an ihre Hüften und zog sie zu sich.
Sie presste ihre Lippen auf seine und ihre Blicke trafen sich. Marcuzzi war wie vom Donner gerührt
von der Energie, die von ihrem Kuss ausging. Noch nie zuvor hatte er diese Erregung, diese Energie
aus einem Kuss empfunden. Dann traf ihn der betörende Duft ihres Parfums, ihn seiner Sinne
beraubend…Ein Hauch von frischem Frühlingsduft, süß und lecker zugleich. Er war völlig gefangen in
ihrer Umarmung, ihrer Zunge tief in seinem Mund und spürte ein langsam aufkommendes Ziehen in
den Lenden.
„Du hast definitiv zu viele Klamotten am Körper, mein Hengst“.
Diese ersten Worte aus ihrem Mund waren wie ein lieblicher Gesang von Engel. Giovanni löste seine
Hände von ihren Hüften und begann hastig sich seiner Kleidung zu entledigen. Krawatte, Hemd und
Hose waren schnell entledigt. Für einen wohlhabenden Geschäftsmann seines Alters hatte er einen
gut erhaltenen Körper. Er hatte eine leicht behaarte und muskulöse Brust und sein flacher Bauch
zeigte, dass er sehr auf seinen Körper achtete.
„Immer noch zu viel am Körper“.
Giovanni Marcuzzi zog seine Boxershorts nach unten und stieg mit der Hose, die sich um seinen
Knöchel gesammelt hatte aus ihnen heraus und stand nun bis auf die schwarzen Socken
splitterfasernackt vor der atemberaubenden Schönheit.
„Fast so wie ich es mir vorstelle.“
Sie trat einen Schritt vor, griff mit einer Hand um seinen Nacken, zog ihn erneut zu sich heran und
spürte ihre Lippen an seinen. Ihre andere Hand griff nach seinem harten Schwanz, der direkt auf
ihren Bauchnabel zeigte. Giovanni fühlte wie ihre zarte Hand mit der Sanftheit eines seidenen Tuchs
an seinem Riemen auf und abglitt, während ihre Zunge im Gegensatz fordernd ihren Weg in seinem
Mund suchte.
Seine Sinne waren vollkommen benebelt. Ihre Schönheit: unbeschreiblich. Ihre Stimme: betörend. Ihr
Geruch: atemberaubend. Ihre Berührungen: sinnlich fordernd. Ihr Geschmack: süßlich
Giovannis Knie wurden weich und begannen zu zittern, hervorgerufen durch die sanften und doch
fordernden Pumpbewegungen an seinem mittlerweile zu bersten geschwollenen Schwanz. Sie
schubste ihn auf die edle Couch, bevor er sein Gleichgewicht verlor und hinfiel.
Die Unbekannte hockte sich eine Armlänge von Giovanni auf den Boden und bewunderte den steil
aufragenden, steinharten Schwanz. Mit einer Hand griff sie nach dem Schaft und zog ihn zu sich
Richtung Lippen. Die Nervenstränge an der Eichel jagten Schockwellen durch seinen Körper als die
gottgleiche Schönheit seinen Schwanz von der Eichel bis zum Ansatz küsste und leckte. Dann nahm
sie ihn mit einem sexy grinsen in ihren Mund…komplett.
Betört von ihrer Fähigkeit ihn in einem Rutsch komplett in ihren Rachen aufzunehmen entfuhr
Marcuzzi ein Stöhnen vollkommener Zufriedenheit. Die schnellen und doch sanften Auf- und Ab
Bewegungen an seinem Schwanz hatten zur Folge, dass seine Eier immer weiter anschwollen und er
das Gefühl hatte, dass sie jeden Moment explodieren würden. Plötzlich stoppte sie in ihren
Bewegungen, zog seinen Schwanz aus ihrem Rachen und leckte die Unterseite seiner Eier und seinen
Damm.
Woher wusste sie, dass er das mochte?
Oh mein Gott, wie sehr er das liebte…
Der Orgasmus erreichte Marcuzzi mit der Wucht eines ICE. Er stöhnte laut und seine weiße, sämige
Masse ergoss sich in den Mund der unbekannten Schönheit. Ohne mit der Wimper zu zucken
schluckte sie jeden Tropfen.
„mmhhh, salzig.“
Sie erhob sich und schaute auf ihn herab.
