Kapitel 1 - Die S.

Da lag sie, nackt wie am Tage ihrer Geburt, bis auf die Haare vom Bauchnabel abwärts, zwischen ihren Beinen bis hin zu ihrem After.damals auf dem Wickeltisch auf dieser weichen Schaumstoffunterlage. Sie lächelte sogar etwas. Später dann, ach ja, ihr erstes Paar Schuhe, dann dieses kleine Kleidchen, es sah so richtig zum Verlieben aus, einfach nur süß. Dann der Urlaub mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Österreich, die Kindergeburtstage, der Kindergarten, Kinderspiele im Garten, der erste Schultag …

Sie saß im Schneidersitz auf ihrer Couch, hatte es sich nach einem stressigen Tag in ihrer Wohnung mit einem Glas ihres Lieblingsweines gemütlich gemacht. Es war Herbst und draußen war typisches Herbstwetter. Es war sehr windig, alles grau in grau und es regnete. Das mochte sie. Sie liebte es, wenn es draußen ungemütlich war und sie zu Hause entweder einen gemütlichen Abend für sich alleine verbringen konnte, oder aber mit einem Buch im Bett liegen konnte. Heute war wieder so ein Tag. Vor ihr lag ein Bilderbuch in dem sie langsam blätterte. Fast zu jedem Bild fiel ihr etwas ein. Aber sie sah auch Bilder, an die sie sich kaum, und wenn dann nur wage erinnern konnte.

Sie, Mitte zwanzig, blond, eine äußerst attraktive Frau, die jetzt ihren beruflichen Werdegang hinter sich gelassen hatte und jetzt als Vorstandsekretärin eines bedeutenden Globalplayers einen gut dotierten Job hatte. Es begann eigentlich ziemlich früh. Schon als Kind wollte sie immer bestimmen, wo es wie lang geht. Im Kindergarten spielte sie gerne Cowboy-, Indianer- und Räuberspiele. Da wurde sie gefangen genommen und gefesselt, das gefiel ihr sehr. Auch mit ihrer Freundin aus dem Kindergarten und der Grundschule lief das so. Die war eher so die gemütliche, sie die aktivere. Immer wenn ihre Freundin bei ihr war, war sie es, die bestimmte, was und wie gespielt werden sollte. Später dann, als jede dann auf eine andere Schule ging, verloren sie sich immer mehr aus den Augen. Ihre Freundin ging zur Realschule während sie zum Gymnasium ging. Die räumliche Trennung kam dann auch, weil ihre Eltern in einem anderen Stadtteil ein Haus bauten. Ihre Großeltern hatten ein Geschäft für Kolonialwaren, das sehr gut lief und ein Haus, in dem sie bis dato gemeinsam wohnten. Obwohl sie nicht sehr anspruchsvoll war, fehlte es ihr an Nichts. Natürlich war durch den Hausbau die finanzielle Situation sehr angespannt, aber für ein Plüschtier, ein neues Abenteuer des Schlossgespenstes Hui Buh oder eine Hörspielcassette von Ronja Räubertochter reichte es immer. Außerdem war sie sehr sparsam und es machte ihr einen Heidenspaß, aus Sachen, die die anderen Leute weg warfen oder verloren hatten Geld zu machen. Geschäfte machen, ja das war ihr Ding. Auch zu Hause spielte sie sehr oft mit ihrer Freundin Kaufmann, wobei ihre Freundin meistens leer ausging. Da ihr Vater beruflich sehr viel zu tun hatte und in seiner Freizeit mit dem Neubau des Hauses beschäftigt war, verbrachte sie die meiste Zeit im besten Kindesalter mit ihrer Mutter. Vielleicht ist das der Grund, warum sie so ein gutes, tiefes und inniges Verhältnis zu ihrer Mutter hatte.