„Ich hoffe, du hast mehr davon.“
Marcuzzi schnappte nach Luft und versuchte seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Er
hatte das Gefühl mitten in einem Marathon zu stecken. Er blickte nach unten auf seinen Schwanz
und stellte erstaunt fest, dass dieser immer noch steinhart war. Und das nach diesem
atemberaubenden Blowjob…ungläubig schüttelte er den Kopf. Ein Grinsen huschte über sein
Gesicht…niemals würde er so eine Gelegenheit auslassen.
„Du wirst dich wundern, wieviel da noch rauskommt“ sagte Giovanni mit einer Arroganz, die ihn
selbst ein wenig überraschte.
Sie drehte sich diabolisch grinsend um und zeigte ihm ihren perfekt geformten Arsch. Mit beiden
Händen stützte sie sich auf seinen Knien ab und ließ sich langsam auf seinen steil aufgerichteten
Schwanz hinab. Giovanni spürte an seiner Eichelspitze die warme, fast schon heiße Nässe ihrer
Grotte und seine Eier schwollen erneut an bei dem Gedanken an die lustvollen Momente, die ihm
bevor standen.
Die glühende Hitze und die Nässe waren nicht das Einzige, was Giovanni Marcuzzi bemerkte. Auf
ihrem Rücken waren Tattoos, die wie Flügel aussahen und sich von ihren Schulterblättern bis zur
Mitte Richtung Wirbelsäule entlang zogen. Etwas weiter unten, am Ansatz ihrer Poritze war ein
kleineres Tattoo, das einem Schwanz eines Teufels ähnelte und dessen Ende aussah wie eine
Speerspitze.
„Gefallen sie dir?“ fragte sie in einem verruchten Tonfall.
Giovanni streckte seine Hand aus und berührte ihren Rücken, fuhr mit den Fingerspitzen über die
Ränder der Flügel. Irgendwie fühlte sich das seltsam an. Die Haut hatte einen ledernen Touch. Es
passte ganz und gar nicht zu dieser göttlichen Frau. Irgendwie seltsam, irgendwie unerklärlich…
Die Gedanken verschwanden augenblicklich als sie sich auf seinen Schwanz fallen ließ und ihn in
seiner gesamten Länge in sich aufnahm. Sie fühlte sich unglaublich eng an und sein ganzer Körper
erzitterte lustvoll. Die Fotze war so heiß, so nass, so eng…keine der Frauen, die er gefickte hatte
bevor sie zur Versteigerung freigegeben wurden, kam an diese Frau heran.
Marcuzzi beobachtete, wie sie sie ihre Hüften kreisen ließ, sich lustvoll auf- und ab bewegte und
dabei ihre Schamlippen seinen feucht glitzernden Schaft fest umschlossen. Jedes Mal, wenn sie ihn
fast aus ihrer feucht-nassen Fotze entließ, hatte er das Gefühl, dass ihre inneren Wände seine Eichel
molken, was ihn fast den Verstand raubte. Er war paralysiert…nicht, das er überhaupt vor hatte sich
zu bewegen. Dafür war es zu geil.
Die unbekannte Schönheit stieg mit einem Male von ihm herunter, drehte sich um, legte beide
Hände auf jede Schulter und stieg mit langsamen, lasziven Bewegungen auf seinen Schoß und ließ
sich mit einer aufreizenden Lässigkeit auf den zuckenden Schwanz nieder. Giovanni griff mit seinen
großen Händen nach ihren Brüsten und begann sie zu kneten, die nun im Ficktakt begannen wild hinund her zu wippen. Ihr entfuhr ein leichtes Stöhnen, der den schnell aufkommenden Orgasmus
ankündigte.
„Glaubst du wirklich, dass diese kleine Tablette, die du in mein Glas getan hast, mir Schade zufügen
könnte?“
Moment…Woher konnte sie das wissen?
Giovannis rationale Gedankengänge waren nicht mehr zugegen. Alles woran er denken, fühlen,
hoffen, genießen konnte, war diese unglaublich heiße, nasse und göttliche Fotze, wo er bis zum
Ansatz seines Schwanzes steckte und diese atemberaubenden Brüste, die ihn schier hypnotisierten.
Zugegebener weise war in seinem Körper nicht annähernd so viel Blut, dass sein Verstand und sein
Schwanz gleichermaßen funktionieren würden.
Sie begann Marcuzzi nun schneller und heftiger zu ficken. Ihre nasse Fotze klatschte hart auf seine
Eier und füllte den Raum mit schmatzenden Geräuschen. Giovanni bockte von unten gegen sie und
beide erreichten einen atemberaubenden, gemeinsamen Rhythmus. Er stand kurz davor seine zweite
Ladung innerhalb kürzester Zeit aus sich heraus zu pumpen.
„Ja! Leere dich in mich! Füll mich mit deinem heißen Saft ab!“
Giovanni schaute auf in ihr Gesicht und sah zwei Hörner oberhalb ihrer Stirn aus dem Kopf
herauskommen. Seine Augen weiteten sich erschrocken, ungläubig und angsterfüllt, als die Hörner
immer größer und größer wurden und sich langsam Richtung Nacken wunden. Er versuchte sich von
ihr wegzubewegen, doch sein Körper versagte ihm den Dienst. Sein Becken erhöhte sogar das
Ficktempo. Giovanni Marcuzzi realisierte, dass er nicht mehr die Kontrolle über seinen Körper hatte.
„Was…Was machst du mit mir?“ schrie er.
„Ich bereite Dir Vergnügen mein Liebster,“ antwortete sie ihm.
Marcuzzi versuchte erneut die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen, versagte jedoch jämmerlich.
„Ich kann mich nicht mehr bewegen!“
Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen und flüsterte, „Schhhhh…Wehr dich nicht. Es wird gleich
vorbei sein.“
Die Augen der unbekannten Schönheit begannen in einem leuchtenden Rot zu glühen. Marcuzzis
Gesicht wurde aschfahl, als sich zwei schwarze gewaltige Flügel aus ihrem Rücken aufklappten.
Das ist nicht real…das kann unmöglich real sein.
„Oh, das ist sowas von real, mein lieber Giovanni Marcuzzi,“ entgegnete sie ihm mit einer dunklen,
Furcht einflößenden Stimme. „Sowas nennt man wohl Ironie, dass nach all den Frauen, die du meist
bietend verkauft hast, die Frau dein jämmerliches Leben beenden wird, von der du dachtest das
meiste herausschlagen zu können.“
„Woher konnte sie das alles wissen“ war die einzige Frage, die durch sein Gehirn jagte.
„Du bist keine Frau….Du bist ein MONSTER!“
Kichernd lehnte sie sich nach vorne und flüsterte in sein Ohr „Oh, da hast du verdammt recht“
Immer und immer rammte sie sich nun mit steigender Geschwindigkeit auf seinen Schwanz und seine
Hüften arbeiteten gegen seinen Willen, um den Rhythmus nicht zu verlieren.
„Jaaa…entleere dich. Entleere dich in mich, gib Dich Deiner Lust hin und füll mich mit Deiner Seele!“
Giovanni Marcuzzi war über den Punkt, wo er zurückkehren konnte hinaus. Er hatte das Gefühl, dass
sein Herz außerhalb seines Brustkorbes schlug und das seine Lunge wie Feuer brannte. Sein zweiter
Orgasmus kam mit solch einer Wucht, dass es ihm den Verstand raubte und ihn an den Rand des
Wahnsinns trieb. Dann schoss er seine zweite Ladung Sperma tief in ihren Leib und damit all seine
Lebensenergie. Das Monster über ihn erreichte ebenfalls seinen Orgasmus, stöhnend und genießend,
als die ganze Energie in ihre nasse Fotze gepumpt wurde.

**********
Es dauerte schon zu lange. Wird Zeit, dass er aktiv wurde.
Marco Sinzig erhob sich von seinem Platz an der Bar und ging Richtung Treppe, die zur Empore hinauf
führte.
„Sie dürfen nicht hier hoch!“ schrie ihn ein Security-Mitarbeiter Marco an, während er ihn am Arm
fest hielt.
Marco griff in seine Jackentasche, fischte seinen Dienstausweis heraus, hielt diesen für einen kurzen
Moment dem Security-Mann unter die Nase und sagte: „Kripo München…loslassen und zur Seite!“
Er stürmte die Stufen hinauf Richtung Empore und Separee.
„Kripo München, Marcuzzi. Machen Sie die Tür auf!“
Keine Antwort. Er griff nach der Klinke…abgeschlossen.
„Haben Sie einen Schlüssel für diese Tür?“ fragte er den grob schlächtigen Security-Mann, der sofort
den Kopf schüttelte.