Dann kamen die Jahre, in denen aus dem Kind ein Teenager wird. Eigentlich war das bei ihr nicht so wie bei den anderen eine Trotzphase, sondern lief recht gut ab. Das lag aber auch daran, dass ihre Eltern ihr alle Freiheiten ließen. Somit war das Spiel mit dem Verbotenen, dass besonders viel Spaß macht, eh passee. Ein paar Jahre später war das neue Haus dann endlich fertig. Sie kam in das Alter, in dem sie Jungen mehr interessierten als vorher. Das war so mit vierzehn. Sie hatte mit ein paar Jungs aus den anderen Klassen auf diversen Feten ihrer Klassenkameradinnen in dunklen Ecken ein bisschen rum geknutscht. Ja auch leichtes Petting war dabei. Mal hier sich unter das T-Shirt an die Brüste fassen lassen und wenn es für sie schön anlief, dann durfte ihr auch schon mal in den Slip gegriffen werden um ihren Pelz zu verwöhnen. Aber zu mehr, als ihr höchstens sich ihren Schlitz streicheln zu lassen hatte sie es bislang nicht kommen lassen und hätte es auch zu verhindern gewusst. Und natürlich war sie neugierig auf das andere Geschlecht. Wie fühlte sich ein Junge an? Verständlich, dass sie denen auch in die Hose griff um deren eher strohigen Busch und ihre heranwachsende Männlichkeit zu ertasten. Es gefiel ihr, mit den Gliedern der Jungen in ihren Händen zu spielen.

Ihre Unschuld aber verlor sie durch sich selbst. Sie war eines Tages flügge geworden und spielte an sich selber herum. Dabei saß sie nicht selten vor einem Spiegel, betrachtete ihre Unschuld im Spiegel und begann mit sich selbst zu spielen. Irgendwann dann kam es dazu, dass sie es unbedingt ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt, etwas in sich zu haben. Und da geschah es. Sie führte sich zunächst einen Tampon ein, dann wurde daraus ein Finger. Das ging ja so gerade eben noch. Aber als sie ihre Spiele auf erst zwei und dann drei Finger erweiterte, war es um ihre Unschuld geschehen. Sie erinnerte sich noch genau, es tat höllisch weh und ihre Finger waren blutverschmiert. Dieser stechende Schmerz! Nicht das ihr das etwas ausgemacht hätte, es war halt eben die Tatsache, dass sie nun keine Jungfrau mehr war.

Mit ihrer Mutter konnte sie ganz offen und hemmungslos darüber sprechen. „Du Mutti, als ich mich gestern Abend selbstbefriedigt habe, habe ich mir drei Finger reingesteckt. Das tat tierisch weh und hat sogar geblutet.“ berichtete sie ihrer Mutter. „Das ist zwar nicht normal, aber du hast dich wohl selbst entjungfert. Ist aber nicht so schlimm, das kann halt passieren. Dann hast du damit keine Sorge mehr mit den Jungs.“ Ihre Mutter war da einfach nur klasse. Sie konnte über alles mit ihr reden, sie hatten einfach keine Hemmungen.

Kurze Zeit später dann kam es zur Menarche. Sie war erschrocken, als sie aufwachte. Ihr Laken fühlte sich merkwürdig nass an. Sie machte das Licht an und erkannte den bräunlichen Flecken auf dem Laken. Sie wusste, dass das eines Tages auf sie unweigerlich zukommen würde, aber es erschrak sie doch sehr. Sie fasste sich zwischen die Beine und holte sich prompt rote Finger. Die erste Menstruation. Eine neue und ungewohnte Situation traf sie unvermittelt in dieser Nacht. Ein Umstand, der sich von nun an ziemlich regelmäßig alle vier Wochen wiederholen würde. Noch den Schock in ihr sitzend begriff sie so langsam, dass sie nun zur Frau herangewachsen war. Jetzt war sie also soweit. Sie ging ins Bad, setzte sich auf das Bidet und wusch gründlich ihren Schritt. Dann führte sie einen Tampon ein und legte sich wieder schlafen. Am nächsten Tag besprach sie das Vorkommnis mit ihrer Mutter. Die zeigte ihr wieder einmal, dass man mit ihr über alles reden konnte. Am Ende des Gespräches fügte ihre Mutter noch hinzu: „So, du weißt jetzt ganz genau, dass du mit den Jungen vorsichtiger sein musst. Wenn du die Pille nehmen willst, meinen Segen hast Du.“ Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Klar hatte sie ihrer Mutter mal gesagt, dass sie das ein oder andere Spielchen mit Jungen gemacht hatte, aber das verschlug ihr fast die Sprache. Wenig später dann saß sie beim Frauenarzt und bekam das Rezept für die Pille.