Marco zog seine Walther P7, gab der Tür einen gewaltigen Tritt, dann noch einen bis sie auf flog. Er
stürmte mit der Waffe im Anschlag in den Raum…
„Hände hoch und…heilige Scheiße!!!“
Marco sah die Frau nach der er geschaut hatte, mit zwei gewaltigen schwarzen Flügeln, die aus der
Mitte ihrer Wirbelsäule herausragten und einem langen Schwanz, der hinter ihrem Körper hin- und
her wogte, halb sitzend halb hockend über einem verschrumpelten Etwas. Beim genaueren
Hinschauen erkannte Marco, dass es ein Körper war. Sie drehte den Kopf zu ihm und ihre
leuchtenden roten Augen jagten Marco einen kalten Schauer über den Rücken.
„Eine reine Seele“ flüsterte sie.
Die Frau sprang Richtung Glasfront in dem Moment wo Marco einen Schuss in ihre Richtung abgab.
Sie durchbrach die Glasfront und sprang zwei Stockwerke nach unten Richtung Bürgersteig.
Marco ran zur zersplitterten Glasfront und blickte nach unten. Niemand zu sehen. Niemand hätte
diesen Sturz ohne größere Verletzungen überstehen können, geschweige denn einfach aufstehen
und weglaufen. Ist sie vielleicht…weggeflogen?
„Was zum Teufel habe ich so eben beobachtet?“

**********
Marco Sinzig war schlecht gelaunt an diesem Morgen, als er vor seinem Vorgesetzten saß und
berichtete, was am Abend zuvor geschah.
„Ich weiß, was ich gesehen habe.“ sagte Marco durch zusammengebissene Zähne. Er versuchte
seinen Standpunkt zu erläutern, was ihm angesichts der Ereignisse der Nacht nur schwer glaubhaft
gelang.
„Das ist ein Desaster…Desaster ist eigentlich noch harmlos ausgedrückt, Sinzig. Das ist große
Scheiße“ schrie ihn sein Vorgesetzter an. „Wir haben einen Toten…unseren Hauptverdächtigen, der
aussieht als ob er seit Jahrzehnten tot ist. Und alles was sie haben ist eine nackte Frau, die sie
gesehen haben, die aus dem Fenster gesprungen ist, als sie in das Zimmer reingestürmt sind. Ist das
diese verfickte, scheiß Geschichte, die sie versuchen mir hier zu verkaufen??“
©Arda G. 2020
„Ja“ sagte Marco. Was er nicht erwähnte waren die beiden schwarzen Flügel, den langen Schwanz,
die zwei Hörner oder die leuchtend roten Augen. Sein Vorgesetzter glaubte sowieso schon, dass er
völlig den Verstand verloren hatte. Er wollte sein Glück nicht überreizen.
Sein Vorgesetzter lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und sagte mit leiser Stimme „Hören Sie
Sinzig. Sie sind ein guter Kommissar, vielleicht der Beste den wir hier in München haben. Aber ich
glaube, das war gestern nicht ihr bester Tag“
Marco rollte frustriert mit seinen Augen, weil er ganz genau wusste, was jetzt auf ihn zukam. „Das
hier hat nichts mit Sandra zu tun…Ich hatte unzählige Therapiestunden, Sitzungen, Gespräche und
was weiß ich nicht alles. Alle attestieren mir, dass es mir gut geht und das ich wieder
uneingeschränkt arbeiten kann.“
„Das ist mir bewusst, Sinzig und ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen, was sie durchgemacht
haben. Ich hoffe nur, dass der Frust über ihren Fall nicht ihre Wahrnehmung trübt.“
„Das hat es nicht, glauben sie mir“ versicherte Marco.
„Gut. Nichtsdestotrotz gebe ich ihnen ein paar Tage frei. Sehen sie zu, dass sie den Kopf frei
bekommen, auf andere Gedanken kommen und dann kommen sie erholt wieder zurück und können
sich wieder in diesem Fall stürzen.“
„Das wird nicht nötig sein“
„Das ist eine dienstliche Anordnung, Sinzig. Ist mir scheiß egal, ob das nötig ist oder nicht.“
„In Ordnung“
„Bevor sie gehen, schauen sie bei Krüger nach. Vielleicht hat er was bei der Obduktion
herausbekommen. Ich brauche wenigstens etwas, um die Meute der Presse ein wenig zu beruhigen,
bevor hier wilde Spekulationen über Bio-Terrorismus oder sonst was die Runde macht“
Marco stand auf, verließ wort- und grußlos das Zimmer seines Vorgesetzten und atmete tief durch.
Naja, der Anschiss hielt sich in Grenzen. Hätte schlimmer sein können. Wenigstens war er nicht
suspendiert worden.
Er ging zum Ausgang, trat in die Sonne und ließ in seinen Gedanken den gestrigen Abend Revue
passieren. Er wusste, dass er nicht verrückt war und keine Halluzinationen oder Hirngespinste hatte.
Aber wenn er all das erzählen würde, was er gesehen hatte, würden sie ihn direkt in die Psychiatrie
einweisen. Und zu Recht.
Er ging an Peter Schreiber, dem ermittelnden Beamten in Sandras Fall, vorbei. Schreiber verbrachte
seine ach-so-wertvolle-und-wichtige-Zeit damit, rauchend und Kaffee-trinkend vor dem PolizeiPräsidium zu stehen. Von all den Ermittlern mussten sie Peter Schreiben nehmen. Sinzig war sich
sicher, dass Schreiber ein „faules Ei“ bei der Kripo war. Sinzig konnte nichts dagegen tun und wollte
auch nichts, denn Schreiber hatte Verbindungen überall hin. Kurzum er war zu wichtig für Sandras
Fall.
Marco Sinzig erreichte nach einer kurzen Fahrt die Gerichtsmedizin, zog sich einen Kittel an und
betrat Krügers Reich. Der kleine, glatzköpfige Gerichtsmediziner war gerade damit beschäftigt
Giovanni Marcuzzis Überbleibsel zu untersuchen.
„Sagen sie mir bitte, sie haben was für mich“ sagte Marco, während er Krüger leicht auf die Schulter
klopfte.
Krüger drehte sich nach Marco um, nahm seine runde Brille ab. „Ich mache diesen Job seit jetzt
siebzehn Jahren und ich habe bisher noch nie so etwas erlebt. Kommen sie her und schauen sie sich
das an.“
Marco trat näher an den Untersuchungstisch und schaute auf den Körper oder besser gesagt, was
von dem Körper übrig geblieben war. Der Leichnam war ausgetrocknet…so trocken, als ob er die
letzten 2000 Jahre in einem Grab in Ägypten gelegen hätte.
„Nun schauen sie sich das mal an“ sagte der Gerichtsmediziner und stach mit einem Skalpell in den
Oberarm der Leiche. Ein feines rotes Pulver rann aus der Öffnung, als ob ein Sack mit Zementpulver
geöffnet worden wäre und sammelte sich in einem kleinen Haufen auf dem Untersuchungstisch.
„Was ist denn das?“ fragte Marco
„Das ist Blut. Extrem dehydriertes Blut.“
„Was kann das verursacht haben?“
„Das ist die Eine-Million-Euro-Frage des Tages. Um diesen Zustand des Blutes zu erreichen benötigt
man eine ungeheure Hitzequelle. Die Außenseite des Körpers würde anfangen zu brennen bei den
Temperaturen…aber wie sie sehen, keine Verbrennungen.“
Krüger drehte sich nach Sinzig um „Sie sagten, da war eine nackte Frau in dem Zimmer, als sie
hineingestürmt sind?“
„Ja, richtig. Und?“
„War sie heiß?“ giggelte Krüger.
„Ich habe weder die Zeit noch die Lust ihre Attraktivität mit Ihnen zu diskutieren, Klugscheißer!“
Krüger lachte, „schon ok. Hier ist noch was Interessantes.“
Er zog das weiße Laken weiter nach unten und legte den unteren Körperbereich von Marcuzzis
Leichnam frei.
„Fällt Ihnen was auf?“
Es war offensichtlich, auch für Sinzig. Giovanni Marcuzzi mochte zwar tot sein, aber die massive
Erektion sprach andere Bände.
„Warum entspricht sein Schwanz nicht dem Rest seines Körpers?“ fragte Marco.
„Ich habe eine Vermutung“, sagte Krüger. „Die einzige Situation, wo ein Mann so eine Erektion hat,
ist der Moment wo er die höchstmögliche Erregung hat und ins Jenseits abtritt. Was immer diese
mysteriöse Frau diesem armen Vogel angetan hat, sie hat es getan als sie Sex hatten. Wie es scheint,
sehr heißen Sex.“ Krüger grinste über seinen eigenen Scherz.
„Macht Sinn“, dachte sich Marco. Er hatte sie auf ihn sitzend, hockend, fickend gesehen mit ihren
Hörnern, Flügeln, Schwanz und Augen, als er den Raum betrat.
„Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie noch mehr entdecken, was wichtig sein könnte. Ich habe vom Chef
ein paar Tage frei bekommen.“
„Mach ich…“

***********

Marco Sinzig betrat nach Sonnenuntergang seine leere Wohnung am Münchener Stadtrand. Er hing
seine Jacke in die Garderobe im Flur und ging in die Küche, die im Halb-dunkel lag. In der Küche hing
nur eine Glühbirne, die einen schwach matten Schein hervor brachte. Er öffnete den Kühlschrank,
nahm sich eine Flasche Bier heraus. Vielleicht half dies, um ihn ein wenig herunterzubringen von den
Ereignissen.
Er hatte gerade die Flasche geöffnet und einen tiefen Schluck genommen, als er einen schwachen,
aber kalten Windzug in seinem Nacken spürte. Es war nicht das erste Mal, dass er darüber
nachdachte den Vermieter anzurufen, um die Fenster überprüfen zu lassen. Er stockte einen
Moment…eigentlich war es gar nicht so kalt draußen, um diesen kalten Windzug an seinem Nacken
zu erzeugen.
Er drehte sich um und wollte zum Fenster gehen, als er kurz inne hielt. Ein fremder Geruch stieg ihm
in die Nase. Er erkannte den Geruch, aber er dürfte nicht in seiner Wohnung sein…ein Gemisch von
frischem Lavendel, Kirschblüte und Zuckerwatte. Es war derselbe Geruch, den er vernommen hatte,
als er in Giovanni Marcuzzis Raum gestürmt war. Marco schüttelte ungläubig den Kopf.
Er drehte sich um und schaute sich vorsichtig in seiner Wohnung um. Aktenordner und Tatortfotos
lagen unordentlich auf jeder erdenklichen Fläche. Nichts deutet darauf hin, dass etwas fehlte oder
durchsucht worden wäre. Die Fenster schienen fest geschlossen zu sein…erleichtert atmete er auf.
Er blickte in das dunkle Wohnzimmer und sah zwei kleine rote Punkte in der Ecke. Die Erkenntnis traf
ihn mit einem Hammerschlag…
Er war nicht alleine.
Er zog seine Walther P7 aus seinem Holster und zielte Richtung der Punkte.
„Wer ist da?“
Die beiden kleinen roten Lichter begannen zu tanzen und auf ihn zu schweben gepaart mit
klackerndem High-Heels Sound auf seinem Laminatboden. Eine weibliche Figur trat aus dem Dunkel
des Wohnzimmers.
„Begrüßt Du Deine Gäste immer so? mit einer gezückten Waffe?“
Es war sie. Die Frau aus Marcuzzis Club. Die, die Giovanni Marcuzzi umgebracht hat. Und nun war sie
hier um ihn umzubringen.
Marco ging langsam rückwärts Richtung Kühlschrank, die Waffe immer noch auf die Frau im HalbDunkel gerichtet.
„Normalerweise lade ich meine Gäste ein“, gab Marco zurück.
„Es gibt keinen Grund schnippisch zu werden“, sagte die Frau, streckte ihren rechten Arm aus. Im
Bruchteil einer Sekunde flog die Waffe aus Marcos Hand in ihre.
Sie griff in ihre Jackentasche und holte eine Kugel heraus und schmiss sie Marco vor die Füße. Er
erkannte, dass es die Kugel war, die er in der vergangenen Nacht auf sie abgefeuert hatte. Marcos
Herzschlag beschleunigte, Adrenalin schoss durch seinen Körper und die Erkenntnis, dass er sich
nicht verteidigen und der Unsicherheit, was diese Kreatur von ihm wollte, lähmte jede Faser seines
Körpers.
„Was bist Du?“ fragte Marco mit zitternder Stimme.
Die Frau trat aus der Dunkelheit und ging langsam auf ihn zu.
„Nimm Platz.“
Die Unbekannte bewegte kurz ihren rechten Zeigefinger und eines der Stühle und der Tisch aus dem
Esszimmer bewegten sich von alleine auf Marco zu und stoppten kurz neben ihn. Verwirrt setzte
Marco sich hin. Sie setzte sich auf die Tischkante, schlug ihre langen Beine übereinander und beugte
sich leicht vor.
Sein Blick glitt unwillkürlich von ihren knielangen Stiefeln über Ihre wohlgeformten Beine, die unter
einem schwarzen Cocktailkleid verschwanden…einem Kleid, ähnlich dem gestrigen. Die Lederjacke
war offen und ihre Oberweite drohte das Kleid zu sprengen.