So verging Monat um Monat, Jahr um Jahr. Bald darauf starb ihr Vater an einer sehr seltenen Krankheit. Wenig später dann kam die große Klassenfahrt, auf die sich alle schon seit Monaten freuten. Gott sei Dank fiel der Termin so, dass sie zu dem Zeitpunkt nicht ihre Periode hatte. Während der Klassenfahrt kam es zu einem besonderen Erlebnis für sie, so dass sie diese Klassenfahrt nie in ihrem Leben vergessen würde. Etwas später dann, lernte sie Michael kennen, der mit ihr eine Zeit lang ging. Aber irgendwie klappte es zwischen den beiden nicht. Auch nach der Beziehung zu ihm wusste sie nicht, warum es mit den Jungen bei ihr nicht lief. Das beschäftigte sie zwar, aber vor ihr lagen neue Aufgaben. Dann folgte die Ausbildung zur Sekretärin, die Prüfung bestand übrigens sie mit Bravour und wurde sofort fest angestellt übernommen. Der Job war ihr also schon sicher. Zwischenzeitlich hatte sie noch das eine oder andere nicht nennenswerte Techtelmechtel, aber immer mit dem gleichen Ergebnis: Eine Nullnummer für sie. Sie wurde dann auch selbstbewusster, befasste sich immer mehr mit dem Thema und merkte, dass jedes Mal, wenn sie die Jungen härter anfassten, bei ihr etwas auslöste. War es die vulgäre Sprache, oder die ein oder andere Ohrfeige, die sie sich bei ihren Spielchen mit den Jungen einhandelte? Ihre Schlagfertigkeit steigerte sich immens, so sagte sie zu Ihrer Freundin „ Ich spreche mehrere Sprachen: deutsch, englisch, sarkastisch, ironisch und zynisch!“ Sie begann sich selbst zu erforschen und recherchierte. Das Ergebnis war verblüffend. Sie landete bei ihren Nachforschungen unweigerlich im Bereich von Sadomasochismus. „SM, ich?“ konnte das sein? Sie zweifelte stark daran. Aber es gab genug Hinweise darauf, dass alles was masochistisch klang, sie irgendwie anmachte, ja sogar erregte. Irgendwann dann erblickte sie in einem regionalen Kulturmagazin eine Annonce, die sie stutzig machte. Eine Gesprächsgruppe bot ein regelmäßiges Treffen rund um das Thema SM an. Sie zögerte, Tag um Tag, Woche um Woche, doch dann lies es ihr keine Ruhe mehr. Sie rief die Nummer an und sprach sehr lange mit der Frau am Telefon, die sie auch prompt zum nächsten Gruppentreffen einlud. Erst wollte sie überhaupt nicht, aber die lockere und verständnisvolle Art des Gespräches beflügelten sie, dann letztendlich doch zu diesem Treffen zu gehen. Ja, sie war sogar neugierig geworden und irgendwie war sie in der Zeit bis zu dem Treffen aufgewühlt, sogar erregt. Nicht besonders, aber sie spürte es.

Dann endlich war es soweit, an diesem Abend fand sie sich in einer Alternativ Kneipe ein. Es wurden nach einer Vorstellungsrunde mehrere Themen vorgestellt und die Mehrheit entschied sich für ein Thema, dass sie nicht sonderlich interessierte: Bondage. Das brachte ihr in diesem Moment zwar nicht viel, aber die Bemerkungen am Rande fand sie durchaus interessant. Sie beschloss dann doch bis zum Ende der Gesprächsgruppe zu bleiben, trug aber selber zum Thema nichts bei. Es war ihr halt eben fremd. Aber dennoch fühlte sie sich hier gut aufgehoben und auch verstanden. Sie beschloss die Gesprächsgruppe auch weiterhin regelmäßig zu besuchen. Irgendwann würde auch das Thema, dass sie so dringend interessierte, zur Sprache kommen. Und so kam es dann auch. „Mein Comming-Out!“ Das sagte ihr zwar nicht viel, aber es traf genau auf den Punkt. Bin ich normal, oder bin ich vielleicht anders? Ja, genau das war es und sie konnte sich mit vielen Äußerungen identifizieren. Ja, genau das gesc***derte traf in fast allen Punkten auf sie zu. Zum ersten Male in Ihrem jungen Leben fühlte sie sich verstanden und traf auf Leute, die ähnlich wie sie empfanden.
Опубликовано Cotten176
2 года назад
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