„Mein Name ist Zafira und ich bin ein Succubus. Im Übrigen solltest Du Dich geehrt fühlen. Seit
Jahrhunderten habe ich niemandem meinen Namen genannt.“
„Warum dann jetzt ausgerechnet mir?“
Sie grinste, „Nun die meisten leben nicht so lange, als dass ich mir die Mühe mache ihnen dies
mitzuteilen. Lohnt sich einfach nicht in der kurzen Zeit.“
„Marco schaute sie verdattert an, „Also bist Du nicht hier, um mich umzubringen?“
Zafira lächelte und fuhr mit ihrem Zeigefinger leicht durch sein dunkles Haar. „Ich mag einfach die
smarten Kerle…die rufen so ein Kribbeln in meinem Höschen hervor.“ Sie nahm das
übereinandergeschlagene Bein herunter, spreizte die Beine und grinste „…wenn ich Höschen tragen
würde.“
Marco konnte es sich nicht verkneifen und schaute zwischen ihre Beine. Kein Höschen war zu sehen
unter diesem kurzen Kleid. Nur die leicht glänzende Spalte, die nur darauf wartete von Marco
berührt zu werden.
„W..W..Was ist ein Succubus genau?“ fragte Marco und verfluchte sich innerlich, dass er stotterte.
Zafira seufzte enttäuscht. „Ein Succubus ist ein Dämon, um genau zu sein, ein weiblicher. Ein
einzigartiger Dämon, der ein hohes Maß an sexuellem Vergnügen und Lust willensschwachen
Männern entgegenbringt.“ Sie beugte sich vor und berührte mit der Spitze ihres Lederstiefels Marcos
Schritt und kam mit ihrem Ausschnitt seiner Nasenspitze bedrohlich nahe. „Und verschlingt ihre
Seelen nebenbei.“
„Ein Dämon? So ein Dämon, die aus der Hölle kommen? Das kann nicht Dein Ernst sein.“
Sie ließ ihre Lederjacke von den Schultern gleiten und zwei schwarze Flügel entfalteten sich in der
Breite des Esszimmertisches. „Es ist mein völliger Ernst.“ kam es eiskalt von ihren Lippen.
Marco fühlte einen kalten Schauer seinen Rücken hinuntergleiten. Das war kein Traum und er war
sicherlich nicht verrückt oder hatte Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Sie wollte ihn nicht
töten oder etwa doch? Er war unsicher, wie sein Schicksal wohl am Ende dieser Nacht aussah.
„Was willst Du von mir?“
Die beiden Flügel falteten sich zusammen und verschwanden in ihrer Wirbelsäule. Elegant rutschte
sie vom Tisch, drehte sich um und ging auf ein Sideboard zu, wo Tatortfotos, Zeugenaussagen und
diverse Schnellhefter lagen. Alles in Marcos Wohnung hatte mit einem einzigen Fall zu tun. Sie griff
nach einem Foto und schaute es sich genau an.
„Ein Jammer, was mit der armen Sandra passiert ist. Du kommst nach einem langen Arbeitstag nach
Hause und findest sie gefesselt ans Bett, missbraucht…vergewaltigt. Und zu guter Letzt hat man
dreimal auf sie geschossen…zweimal in den Bauch und einmal in den Kopf. Und just an diesem
Morgen hatte sie Dir eröffnet, sie sei schwanger.“
Marco spürte wie Wut in ihm aufstieg als Zafira die Ereignisse dieses Tages sc***derte.
„Wie kannst Du das alles wissen? Niemand außer mir wusste von der Schwangerschaft.“
Zafira drehte sich zu ihm herum. „Ich kann Gedanken lesen. Ich weiß alles über Dich, seit dem
Moment, als unsere Blicke sich gestern Abend in dem Club getroffen haben. Deinen Namen, Deine
Vergangenheit, jedes Geheimnis und jede noch so kleine Perversität, die mal in deinem Kopf
herumgegeistert ist.“
Marco Sinzig fühlte sich augenblicklich nackt, seiner Privatsphäre beraubt, seinen intimsten
Gedanken.
„Aber ich schweife ab. Kommen wir zum Punkt.“
Sie kam zum Tisch zurück, glitt auf Marcos Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals. Er versuchte
seine Erregung zu unterdrücken und schlagartig wurde ihm bewusst, dass das ein hoffnungsloses
Unterfangen war, da sie sowieso seine Gedanken lesen konnte.
„Schau, mich interessiert nur eine Sache: Überleben. Mir ist es über Jahrhunderte gelungen
unerkannt unter Euch zu existieren…hin und wieder genehmigte ich mir eine schwache Seele zur
Stärkung, aber alles in allem ist es mir gelungen unerkannt zu bleiben. Dein Einmischen gestern
Abend jedoch brachte mich in die Nachrichten und das bevor ich die Überbleibsel entsorgen konnte.
Das wiederrum bringt mich nun in eine missliche Lage, denn es gibt gewisse „Organe“, die um es
vorsichtig zu formulieren, meinen Kopf am liebsten auf einen Pfahl aufspießen würden, falls sie mich
in die Hände bekommen würden.
„Klingt so, als ob das nun Deine größte Sorge wäre.“ dachte sich Marco.
Zafira hörte, wie sein Gehirn arbeitete. Sie war leicht amüsiert.
„Ich gehe sehr stark davon aus, dass Du erwartest, dass ich das wieder in Ordnung bringe.“
Sie lächelte. „Du begreifst schnell.“
„Wie?“
„Wie wäre es mit einem Geschäft, einem Deal? Ich kann ganz einfach in jede Ecke der Welt
verschwinden und meine ruchlosen Seelen finde ich an jeder Ecke. Aber München gefällt mir. Die
Stadt, die Menschen, das Wetter und sooo viele korrupte, missratene Seelen. Aber ich kann es mir
jetzt nicht erlauben, mich so unbeschwert außerhalb meiner Höhle zu bewegen, wie bisher. Die
Gedanken der missratenen Seelen zu scannen, um für meinen erlesenen Geschmack einen
passenden zu finden, kann sehr zeitraubend sein. Du jedoch, als Mann des Gesetzes, wirst ein
leichtes Spiel haben mir jede Menge böser Jungs zu bringen, um meine Bedürfnisse zu stillen.“
„Und wenn ich ablehne?“
Zafira spitze die Lippen. „Dann müsste ich die Stadt verlassen und das fände ich nun ausgesprochen
schade.“
Das klang nicht schlecht. Lieber so, als Mittäter zu werden.
„Jedoch,“ sagte Zafira und blickte Marco tief in die Augen, „sollte ich die Stadt verlassen, wirst Du
niemals den Mörder Deiner Frau finden. Du weißt ganz genau, dass dieser Fall so kalt geworden ist,
wie die Hähnchenbrust in Deinem Eisfach. Keine neue Spur, keine Zeugen, und definitiv keine
Chance, dass Du diesen Fall jemals lösen wirst. Es wird Dich bis an Dein Lebensende verfolgen und es
wird Dich Tag für Tag innerlich zerfressen. Klingt schlimmer als ein schneller Tod.“
Marco dachte über das nach, was Zafira ihm gerade gesagt hatte. Es stimmte…der Fall war kalt. Er
zermarterte sich Nacht für Nacht den Kopf über Sandras Tod, bis er über den Akten einschlief. Jeder
Gedanke beschäftigte sich nur mit ihrem Fall. Er wollte Gerechtigkeit, aber zu welchem Preis? Konnte
sie ihm wirklich helfen?
Zafira stieg von seinem Schoß, drehte sich um und ging zur Haustür. „Denk die Nacht über mein
Angebot nach. Morgen um Mitternacht am Restaurant am Chinesischen Turm im Englischen Garten
erwarte ich Deine Entscheidung. Und zwing mich nicht nach Dir suchen zu müssen.“
Sie öffnete die Tür und drehte sich nochmal zu ihm um. „Oh, und noch eins Marco. Wenn Du Dich
entschließen solltest, meine Existenz einer Menschenseele zu verraten, werde ich Dich töten. Und
das sicherlich nicht in einer angenehmen Art und Weise.“
Sie öffnete ihre Hand und warf ihm einen Luftkuss zu. Eine leicht rosane Wolke schwebte durch die
Luft und landete auf Marcos Lippen, wie in einem Cartoon. Die Wolke fühlte sich an wie ihre Lippen
und hatte auch den betörenden Geschmack. Sein Körper reagierte augenblicklich…und im selben
Moment verschwand dieses Gefühl wieder.
Sie winkte Marco zu und verschwand in die mondlose Nacht.

Ende Teil I
Vervielfältigung und/oder Veröffentlichung auf anderen Plattformen und Seiten sind ohne mein Einverständnis nicht gestattet
Published by uzunyarak
2 years ago
Comments
1
Please or to post comments
Kusschelkissen
Kusschelkissen 8 months ago
Ich bin beeindruckt, über deine Phantasie.
Reply